gliedern der Akademie verfasst, teils aus verschiedenen Provinzen Frankreichs oder aus dem Auslande eingesendet waren, zu ordnen. Es ist bereits eine grosse Zahl von Abhandlungen über die Künste vorhanden. Eine grosse Menge von Werkstätten, Arbeiten, Maschinen, Werkzeugen und Handwerksgerätschaften sind in einerlei Format gezeichnet und in Kupfer gestochen, und die Akademie besitzt schon gegenwärtig mehr als 200 Kupferplatten, die zu ihren Beschreibungen dienen. Das Werk würde schon weiter gekommen sein, wenn nicht verschiedene Stücke verloren gegangen wären. -- Glücklicherweise ist aber genug Material vorhanden, um ohne Anstand die vollständige Beschreibung einer grossen Anzahl von Künsten zu liefern. Diese Materialien sind im Jahre 1759 denjenigen Mitgliedern der Akademie, deren gelehrte Bemühungen hauptsächlich auf die Mechanik und die Naturkunde gerichtet sind, ausgeteilt worden. Indem sich dieselben der Mühe unterzogen haben, die schon angefangenen Beschreibungen zu vollenden und bei denen, die zu Anfang des Jahrhunderts ab- gefasst worden sind, die neuen Einrichtungen und Verfahrungsarten, die seit der Zeit erfunden wurden und gegenwärtig im Gebrauch sind, hinzuzufügen: werden sie es als ihre Schuldigkeit ansehen, all denen, welche ihnen in dieser Arbeit vorangegangen sind oder etwas dazu beigetragen haben, die gebührende Gerechtigkeit widerfahren zu lassen."
Auf diese Weise entstanden zunächst die Cahiers. Sehr bald nach ihrem Erscheinen unternahm es in Deutschland der berühmte Nationalökonom Johann Heinrich Gottlob von Justi, eine deutsche Übersetzung davon herzustellen, aber nicht wie das Origi- nal in Folioheften, sondern in Quartbänden, indem er, soviel wie möglich, die zusammengehörigen Abhandlungen in Bänden zusammen- fasste.
Der erste erschien bereits 1762 bei Rüdiger in Berlin, Stettin und Leipzig unter dem Titel "Schauplatz der Künste und Hand- werke oder vollständige Beschreibung derselben, verfertigt oder ge- billigt von den Herren der Akademie der Wissenschaften zu Paris". Mit vielen Kupfertafeln. In demselben Format, ebenfalls in Quart- bänden, erschien 1774 eine "verbesserte" französische Ausgabe von Bertrand in Neuchatel -- eigentlich nur ein Nachdruck des Werkes der Akademie, welcher seiner Billigkeit wegen grosse Verbreitung fand.
In diesem grossen Werke der französischen Akademie sind die Eisenindustrie und einzelne Eisengewerbe recht ausführlich behandelt. Die wichtigsten Abhandlungen sind in den drei ersten Bänden des
Litteratur im 18. Jahrhundert.
gliedern der Akademie verfaſst, teils aus verschiedenen Provinzen Frankreichs oder aus dem Auslande eingesendet waren, zu ordnen. Es ist bereits eine groſse Zahl von Abhandlungen über die Künste vorhanden. Eine groſse Menge von Werkstätten, Arbeiten, Maschinen, Werkzeugen und Handwerksgerätschaften sind in einerlei Format gezeichnet und in Kupfer gestochen, und die Akademie besitzt schon gegenwärtig mehr als 200 Kupferplatten, die zu ihren Beschreibungen dienen. Das Werk würde schon weiter gekommen sein, wenn nicht verschiedene Stücke verloren gegangen wären. — Glücklicherweise ist aber genug Material vorhanden, um ohne Anstand die vollständige Beschreibung einer groſsen Anzahl von Künsten zu liefern. Diese Materialien sind im Jahre 1759 denjenigen Mitgliedern der Akademie, deren gelehrte Bemühungen hauptsächlich auf die Mechanik und die Naturkunde gerichtet sind, ausgeteilt worden. Indem sich dieselben der Mühe unterzogen haben, die schon angefangenen Beschreibungen zu vollenden und bei denen, die zu Anfang des Jahrhunderts ab- gefaſst worden sind, die neuen Einrichtungen und Verfahrungsarten, die seit der Zeit erfunden wurden und gegenwärtig im Gebrauch sind, hinzuzufügen: werden sie es als ihre Schuldigkeit ansehen, all denen, welche ihnen in dieser Arbeit vorangegangen sind oder etwas dazu beigetragen haben, die gebührende Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.“
Auf diese Weise entstanden zunächst die Cahiers. Sehr bald nach ihrem Erscheinen unternahm es in Deutschland der berühmte Nationalökonom Johann Heinrich Gottlob von Justi, eine deutsche Übersetzung davon herzustellen, aber nicht wie das Origi- nal in Folioheften, sondern in Quartbänden, indem er, soviel wie möglich, die zusammengehörigen Abhandlungen in Bänden zusammen- faſste.
Der erste erschien bereits 1762 bei Rüdiger in Berlin, Stettin und Leipzig unter dem Titel „Schauplatz der Künste und Hand- werke oder vollständige Beschreibung derselben, verfertigt oder ge- billigt von den Herren der Akademie der Wissenschaften zu Paris“. Mit vielen Kupfertafeln. In demselben Format, ebenfalls in Quart- bänden, erschien 1774 eine „verbesserte“ französische Ausgabe von Bertrand in Neuchatel — eigentlich nur ein Nachdruck des Werkes der Akademie, welcher seiner Billigkeit wegen groſse Verbreitung fand.
In diesem groſsen Werke der französischen Akademie sind die Eisenindustrie und einzelne Eisengewerbe recht ausführlich behandelt. Die wichtigsten Abhandlungen sind in den drei ersten Bänden des
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Litteratur im 18. Jahrhundert.
gliedern der Akademie verfaſst, teils aus verschiedenen Provinzen
Frankreichs oder aus dem Auslande eingesendet waren, zu ordnen.
Es ist bereits eine groſse Zahl von Abhandlungen über die Künste
vorhanden. Eine groſse Menge von Werkstätten, Arbeiten, Maschinen,
Werkzeugen und Handwerksgerätschaften sind in einerlei Format
gezeichnet und in Kupfer gestochen, und die Akademie besitzt schon
gegenwärtig mehr als 200 Kupferplatten, die zu ihren Beschreibungen
dienen. Das Werk würde schon weiter gekommen sein, wenn nicht
verschiedene Stücke verloren gegangen wären. — Glücklicherweise
ist aber genug Material vorhanden, um ohne Anstand die vollständige
Beschreibung einer groſsen Anzahl von Künsten zu liefern. Diese
Materialien sind im Jahre 1759 denjenigen Mitgliedern der Akademie,
deren gelehrte Bemühungen hauptsächlich auf die Mechanik und die
Naturkunde gerichtet sind, ausgeteilt worden. Indem sich dieselben
der Mühe unterzogen haben, die schon angefangenen Beschreibungen
zu vollenden und bei denen, die zu Anfang des Jahrhunderts ab-
gefaſst worden sind, die neuen Einrichtungen und Verfahrungsarten,
die seit der Zeit erfunden wurden und gegenwärtig im Gebrauch
sind, hinzuzufügen: werden sie es als ihre Schuldigkeit ansehen, all
denen, welche ihnen in dieser Arbeit vorangegangen sind oder etwas
dazu beigetragen haben, die gebührende Gerechtigkeit widerfahren
zu lassen.“
Auf diese Weise entstanden zunächst die Cahiers. Sehr bald
nach ihrem Erscheinen unternahm es in Deutschland der berühmte
Nationalökonom Johann Heinrich Gottlob von Justi, eine
deutsche Übersetzung davon herzustellen, aber nicht wie das Origi-
nal in Folioheften, sondern in Quartbänden, indem er, soviel wie
möglich, die zusammengehörigen Abhandlungen in Bänden zusammen-
faſste.
Der erste erschien bereits 1762 bei Rüdiger in Berlin, Stettin
und Leipzig unter dem Titel „Schauplatz der Künste und Hand-
werke oder vollständige Beschreibung derselben, verfertigt oder ge-
billigt von den Herren der Akademie der Wissenschaften zu Paris“.
Mit vielen Kupfertafeln. In demselben Format, ebenfalls in Quart-
bänden, erschien 1774 eine „verbesserte“ französische Ausgabe von
Bertrand in Neuchatel — eigentlich nur ein Nachdruck des Werkes
der Akademie, welcher seiner Billigkeit wegen groſse Verbreitung fand.
In diesem groſsen Werke der französischen Akademie sind die
Eisenindustrie und einzelne Eisengewerbe recht ausführlich behandelt.
Die wichtigsten Abhandlungen sind in den drei ersten Bänden des
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/45>, abgerufen am 23.11.2024.
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