kranzes einnehmen, gegen den Spitzring, indem er gleichzeitig mit dem Daumen fortwährend quer darüber hinfährt und sie dadurch in drehende Bewegung setzt. Ein guter Zuspitzer kann auf diese Art 240000 Nadeln in einem Tage spitzen.
Die zugespitzten Drähte werden nun auf einem zweiten Spitzring, der nur feinere Schneiden hat, ebenso geschliffen, was man aber das Polieren nennt. Ein Arbeiter kann den Tag leicht 180000 Stück polieren. Diese auf zwei Seiten gespitzten Drähte werden nun von dem Schäfte- schneider zerschnitten. Dazu bedient er sich der Schenkellade, eines
[Abbildung]
Fig. 43.
Holzgestells, das auf dem Schenkel aufsitzt und um denselben geschnallt wird, welches oben zwei Klammern hat, durch welche ein Riegel geht, mit dem man die Drähte festklemmen kann. Das Abschneiden geschieht mit einer Handschere. Ein Schäfteschneider schneidet etwa 180000 Nadeln an einem Tage. -- Nun werden die Nadelknöpfe auf- gesetzt. -- Anfangs hat man die Köpfe wohl aufgeschlagen, ähnlich den Nagelköpfen; aber schon seit lange wickelt man den Knopf aus zwei Gewinden eines feinen Messing- oder Kupferdrahtes. Das Fest- schlagen der aufgewickelten Knöpfe besorgt die Wippe (entetoir), jenes in Nürnberg erfundene einfache sinnreiche Werkzeug. Fig. 43
Die Nadelfabrikation.
kranzes einnehmen, gegen den Spitzring, indem er gleichzeitig mit dem Daumen fortwährend quer darüber hinfährt und sie dadurch in drehende Bewegung setzt. Ein guter Zuspitzer kann auf diese Art 240000 Nadeln in einem Tage spitzen.
Die zugespitzten Drähte werden nun auf einem zweiten Spitzring, der nur feinere Schneiden hat, ebenso geschliffen, was man aber das Polieren nennt. Ein Arbeiter kann den Tag leicht 180000 Stück polieren. Diese auf zwei Seiten gespitzten Drähte werden nun von dem Schäfte- schneider zerschnitten. Dazu bedient er sich der Schenkellade, eines
[Abbildung]
Fig. 43.
Holzgestells, das auf dem Schenkel aufsitzt und um denselben geschnallt wird, welches oben zwei Klammern hat, durch welche ein Riegel geht, mit dem man die Drähte festklemmen kann. Das Abschneiden geschieht mit einer Handschere. Ein Schäfteschneider schneidet etwa 180000 Nadeln an einem Tage. — Nun werden die Nadelknöpfe auf- gesetzt. — Anfangs hat man die Köpfe wohl aufgeschlagen, ähnlich den Nagelköpfen; aber schon seit lange wickelt man den Knopf aus zwei Gewinden eines feinen Messing- oder Kupferdrahtes. Das Fest- schlagen der aufgewickelten Knöpfe besorgt die Wippe (entêtoir), jenes in Nürnberg erfundene einfache sinnreiche Werkzeug. Fig. 43
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Die Nadelfabrikation.
kranzes einnehmen, gegen den Spitzring, indem er gleichzeitig mit
dem Daumen fortwährend quer darüber hinfährt und sie dadurch in
drehende Bewegung setzt. Ein guter Zuspitzer kann auf diese Art
240000 Nadeln in einem Tage spitzen.
Die zugespitzten Drähte werden nun auf einem zweiten Spitzring,
der nur feinere Schneiden hat, ebenso geschliffen, was man aber das
Polieren nennt. Ein Arbeiter kann den Tag leicht 180000 Stück polieren.
Diese auf zwei Seiten gespitzten Drähte werden nun von dem Schäfte-
schneider zerschnitten. Dazu bedient er sich der Schenkellade, eines
[Abbildung Fig. 43.]
Holzgestells, das auf dem Schenkel aufsitzt und um denselben geschnallt
wird, welches oben zwei Klammern hat, durch welche ein Riegel
geht, mit dem man die Drähte festklemmen kann. Das Abschneiden
geschieht mit einer Handschere. Ein Schäfteschneider schneidet etwa
180000 Nadeln an einem Tage. — Nun werden die Nadelknöpfe auf-
gesetzt. — Anfangs hat man die Köpfe wohl aufgeschlagen, ähnlich
den Nagelköpfen; aber schon seit lange wickelt man den Knopf aus
zwei Gewinden eines feinen Messing- oder Kupferdrahtes. Das Fest-
schlagen der aufgewickelten Knöpfe besorgt die Wippe (entêtoir),
jenes in Nürnberg erfundene einfache sinnreiche Werkzeug. Fig. 43
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/281>, abgerufen am 22.11.2024.
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