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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Die Hochöfen in Norwegen.
der Hochöfen und die ganze Anlage, die von der schwedischen doch
sehr abwich, unter englischem Einfluss entstanden war. Es ist auf-
fallend, wie sehr die Öfen von Laurwig englischen Kokshochöfen, die
wir später kennen lernen werden, gleichen. Das Gestell und Schacht
umgebende Mauerwerk war 2 Fuss dick aus Backsteinen erbaut.

Die drei Öfen zu Laurwig gingen ununterbrochen 12, 18 Monate
bis 2 Jahre und Jars sah einen, der schon über 2 Jahre im

[Abbildung] Fig. 85.
Feuer stand. Es sind dies bei weitem die längsten Hüttenreisen, von
denen wir bei Holzkohlenöfen bis dahin gehört haben. Zur Auf-
mauerung des Schachtes bediente man sich der schon von Sweden-
borg
beschriebenen Drehschablone, von welcher Jars eine verbesserte
Zeichnung mitteilt. Die Erze, meist Magneteisensteine, kamen 30 Meilen
weit von Arendal zu Wasser. Sie hatten 40 bis 50 Proz. Eisengehalt
und wurden gattiert. Es kam sehr auf eine gleichmässige und nicht

Die Hochöfen in Norwegen.
der Hochöfen und die ganze Anlage, die von der schwedischen doch
sehr abwich, unter englischem Einfluſs entstanden war. Es ist auf-
fallend, wie sehr die Öfen von Laurwig englischen Kokshochöfen, die
wir später kennen lernen werden, gleichen. Das Gestell und Schacht
umgebende Mauerwerk war 2 Fuſs dick aus Backsteinen erbaut.

Die drei Öfen zu Laurwig gingen ununterbrochen 12, 18 Monate
bis 2 Jahre und Jars sah einen, der schon über 2 Jahre im

[Abbildung] Fig. 85.
Feuer stand. Es sind dies bei weitem die längsten Hüttenreisen, von
denen wir bei Holzkohlenöfen bis dahin gehört haben. Zur Auf-
mauerung des Schachtes bediente man sich der schon von Sweden-
borg
beschriebenen Drehschablone, von welcher Jars eine verbesserte
Zeichnung mitteilt. Die Erze, meist Magneteisensteine, kamen 30 Meilen
weit von Arendal zu Wasser. Sie hatten 40 bis 50 Proz. Eisengehalt
und wurden gattiert. Es kam sehr auf eine gleichmäſsige und nicht

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[361/0375] Die Hochöfen in Norwegen. der Hochöfen und die ganze Anlage, die von der schwedischen doch sehr abwich, unter englischem Einfluſs entstanden war. Es ist auf- fallend, wie sehr die Öfen von Laurwig englischen Kokshochöfen, die wir später kennen lernen werden, gleichen. Das Gestell und Schacht umgebende Mauerwerk war 2 Fuſs dick aus Backsteinen erbaut. Die drei Öfen zu Laurwig gingen ununterbrochen 12, 18 Monate bis 2 Jahre und Jars sah einen, der schon über 2 Jahre im [Abbildung Fig. 85.] Feuer stand. Es sind dies bei weitem die längsten Hüttenreisen, von denen wir bei Holzkohlenöfen bis dahin gehört haben. Zur Auf- mauerung des Schachtes bediente man sich der schon von Sweden- borg beschriebenen Drehschablone, von welcher Jars eine verbesserte Zeichnung mitteilt. Die Erze, meist Magneteisensteine, kamen 30 Meilen weit von Arendal zu Wasser. Sie hatten 40 bis 50 Proz. Eisengehalt und wurden gattiert. Es kam sehr auf eine gleichmäſsige und nicht

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/375>, abgerufen am 22.11.2024.