Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.Brennmaterial. treten durch zahlreiche Öffnungen auf einer Seite nahe der Decke ausund werden durch senkrechte Seitenzüge c in einen geräumigen Seiten- kanal e, wo sie sich mit den Gasen des Nachbarofens vereinigen, ge- leitet. Nachdem sie unter dem einen Ofen durchgestrichen sind, treten sie unter die Sohle des zweiten Ofens und entweichen dann durch g in den Kanal h, der sie der Esse k zuführt. Die Verbrennungs- [Abbildung]
Fig. 143. luft tritt durch die vertikalen Röhren d d in einen horizontalen Kanal,wo sie vorgewärmt in die Gaskanäle c c eingeleitet die Verbrennung in den vertikalen Seitenkanälen bewirkt. Die Ofenkammern pflegten 9 m lang zu sein, bei 45 cm Breite und 1,20 m Höhe dauerte die Verkokung 24 Stunden, bei 60 cm Breite und 1,70 m Höhe 48 Stunden. Für magere Kohlen wählt man geringere Breite. Die Vorzüge des Coppeeofens liegen besonders in der schmalen, hohen Form der Retorte und den vertikalen Zügen, die stabiler sind wie die horizontalen. Die Höhe der Kammern hat man bis 2,10 m erhöht. Benutzt man die Abhitze zur Dampferzeugung, so liefert ein Ofen den Dampf für drei bis vier Pferdekräfte. Für eine vollständige Bauanlage kann man die Kosten für 1 Tonne Kokserzeugung in 24 Stunden auf 2500 Franken annehmen, während sie sich bei Smetöfen auf 3000 Franken und bei Brennmaterial. treten durch zahlreiche Öffnungen auf einer Seite nahe der Decke ausund werden durch senkrechte Seitenzüge c in einen geräumigen Seiten- kanal e, wo sie sich mit den Gasen des Nachbarofens vereinigen, ge- leitet. Nachdem sie unter dem einen Ofen durchgestrichen sind, treten sie unter die Sohle des zweiten Ofens und entweichen dann durch g in den Kanal h, der sie der Esse k zuführt. Die Verbrennungs- [Abbildung]
Fig. 143. luft tritt durch die vertikalen Röhren d d in einen horizontalen Kanal,wo sie vorgewärmt in die Gaskanäle c c eingeleitet die Verbrennung in den vertikalen Seitenkanälen bewirkt. Die Ofenkammern pflegten 9 m lang zu sein, bei 45 cm Breite und 1,20 m Höhe dauerte die Verkokung 24 Stunden, bei 60 cm Breite und 1,70 m Höhe 48 Stunden. Für magere Kohlen wählt man geringere Breite. Die Vorzüge des Coppéeofens liegen besonders in der schmalen, hohen Form der Retorte und den vertikalen Zügen, die stabiler sind wie die horizontalen. Die Höhe der Kammern hat man bis 2,10 m erhöht. Benutzt man die Abhitze zur Dampferzeugung, so liefert ein Ofen den Dampf für drei bis vier Pferdekräfte. Für eine vollständige Bauanlage kann man die Kosten für 1 Tonne Kokserzeugung in 24 Stunden auf 2500 Franken annehmen, während sie sich bei Smetöfen auf 3000 Franken und bei <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0424" n="408"/><fw place="top" type="header">Brennmaterial.</fw><lb/> treten durch zahlreiche Öffnungen auf einer Seite nahe der Decke aus<lb/> und werden durch senkrechte Seitenzüge <hi rendition="#i">c</hi> in einen geräumigen Seiten-<lb/> kanal <hi rendition="#i">e</hi>, wo sie sich mit den Gasen des Nachbarofens vereinigen, ge-<lb/> leitet. Nachdem sie unter dem einen Ofen durchgestrichen sind,<lb/> treten sie unter die Sohle des zweiten Ofens und entweichen dann<lb/> durch <hi rendition="#i">g</hi> in den Kanal <hi rendition="#i">h</hi>, der sie der Esse <hi rendition="#i">k</hi> zuführt. Die Verbrennungs-<lb/><figure><head>Fig. 143.</head></figure><lb/> luft tritt durch die vertikalen Röhren <hi rendition="#i">d d</hi> in einen horizontalen Kanal,<lb/> wo sie vorgewärmt in die Gaskanäle <hi rendition="#i">c c</hi> eingeleitet die Verbrennung<lb/> in den vertikalen Seitenkanälen bewirkt. Die Ofenkammern pflegten<lb/> 9 m lang zu sein, bei 45 cm Breite und 1,20 m Höhe dauerte die<lb/> Verkokung 24 Stunden, bei 60 cm Breite und 1,70 m Höhe 48 Stunden.<lb/> Für magere Kohlen wählt man geringere Breite. Die Vorzüge des<lb/> Coppéeofens liegen besonders in der schmalen, hohen Form der Retorte<lb/> und den vertikalen Zügen, die stabiler sind wie die horizontalen. Die<lb/> Höhe der Kammern hat man bis 2,10 m erhöht. Benutzt man die<lb/> Abhitze zur Dampferzeugung, so liefert ein Ofen den Dampf für drei<lb/> bis vier Pferdekräfte. Für eine vollständige Bauanlage kann man die<lb/> Kosten für 1 Tonne Kokserzeugung in 24 Stunden auf 2500 Franken<lb/> annehmen, während sie sich bei Smetöfen auf 3000 Franken und bei<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [408/0424]
Brennmaterial.
treten durch zahlreiche Öffnungen auf einer Seite nahe der Decke aus
und werden durch senkrechte Seitenzüge c in einen geräumigen Seiten-
kanal e, wo sie sich mit den Gasen des Nachbarofens vereinigen, ge-
leitet. Nachdem sie unter dem einen Ofen durchgestrichen sind,
treten sie unter die Sohle des zweiten Ofens und entweichen dann
durch g in den Kanal h, der sie der Esse k zuführt. Die Verbrennungs-
[Abbildung Fig. 143.]
luft tritt durch die vertikalen Röhren d d in einen horizontalen Kanal,
wo sie vorgewärmt in die Gaskanäle c c eingeleitet die Verbrennung
in den vertikalen Seitenkanälen bewirkt. Die Ofenkammern pflegten
9 m lang zu sein, bei 45 cm Breite und 1,20 m Höhe dauerte die
Verkokung 24 Stunden, bei 60 cm Breite und 1,70 m Höhe 48 Stunden.
Für magere Kohlen wählt man geringere Breite. Die Vorzüge des
Coppéeofens liegen besonders in der schmalen, hohen Form der Retorte
und den vertikalen Zügen, die stabiler sind wie die horizontalen. Die
Höhe der Kammern hat man bis 2,10 m erhöht. Benutzt man die
Abhitze zur Dampferzeugung, so liefert ein Ofen den Dampf für drei
bis vier Pferdekräfte. Für eine vollständige Bauanlage kann man die
Kosten für 1 Tonne Kokserzeugung in 24 Stunden auf 2500 Franken
annehmen, während sie sich bei Smetöfen auf 3000 Franken und bei
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