hat. Die Hütte zu Salles bestand aus 1 Hochofen, 2 Frischhütten und 1 Schweissherd (chaufferie). Der Hochofen, der 22 Fuss hoch war und mit Blasebälgen betrieben wurde, erzeugte monatlich 1100 bis 1300 Ctr. halbiertes Roheisen. Die Frischhütte wurde nach der Methode von Berry betrieben. Die Hütte zu Noue, die mit grossen Werkstätten zum Kanonenbohren versehen war, besass 2 Hochöfen, die abwechselnd schmolzen und 11/2 Millionen Kilo Eisen im Jahre erzeugten. Hiervon wurden 300000 Pfd. zu Bomben und Kugeln für Brest vergossen, während 1200000 Pfd. zu ungefähr 800000 Pfd. Schmiedeeisen, welches mit 17 bis 18 Frcs. der Centner bezahlt wurde, verfrischt wurden. Die Munition goss man teilweise in Coquillen. Zum Kanonenguss eignete sich das Eisen unmittelbar nicht, weil es zu hart war und sich nicht bohren liess. Es wurde, in kleine Stücke zerschlagen, im Flammofen umgeschmolzen.
Im Bistum Nantes lagen die Eisengruben und die Hütte de la Provotiere. Zu Milleroy, Pean und la Porteviniere waren Eisenhämmer. Eisenbergwerke und ein Hammer befanden sich zu Pompont in dem Sprengel St. Malo. Rennwerke nach spanischer Art lagen bei St. Nazaire und bei Ville St. Martin.
Lothringen wurde 1766 einverleibt und eine französische Pro- vinz. Seine Eisenindustrie, die damals sehr bedeutend war, haben wir zum Teil bereits geschildert.
In den Vogesen befanden sich zu Fransont bei Grandfontaine, zu Rothau, zu Rosbach (Raurupt), zu Waldersbach und zu Wisch alte Eisenbergwerke. Bei Bellefontaine im Kreise Remiremont war eine Stahlfabrik. Die Eisenwerke von Sexey, welche schon im 15. Jahr- hundert bekannt waren, wurden 1777 von M. Marmod von Luneville betrieben, gingen aber bald darauf ein.
Im Gebiete von Badonviller wurden Brauneisensteine gewonnen, die auf der Hütte von Cirey verschmolzen wurden, desgleichen die Eisenerze von Fremonville. Auch bezog Cirey Erze aus dem Canton de Saint-Saveur und von Domevre-sur-Vezouse, von Reillon und Gen- drexange. Cirey und die Eisenhütte von Mutherhausen schmolzen ferner Eisenerze aus dem Gebiete von Lixhein.
Im Moseldepartement waren bedeutende Eisengruben bei dem Dorfe Warsberg, nördlich von St. Avold, die jährlich 6000 Ctr. Erze für den Hochofen in Creutzwald lieferten. Nahe bei dieser Hütte lagen die Eisengruben von la Houve (Creutzwald-la-Houve). Es waren arme Brauneisensteine, die nur 12 Proz. Eisen, aber von guter Qua- lität, gaben. Sie wurden auf Rechnung der "Madame d'Hayange"
Frankreich.
hat. Die Hütte zu Salles bestand aus 1 Hochofen, 2 Frischhütten und 1 Schweiſsherd (chaufferie). Der Hochofen, der 22 Fuſs hoch war und mit Blasebälgen betrieben wurde, erzeugte monatlich 1100 bis 1300 Ctr. halbiertes Roheisen. Die Frischhütte wurde nach der Methode von Berry betrieben. Die Hütte zu Noué, die mit groſsen Werkstätten zum Kanonenbohren versehen war, besaſs 2 Hochöfen, die abwechselnd schmolzen und 1½ Millionen Kilo Eisen im Jahre erzeugten. Hiervon wurden 300000 Pfd. zu Bomben und Kugeln für Brest vergossen, während 1200000 Pfd. zu ungefähr 800000 Pfd. Schmiedeeisen, welches mit 17 bis 18 Frcs. der Centner bezahlt wurde, verfrischt wurden. Die Munition goſs man teilweise in Coquillen. Zum Kanonenguſs eignete sich das Eisen unmittelbar nicht, weil es zu hart war und sich nicht bohren lieſs. Es wurde, in kleine Stücke zerschlagen, im Flammofen umgeschmolzen.
Im Bistum Nantes lagen die Eisengruben und die Hütte de la Provotière. Zu Milleroy, Péan und la Portevinière waren Eisenhämmer. Eisenbergwerke und ein Hammer befanden sich zu Pompont in dem Sprengel St. Malo. Rennwerke nach spanischer Art lagen bei St. Nazaire und bei Ville St. Martin.
Lothringen wurde 1766 einverleibt und eine französische Pro- vinz. Seine Eisenindustrie, die damals sehr bedeutend war, haben wir zum Teil bereits geschildert.
In den Vogesen befanden sich zu Fransont bei Grandfontaine, zu Rothau, zu Rosbach (Raurupt), zu Waldersbach und zu Wisch alte Eisenbergwerke. Bei Bellefontaine im Kreise Remiremont war eine Stahlfabrik. Die Eisenwerke von Sexey, welche schon im 15. Jahr- hundert bekannt waren, wurden 1777 von M. Marmod von Luneville betrieben, gingen aber bald darauf ein.
Im Gebiete von Badonviller wurden Brauneisensteine gewonnen, die auf der Hütte von Cirey verschmolzen wurden, desgleichen die Eisenerze von Fremonville. Auch bezog Cirey Erze aus dem Canton de Saint-Saveur und von Domêvre-sur-Vezouse, von Reillon und Gen- drexange. Cirey und die Eisenhütte von Mutherhausen schmolzen ferner Eisenerze aus dem Gebiete von Lixhein.
Im Moseldepartement waren bedeutende Eisengruben bei dem Dorfe Warsberg, nördlich von St. Avold, die jährlich 6000 Ctr. Erze für den Hochofen in Creutzwald lieferten. Nahe bei dieser Hütte lagen die Eisengruben von la Houve (Creutzwald-la-Houve). Es waren arme Brauneisensteine, die nur 12 Proz. Eisen, aber von guter Qua- lität, gaben. Sie wurden auf Rechnung der „Madame d’Hayange“
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Frankreich.
hat. Die Hütte zu Salles bestand aus 1 Hochofen, 2 Frischhütten
und 1 Schweiſsherd (chaufferie). Der Hochofen, der 22 Fuſs hoch
war und mit Blasebälgen betrieben wurde, erzeugte monatlich 1100
bis 1300 Ctr. halbiertes Roheisen. Die Frischhütte wurde nach der
Methode von Berry betrieben. Die Hütte zu Noué, die mit
groſsen Werkstätten zum Kanonenbohren versehen war, besaſs
2 Hochöfen, die abwechselnd schmolzen und 1½ Millionen Kilo Eisen
im Jahre erzeugten. Hiervon wurden 300000 Pfd. zu Bomben und
Kugeln für Brest vergossen, während 1200000 Pfd. zu ungefähr
800000 Pfd. Schmiedeeisen, welches mit 17 bis 18 Frcs. der Centner
bezahlt wurde, verfrischt wurden. Die Munition goſs man teilweise
in Coquillen. Zum Kanonenguſs eignete sich das Eisen unmittelbar
nicht, weil es zu hart war und sich nicht bohren lieſs. Es wurde,
in kleine Stücke zerschlagen, im Flammofen umgeschmolzen.
Im Bistum Nantes lagen die Eisengruben und die Hütte de la
Provotière. Zu Milleroy, Péan und la Portevinière waren Eisenhämmer.
Eisenbergwerke und ein Hammer befanden sich zu Pompont in dem
Sprengel St. Malo. Rennwerke nach spanischer Art lagen bei St.
Nazaire und bei Ville St. Martin.
Lothringen wurde 1766 einverleibt und eine französische Pro-
vinz. Seine Eisenindustrie, die damals sehr bedeutend war, haben
wir zum Teil bereits geschildert.
In den Vogesen befanden sich zu Fransont bei Grandfontaine,
zu Rothau, zu Rosbach (Raurupt), zu Waldersbach und zu Wisch alte
Eisenbergwerke. Bei Bellefontaine im Kreise Remiremont war eine
Stahlfabrik. Die Eisenwerke von Sexey, welche schon im 15. Jahr-
hundert bekannt waren, wurden 1777 von M. Marmod von Luneville
betrieben, gingen aber bald darauf ein.
Im Gebiete von Badonviller wurden Brauneisensteine gewonnen,
die auf der Hütte von Cirey verschmolzen wurden, desgleichen die
Eisenerze von Fremonville. Auch bezog Cirey Erze aus dem Canton
de Saint-Saveur und von Domêvre-sur-Vezouse, von Reillon und Gen-
drexange. Cirey und die Eisenhütte von Mutherhausen schmolzen ferner
Eisenerze aus dem Gebiete von Lixhein.
Im Moseldepartement waren bedeutende Eisengruben bei dem
Dorfe Warsberg, nördlich von St. Avold, die jährlich 6000 Ctr. Erze
für den Hochofen in Creutzwald lieferten. Nahe bei dieser Hütte
lagen die Eisengruben von la Houve (Creutzwald-la-Houve). Es waren
arme Brauneisensteine, die nur 12 Proz. Eisen, aber von guter Qua-
lität, gaben. Sie wurden auf Rechnung der „Madame d’Hayange“
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1008. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1022>, abgerufen am 21.11.2024.
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