aus Schweden waren, und 330682 Centner Roheisen aus 1085180 Centner See- und Sumpferzen mit 12 Prozent Kalkzuschlag. Ein Hochofen zu Raivola war nach Raschettes System gebaut. Professor Kulibu veröffentlichte Roheisen- und Hochofengasanalysen. Die finnischen Seeerze waren manganhaltig und neigten zu Spiegeleisen- bildung. Man zählte ferner sieben Gas-Schweissöfen, 58 Puddelöfen, 15 Gas- und 20 andere Schweissöfen, sodann 13 Gebläseöfen mit 25 Gestellen (Blasewerke, Stücköfen) und 15 Wasserrädern. Diese schmolzen aus 85125 Centner Seeerz mit 437648 Kubikfuss Holz- kohlen 15756 Centner "Hackeisen". Das Ausbringen war demnach nur 18,5 Prozent. Die mit diesen Öfen verbundenen Schweissfeuer oder "Hackherde" mit 15 Hämmern und 24 Wasserrädern lieferten mit 333320 Kubikfuss Holzkohlen 10324 Centner Stabeisen, was 37,70 Prozent Abbrand ergiebt. Husgafvel war seit 1875 bemüht, die Stücköfen in Finnland zu verbessern.
1876 führte Sergius Kern das von Pourcel in Terre-Noire erfundene Verfahren zur Herstellung blasenfreier Güsse durch Zusatz von Silicospiegel in dem Obouchkow-Stahlwerk bei St. Petersburg ein.
1877 wurde von dem finnischen Ingenieur A. Lundgren der Bau eines grossen Martinstahlwerks zu Alexandrowsky bei St. Peters- burg begonnen. Die Gründer waren meist Aktionäre von Terre-Noire in Frankreich; das Martinwerk von Terre-Noire diente als Vor- bild. Die Hütte, die vornehmlich Geschütze und Geschosse liefern sollte, wurde 1879 mit sechs Siemens-Martinöfen zu 7 Tonnen und einem zu 6 Tonnen in Betrieb genommen. Bis zur Einführung der erhöhten Schutzzölle im Jahre 1881 wurde englisches Hämatitroheisen, teilweise englisches und französisches Schrotteisen und schwedisches Spiegeleisen von Schisshyttan verschmolzen; nach Einführung des neuen Zolltarifs verarbeitete man finnisches Holzkohlenroheisen und inländischen Schrott auf basischen Herden.
Es wurde schon oben darauf hingewiesen, wie rasch die Fluss- stahlerzeugung Ende der siebziger Jahre zunahm. Veranlasst war dies zumeist durch die allgemeine Einführung von Bessemerstahl- schienen auf den russischen Eisenbahnen. Trotz der Zunahme der einheimischen Eisenindustrie erforderte der wachsende Bedarf noch eine bedeutende Einfuhr von Eisen- und Stahlwaren, besonders aus Deutschland. Die deutsche Einfuhr betrug 1880 21/2 Millionen Centner im Werte von etwa 40 Millionen Mark.
Der neue Zolltarif erschwerte die Einfuhr beträchtlich. Er forderte einen Zoll von 35 Kopeken pro Pud für Roheisen, von
Ruſsland.
aus Schweden waren, und 330682 Centner Roheisen aus 1085180 Centner See- und Sumpferzen mit 12 Prozent Kalkzuschlag. Ein Hochofen zu Raivola war nach Raschettes System gebaut. Professor Kulibu veröffentlichte Roheisen- und Hochofengasanalysen. Die finnischen Seeerze waren manganhaltig und neigten zu Spiegeleisen- bildung. Man zählte ferner sieben Gas-Schweiſsöfen, 58 Puddelöfen, 15 Gas- und 20 andere Schweiſsöfen, sodann 13 Gebläseöfen mit 25 Gestellen (Blasewerke, Stücköfen) und 15 Wasserrädern. Diese schmolzen aus 85125 Centner Seeerz mit 437648 Kubikfuſs Holz- kohlen 15756 Centner „Hackeisen“. Das Ausbringen war demnach nur 18,5 Prozent. Die mit diesen Öfen verbundenen Schweiſsfeuer oder „Hackherde“ mit 15 Hämmern und 24 Wasserrädern lieferten mit 333320 Kubikfuſs Holzkohlen 10324 Centner Stabeisen, was 37,70 Prozent Abbrand ergiebt. Husgafvel war seit 1875 bemüht, die Stücköfen in Finnland zu verbessern.
1876 führte Sergius Kern das von Pourcel in Terre-Noire erfundene Verfahren zur Herstellung blasenfreier Güsse durch Zusatz von Silicospiegel in dem Obouchkow-Stahlwerk bei St. Petersburg ein.
1877 wurde von dem finnischen Ingenieur A. Lundgren der Bau eines groſsen Martinstahlwerks zu Alexandrowsky bei St. Peters- burg begonnen. Die Gründer waren meist Aktionäre von Terre-Noire in Frankreich; das Martinwerk von Terre-Noire diente als Vor- bild. Die Hütte, die vornehmlich Geschütze und Geschosse liefern sollte, wurde 1879 mit sechs Siemens-Martinöfen zu 7 Tonnen und einem zu 6 Tonnen in Betrieb genommen. Bis zur Einführung der erhöhten Schutzzölle im Jahre 1881 wurde englisches Hämatitroheisen, teilweise englisches und französisches Schrotteisen und schwedisches Spiegeleisen von Schiſshyttan verschmolzen; nach Einführung des neuen Zolltarifs verarbeitete man finnisches Holzkohlenroheisen und inländischen Schrott auf basischen Herden.
Es wurde schon oben darauf hingewiesen, wie rasch die Fluſs- stahlerzeugung Ende der siebziger Jahre zunahm. Veranlaſst war dies zumeist durch die allgemeine Einführung von Bessemerstahl- schienen auf den russischen Eisenbahnen. Trotz der Zunahme der einheimischen Eisenindustrie erforderte der wachsende Bedarf noch eine bedeutende Einfuhr von Eisen- und Stahlwaren, besonders aus Deutschland. Die deutsche Einfuhr betrug 1880 2½ Millionen Centner im Werte von etwa 40 Millionen Mark.
Der neue Zolltarif erschwerte die Einfuhr beträchtlich. Er forderte einen Zoll von 35 Kopeken pro Pud für Roheisen, von
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Ruſsland.
aus Schweden waren, und 330682 Centner Roheisen aus 1085180
Centner See- und Sumpferzen mit 12 Prozent Kalkzuschlag. Ein
Hochofen zu Raivola war nach Raschettes System gebaut. Professor
Kulibu veröffentlichte Roheisen- und Hochofengasanalysen. Die
finnischen Seeerze waren manganhaltig und neigten zu Spiegeleisen-
bildung. Man zählte ferner sieben Gas-Schweiſsöfen, 58 Puddelöfen,
15 Gas- und 20 andere Schweiſsöfen, sodann 13 Gebläseöfen mit
25 Gestellen (Blasewerke, Stücköfen) und 15 Wasserrädern. Diese
schmolzen aus 85125 Centner Seeerz mit 437648 Kubikfuſs Holz-
kohlen 15756 Centner „Hackeisen“. Das Ausbringen war demnach
nur 18,5 Prozent. Die mit diesen Öfen verbundenen Schweiſsfeuer
oder „Hackherde“ mit 15 Hämmern und 24 Wasserrädern lieferten
mit 333320 Kubikfuſs Holzkohlen 10324 Centner Stabeisen, was
37,70 Prozent Abbrand ergiebt. Husgafvel war seit 1875 bemüht,
die Stücköfen in Finnland zu verbessern.
1876 führte Sergius Kern das von Pourcel in Terre-Noire
erfundene Verfahren zur Herstellung blasenfreier Güsse durch Zusatz
von Silicospiegel in dem Obouchkow-Stahlwerk bei St. Petersburg ein.
1877 wurde von dem finnischen Ingenieur A. Lundgren der
Bau eines groſsen Martinstahlwerks zu Alexandrowsky bei St. Peters-
burg begonnen. Die Gründer waren meist Aktionäre von Terre-Noire
in Frankreich; das Martinwerk von Terre-Noire diente als Vor-
bild. Die Hütte, die vornehmlich Geschütze und Geschosse liefern
sollte, wurde 1879 mit sechs Siemens-Martinöfen zu 7 Tonnen und
einem zu 6 Tonnen in Betrieb genommen. Bis zur Einführung der
erhöhten Schutzzölle im Jahre 1881 wurde englisches Hämatitroheisen,
teilweise englisches und französisches Schrotteisen und schwedisches
Spiegeleisen von Schiſshyttan verschmolzen; nach Einführung des
neuen Zolltarifs verarbeitete man finnisches Holzkohlenroheisen und
inländischen Schrott auf basischen Herden.
Es wurde schon oben darauf hingewiesen, wie rasch die Fluſs-
stahlerzeugung Ende der siebziger Jahre zunahm. Veranlaſst war
dies zumeist durch die allgemeine Einführung von Bessemerstahl-
schienen auf den russischen Eisenbahnen. Trotz der Zunahme der
einheimischen Eisenindustrie erforderte der wachsende Bedarf noch
eine bedeutende Einfuhr von Eisen- und Stahlwaren, besonders aus
Deutschland. Die deutsche Einfuhr betrug 1880 2½ Millionen Centner
im Werte von etwa 40 Millionen Mark.
Der neue Zolltarif erschwerte die Einfuhr beträchtlich. Er
forderte einen Zoll von 35 Kopeken pro Pud für Roheisen, von
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 1209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/1225>, abgerufen am 22.11.2024.
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