altes Rohr, wie oben angegeben. Als Brennmaterial empfiehlt Wäsström Steinkohlen und warnt vor Tannenkohlen. Rinman bemerkt zu diesem Aufsatz, dass die Türken zu diesem Verfahren aus Mangel an gleichmässigem guten Material gekommen seien, wodurch sie gezwungen wären, die Fehler einer Eisensorte durch die Vorzüge anderer auszugleichen. Nach seinen Versuchen empfiehlt sich folgende Zusammensetzung der Schienen für damaszierte Röhren: 1. Weiches Storbergs Stangeneisen, 2. Brennstahl von Dannemoraerzen, 3. zäher Schmelzstahl und 4. weiches Osemundeisen.
Drahtröhren machte man in der Weise, dass man Drahtstücke, Hufnägel u. s. w. in dem kleinen Feuer des Rohrhammers zu einem Deul zusammenschweisste und daraus die Schienen für die Rohre schmiedete. Eine andere Art von Drahtläufen werden wir weiter unten bei der Gewehrfabrikation erwähnen.
Der Büchsenmacher Fuller in London hatte durch Versuche gefunden, dass die aus Hufnägeleisen gedrehten Rohre die besten seien. Ebenso wurden die guten spanischen Rohre aus alten Hufnägeln geschmiedet, welche man dazu sammeln liess. Zu einem Laufe, der fertig 6 bis 7 Pfund wog, gehörten 40 bis 45 Pfund alte Nägel. Gute spanische Nagelläufe wurden in Paris bis zu 1000 Francs das Stück bezahlt.
Säbelklingen und Messer wurden noch meistens mit der Hand geschmiedet, dagegen wurden die Sensen schon früher auf Wasser- hämmern hergestellt. Besonders geschah dies zu Steiermark, dessen blaue Sensen für die besten galten. Sie waren aus Schweissstahl gefertigt (s. Bd. II, S. 422).
Aber auch in Westfalen hatte die Fabrikation blauer sogenannter steierischer Sensen, welche ganz aus Stahl geschmiedet wurden, bereits eine grosse Bedeutung erlangt. Die grösste Fabrik war die der Gebrüder Elbers in Hagen, welche im Jahre 1800 30000 Stück steierische Sensen machte. Ausser dieser gab es noch zwei Fabriken, welche damals zusammen 162 Schmiede und 43 Schleifer beschäftigten.
Die Sensenhämmer der Enneper Strasse machten weisse Sensen.
Eine Hauptsache war die richtige Zusammensetzung des Gärb- oder Raffinierstahls, und wurde dessen Zusammensetzung von den Raffinierschmieden als Geheimnis behandelt. In England bediente man sich des Cementstahls bei der Sensenfabrikation.
Die Blankschmiedearbeit, durch welche hauptsächlich ordinäre Werkzeuge, wie Beile, Äxte, Futterklingen, Spaten, Schaufeln, Haken u. s. w. hergestellt wurden, bildete ein wichtiger Zweig der Eisenveredelung,
Amboſsschmieden und Waffenfabriken.
altes Rohr, wie oben angegeben. Als Brennmaterial empfiehlt Wäsström Steinkohlen und warnt vor Tannenkohlen. Rinman bemerkt zu diesem Aufsatz, daſs die Türken zu diesem Verfahren aus Mangel an gleichmäſsigem guten Material gekommen seien, wodurch sie gezwungen wären, die Fehler einer Eisensorte durch die Vorzüge anderer auszugleichen. Nach seinen Versuchen empfiehlt sich folgende Zusammensetzung der Schienen für damaszierte Röhren: 1. Weiches Storbergs Stangeneisen, 2. Brennstahl von Dannemoraerzen, 3. zäher Schmelzstahl und 4. weiches Osemundeisen.
Drahtröhren machte man in der Weise, daſs man Drahtstücke, Hufnägel u. s. w. in dem kleinen Feuer des Rohrhammers zu einem Deul zusammenschweiſste und daraus die Schienen für die Rohre schmiedete. Eine andere Art von Drahtläufen werden wir weiter unten bei der Gewehrfabrikation erwähnen.
Der Büchsenmacher Fuller in London hatte durch Versuche gefunden, daſs die aus Hufnägeleisen gedrehten Rohre die besten seien. Ebenso wurden die guten spanischen Rohre aus alten Hufnägeln geschmiedet, welche man dazu sammeln lieſs. Zu einem Laufe, der fertig 6 bis 7 Pfund wog, gehörten 40 bis 45 Pfund alte Nägel. Gute spanische Nagelläufe wurden in Paris bis zu 1000 Francs das Stück bezahlt.
Säbelklingen und Messer wurden noch meistens mit der Hand geschmiedet, dagegen wurden die Sensen schon früher auf Wasser- hämmern hergestellt. Besonders geschah dies zu Steiermark, dessen blaue Sensen für die besten galten. Sie waren aus Schweiſsstahl gefertigt (s. Bd. II, S. 422).
Aber auch in Westfalen hatte die Fabrikation blauer sogenannter steierischer Sensen, welche ganz aus Stahl geschmiedet wurden, bereits eine groſse Bedeutung erlangt. Die gröſste Fabrik war die der Gebrüder Elbers in Hagen, welche im Jahre 1800 30000 Stück steierische Sensen machte. Auſser dieser gab es noch zwei Fabriken, welche damals zusammen 162 Schmiede und 43 Schleifer beschäftigten.
Die Sensenhämmer der Enneper Straſse machten weiſse Sensen.
Eine Hauptsache war die richtige Zusammensetzung des Gärb- oder Raffinierstahls, und wurde dessen Zusammensetzung von den Raffinierschmieden als Geheimnis behandelt. In England bediente man sich des Cementstahls bei der Sensenfabrikation.
Die Blankschmiedearbeit, durch welche hauptsächlich ordinäre Werkzeuge, wie Beile, Äxte, Futterklingen, Spaten, Schaufeln, Haken u. s. w. hergestellt wurden, bildete ein wichtiger Zweig der Eisenveredelung,
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Amboſsschmieden und Waffenfabriken.
altes Rohr, wie oben angegeben. Als Brennmaterial empfiehlt
Wäsström Steinkohlen und warnt vor Tannenkohlen. Rinman
bemerkt zu diesem Aufsatz, daſs die Türken zu diesem Verfahren aus
Mangel an gleichmäſsigem guten Material gekommen seien, wodurch
sie gezwungen wären, die Fehler einer Eisensorte durch die Vorzüge
anderer auszugleichen. Nach seinen Versuchen empfiehlt sich folgende
Zusammensetzung der Schienen für damaszierte Röhren: 1. Weiches
Storbergs Stangeneisen, 2. Brennstahl von Dannemoraerzen, 3. zäher
Schmelzstahl und 4. weiches Osemundeisen.
Drahtröhren machte man in der Weise, daſs man Drahtstücke,
Hufnägel u. s. w. in dem kleinen Feuer des Rohrhammers zu einem
Deul zusammenschweiſste und daraus die Schienen für die Rohre
schmiedete. Eine andere Art von Drahtläufen werden wir weiter
unten bei der Gewehrfabrikation erwähnen.
Der Büchsenmacher Fuller in London hatte durch Versuche
gefunden, daſs die aus Hufnägeleisen gedrehten Rohre die besten seien.
Ebenso wurden die guten spanischen Rohre aus alten Hufnägeln
geschmiedet, welche man dazu sammeln lieſs. Zu einem Laufe, der
fertig 6 bis 7 Pfund wog, gehörten 40 bis 45 Pfund alte Nägel. Gute
spanische Nagelläufe wurden in Paris bis zu 1000 Francs das Stück
bezahlt.
Säbelklingen und Messer wurden noch meistens mit der Hand
geschmiedet, dagegen wurden die Sensen schon früher auf Wasser-
hämmern hergestellt. Besonders geschah dies zu Steiermark, dessen
blaue Sensen für die besten galten. Sie waren aus Schweiſsstahl
gefertigt (s. Bd. II, S. 422).
Aber auch in Westfalen hatte die Fabrikation blauer sogenannter
steierischer Sensen, welche ganz aus Stahl geschmiedet wurden, bereits
eine groſse Bedeutung erlangt. Die gröſste Fabrik war die der Gebrüder
Elbers in Hagen, welche im Jahre 1800 30000 Stück steierische
Sensen machte. Auſser dieser gab es noch zwei Fabriken, welche
damals zusammen 162 Schmiede und 43 Schleifer beschäftigten.
Die Sensenhämmer der Enneper Straſse machten weiſse Sensen.
Eine Hauptsache war die richtige Zusammensetzung des Gärb-
oder Raffinierstahls, und wurde dessen Zusammensetzung von den
Raffinierschmieden als Geheimnis behandelt. In England bediente
man sich des Cementstahls bei der Sensenfabrikation.
Die Blankschmiedearbeit, durch welche hauptsächlich ordinäre
Werkzeuge, wie Beile, Äxte, Futterklingen, Spaten, Schaufeln, Haken u. s. w.
hergestellt wurden, bildete ein wichtiger Zweig der Eisenveredelung,
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/489>, abgerufen am 22.11.2024.
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