brennungswärme hat, während seine Temperatur nach allen Seiten hin abnimmt. Nach aussen hin ist der Schmelzraum, der sich als eine Kugel darstellt, umschlossen durch die Temperaturgrenze von 1600° C., welche nach seiner Annahme dem Schmelzpunkte des Eisens entspricht. Wird nun die Verbrennungshitze um n gesteigert, so wird der Radius der Kugel entsprechend vergrössert. Die räumliche Erweiterung der Schmelzzone erfolgt aber im kubischen Verhältnis, indem die Schmelzräume sich ver- halten wie (a b)3:(a c)3. Ausserdem erhöht sich aber auch die mittlere Temperatur des Schmelzraumes durch die Steigerung der Verbrennungs- wärme, wodurch ebenfalls eine beträchtliche Vermehrung der Wirkung innerhalb derselben hervorgebracht wird. Die Erhöhung des durch den heissen Wind herbeigeführten Effektes liesse sich daraus berechnen und mit der Wirklichkeit vergleichen. Man benutzt aber, wie Scheerer mit Recht hervorhebt, die effektvermehrende Wirkung der erhitzten Gebläseluft niemals auf die Weise, dass man dieselbe Brennmaterial- menge unverändert beibehält, sondern man bricht am Brennmateriale entsprechend der grösseren Wirkung des heissen Windes ab. Man ist also nicht in der Lage, die Schmelzeffekte unmittelbar vergleichen zu können, sondern man muss mit der vermehrten Produktion zugleich die Brennmaterialersparnis (b) mit in Rechnung ziehen. Wäre die letztere 1/4 und betrüge die Vermehrung der Produktion (c) = 11/2, so ist der Effekt des heissen Windes =
[Formel 1]
= 2. Scheerer drückt diesen Effekt durch die allgemeine Formel E =
[Formel 2]
aus, welche der Wirklichkeit nahe kommt, wenn der erfahrungsmässige Effekt auch meist hinter dem berechneten zurückbleibt. Dies erklärt sich hauptsächlich aus dem Wärmeverluste, welcher durch die Aus- dehnung der Luft beim Eintritt in den Hochofen stattfindet, und führte Scheerer zur Korrektur einen Koeffizienten, der von dem Baro- meter- und Manometerstande abhängig ist, ein.
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
Die Vorbereitung der Erze.
Zum Verwaschen der Erze, das besonders für die thonhaltigen zweckmässig war, verwendete man in dieser Zeit bereits Läutertrommeln, wie dies auf der Eisensteingrube zu Horhausen im Saynischen geschah. Hier hatte man lange Siebtrommeln, deren Peripherie aus einem Gitter
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
brennungswärme hat, während seine Temperatur nach allen Seiten hin abnimmt. Nach auſsen hin ist der Schmelzraum, der sich als eine Kugel darstellt, umschlossen durch die Temperaturgrenze von 1600° C., welche nach seiner Annahme dem Schmelzpunkte des Eisens entspricht. Wird nun die Verbrennungshitze um n gesteigert, so wird der Radius der Kugel entsprechend vergröſsert. Die räumliche Erweiterung der Schmelzzone erfolgt aber im kubischen Verhältnis, indem die Schmelzräume sich ver- halten wie (a b)3:(a c)3. Auſserdem erhöht sich aber auch die mittlere Temperatur des Schmelzraumes durch die Steigerung der Verbrennungs- wärme, wodurch ebenfalls eine beträchtliche Vermehrung der Wirkung innerhalb derselben hervorgebracht wird. Die Erhöhung des durch den heiſsen Wind herbeigeführten Effektes lieſse sich daraus berechnen und mit der Wirklichkeit vergleichen. Man benutzt aber, wie Scheerer mit Recht hervorhebt, die effektvermehrende Wirkung der erhitzten Gebläseluft niemals auf die Weise, daſs man dieselbe Brennmaterial- menge unverändert beibehält, sondern man bricht am Brennmateriale entsprechend der gröſseren Wirkung des heiſsen Windes ab. Man ist also nicht in der Lage, die Schmelzeffekte unmittelbar vergleichen zu können, sondern man muſs mit der vermehrten Produktion zugleich die Brennmaterialersparnis (b) mit in Rechnung ziehen. Wäre die letztere ¼ und betrüge die Vermehrung der Produktion (c) = 1½, so ist der Effekt des heiſsen Windes =
[Formel 1]
= 2. Scheerer drückt diesen Effekt durch die allgemeine Formel E =
[Formel 2]
aus, welche der Wirklichkeit nahe kommt, wenn der erfahrungsmäſsige Effekt auch meist hinter dem berechneten zurückbleibt. Dies erklärt sich hauptsächlich aus dem Wärmeverluste, welcher durch die Aus- dehnung der Luft beim Eintritt in den Hochofen stattfindet, und führte Scheerer zur Korrektur einen Koeffizienten, der von dem Baro- meter- und Manometerstande abhängig ist, ein.
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
Die Vorbereitung der Erze.
Zum Verwaschen der Erze, das besonders für die thonhaltigen zweckmäſsig war, verwendete man in dieser Zeit bereits Läutertrommeln, wie dies auf der Eisensteingrube zu Horhausen im Saynischen geschah. Hier hatte man lange Siebtrommeln, deren Peripherie aus einem Gitter
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Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
brennungswärme hat, während seine Temperatur nach allen Seiten hin
abnimmt. Nach auſsen hin ist der Schmelzraum, der sich als eine Kugel
darstellt, umschlossen durch die Temperaturgrenze von 1600° C., welche
nach seiner Annahme dem Schmelzpunkte des Eisens entspricht. Wird
nun die Verbrennungshitze um n gesteigert, so wird der Radius der Kugel
entsprechend vergröſsert. Die räumliche Erweiterung der Schmelzzone
erfolgt aber im kubischen Verhältnis, indem die Schmelzräume sich ver-
halten wie (a b)3:(a c)3. Auſserdem erhöht sich aber auch die mittlere
Temperatur des Schmelzraumes durch die Steigerung der Verbrennungs-
wärme, wodurch ebenfalls eine beträchtliche Vermehrung der Wirkung
innerhalb derselben hervorgebracht wird. Die Erhöhung des durch
den heiſsen Wind herbeigeführten Effektes lieſse sich daraus berechnen
und mit der Wirklichkeit vergleichen. Man benutzt aber, wie Scheerer
mit Recht hervorhebt, die effektvermehrende Wirkung der erhitzten
Gebläseluft niemals auf die Weise, daſs man dieselbe Brennmaterial-
menge unverändert beibehält, sondern man bricht am Brennmateriale
entsprechend der gröſseren Wirkung des heiſsen Windes ab. Man
ist also nicht in der Lage, die Schmelzeffekte unmittelbar vergleichen
zu können, sondern man muſs mit der vermehrten Produktion zugleich
die Brennmaterialersparnis (b) mit in Rechnung ziehen. Wäre die
letztere ¼ und betrüge die Vermehrung der Produktion (c) = 1½,
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welche der Wirklichkeit nahe kommt, wenn der erfahrungsmäſsige
Effekt auch meist hinter dem berechneten zurückbleibt. Dies erklärt
sich hauptsächlich aus dem Wärmeverluste, welcher durch die Aus-
dehnung der Luft beim Eintritt in den Hochofen stattfindet, und
führte Scheerer zur Korrektur einen Koeffizienten, der von dem Baro-
meter- und Manometerstande abhängig ist, ein.
Der Hochofenbetrieb 1831 bis 1850.
Die Vorbereitung der Erze.
Zum Verwaschen der Erze, das besonders für die thonhaltigen
zweckmäſsig war, verwendete man in dieser Zeit bereits Läutertrommeln,
wie dies auf der Eisensteingrube zu Horhausen im Saynischen geschah.
Hier hatte man lange Siebtrommeln, deren Peripherie aus einem Gitter
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/518>, abgerufen am 22.11.2024.
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