Diese Steigerung der Leistungsfähigkeit wurde herbeigeführt durch Verbesserungen der Ofenkonstruktionen und der Betriebsmittel.
Die Verbesserungen der Öfen zeigen sich zunächst in ihrer durch- schnittlichen Vergrösserung und in ihrer Gestalt (Dimensionen). Bei den Holzkohlenöfen stieg die durchschnittliche mittlere Ofengrösse in den Grenzen von 30 bis 70 Kubikmeter, bei den Kokshochöfen von 200 bis 400 Kubikmeter. Doch wurden in einzelnen Gebieten viel grössere Öfen errichtet.
Der Clevelanddistrikt in England war darin vorangegangen. Das Streben, die Hochöfen daselbst immer grösser zu bauen, erreichte Anfang der siebziger Jahre einen Höhepunkt. 1871 entstand zu Newport ein Hochofen von 85 engl. Fuss (25,91 m) Höhe, 28 Fuss (8,535 m) Kohlensackweite und 30000 Kubikfuss (850 cbm) Inhalt, 1874 der Riesenofen zu Ferryhill von 105 engl. Fuss (32 m) Höhe, 31 Fuss (9,449 m) Kohlensackweite und 50000 Kubikfuss (1416 cbm) Inhalt. Dieser Ofen blieb aber ein Einsiedler in seinen Grössenverhält- nissen und erfüllte die auf ihn gesetzten Hoffnungen nicht. Man kam zur Erkenntnis, dass die Vergrösserung der Öfen nur bis zu einer bestimmten Grenze von Vorteil sei und dass über diese Grenze hinaus eine weitere Vergrösserung keinen entsprechenden Nutzen bringe. Diese Grenze ist auch bei ausreichender Leistungsfähigkeit der Gebläse- und Winderhitzungsapparate verschieden für verschiedene Erze und Koks. Im Clevelanddistrikt, wo man arme aber leicht- schmelzige Erze in groben Stücken mit dem sehr festen Koks der New-Castle-Kohle verschmelzt, liegt diese Grenze sehr hoch. Sir Lowthian Bell, der vor der Übertreibung in den Ofenmassen warnte, erklärte um 1870 eine Höhe von 80 engl. Fuss (24,385 m), 25 Fuss (7,62 m) Kohlensackweite und 25000 Kubikfuss (708 cbm) Inhalt für den Verhältnissen in Cleveland am besten entsprechend. Thomas Whitwell sagte 1878: Ohne allen Zweifel ist man mit den Dimen- sionen und namentlich mit der Höhe der Hochöfen in England zu weit gegangen, denn das Fassungsvermögen und die Anlagekosten stehen nicht mehr im richtigen Verhältnis. Infolgedessen ging man nicht nur in Cleveland, sondern auch in Cumberland Anfang der siebziger Jahre wieder auf geringere Ofenhöhe zurück, so in Cumber- land zu Askan-in-Furness und zu Barrow von 75 Fuss auf 61 Fuss, zu Consett und zu Wortington von 70 Fuss auf 55 Fuss Höhe.
Immerhin hatte die Vergrösserung der Hochöfen im Cleveland- distrikt einen grossen Erfolg gehabt und dadurch Veranlassung gegeben, dass man sowohl im übrigen England, als auch auf dem
Hochöfen.
Diese Steigerung der Leistungsfähigkeit wurde herbeigeführt durch Verbesserungen der Ofenkonstruktionen und der Betriebsmittel.
Die Verbesserungen der Öfen zeigen sich zunächst in ihrer durch- schnittlichen Vergröſserung und in ihrer Gestalt (Dimensionen). Bei den Holzkohlenöfen stieg die durchschnittliche mittlere Ofengröſse in den Grenzen von 30 bis 70 Kubikmeter, bei den Kokshochöfen von 200 bis 400 Kubikmeter. Doch wurden in einzelnen Gebieten viel gröſsere Öfen errichtet.
Der Clevelanddistrikt in England war darin vorangegangen. Das Streben, die Hochöfen daselbst immer gröſser zu bauen, erreichte Anfang der siebziger Jahre einen Höhepunkt. 1871 entstand zu Newport ein Hochofen von 85 engl. Fuſs (25,91 m) Höhe, 28 Fuſs (8,535 m) Kohlensackweite und 30000 Kubikfuſs (850 cbm) Inhalt, 1874 der Riesenofen zu Ferryhill von 105 engl. Fuſs (32 m) Höhe, 31 Fuſs (9,449 m) Kohlensackweite und 50000 Kubikfuſs (1416 cbm) Inhalt. Dieser Ofen blieb aber ein Einsiedler in seinen Gröſsenverhält- nissen und erfüllte die auf ihn gesetzten Hoffnungen nicht. Man kam zur Erkenntnis, daſs die Vergröſserung der Öfen nur bis zu einer bestimmten Grenze von Vorteil sei und daſs über diese Grenze hinaus eine weitere Vergröſserung keinen entsprechenden Nutzen bringe. Diese Grenze ist auch bei ausreichender Leistungsfähigkeit der Gebläse- und Winderhitzungsapparate verschieden für verschiedene Erze und Koks. Im Clevelanddistrikt, wo man arme aber leicht- schmelzige Erze in groben Stücken mit dem sehr festen Koks der New-Castle-Kohle verschmelzt, liegt diese Grenze sehr hoch. Sir Lowthian Bell, der vor der Übertreibung in den Ofenmaſsen warnte, erklärte um 1870 eine Höhe von 80 engl. Fuſs (24,385 m), 25 Fuſs (7,62 m) Kohlensackweite und 25000 Kubikfuſs (708 cbm) Inhalt für den Verhältnissen in Cleveland am besten entsprechend. Thomas Whitwell sagte 1878: Ohne allen Zweifel ist man mit den Dimen- sionen und namentlich mit der Höhe der Hochöfen in England zu weit gegangen, denn das Fassungsvermögen und die Anlagekosten stehen nicht mehr im richtigen Verhältnis. Infolgedessen ging man nicht nur in Cleveland, sondern auch in Cumberland Anfang der siebziger Jahre wieder auf geringere Ofenhöhe zurück, so in Cumber- land zu Askan-in-Furneſs und zu Barrow von 75 Fuſs auf 61 Fuſs, zu Consett und zu Wortington von 70 Fuſs auf 55 Fuſs Höhe.
Immerhin hatte die Vergröſserung der Hochöfen im Cleveland- distrikt einen groſsen Erfolg gehabt und dadurch Veranlassung gegeben, daſs man sowohl im übrigen England, als auch auf dem
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Hochöfen.
Diese Steigerung der Leistungsfähigkeit wurde herbeigeführt durch
Verbesserungen der Ofenkonstruktionen und der Betriebsmittel.
Die Verbesserungen der Öfen zeigen sich zunächst in ihrer durch-
schnittlichen Vergröſserung und in ihrer Gestalt (Dimensionen). Bei
den Holzkohlenöfen stieg die durchschnittliche mittlere Ofengröſse in
den Grenzen von 30 bis 70 Kubikmeter, bei den Kokshochöfen von
200 bis 400 Kubikmeter. Doch wurden in einzelnen Gebieten viel
gröſsere Öfen errichtet.
Der Clevelanddistrikt in England war darin vorangegangen. Das
Streben, die Hochöfen daselbst immer gröſser zu bauen, erreichte
Anfang der siebziger Jahre einen Höhepunkt. 1871 entstand zu
Newport ein Hochofen von 85 engl. Fuſs (25,91 m) Höhe, 28 Fuſs
(8,535 m) Kohlensackweite und 30000 Kubikfuſs (850 cbm) Inhalt,
1874 der Riesenofen zu Ferryhill von 105 engl. Fuſs (32 m) Höhe,
31 Fuſs (9,449 m) Kohlensackweite und 50000 Kubikfuſs (1416 cbm)
Inhalt. Dieser Ofen blieb aber ein Einsiedler in seinen Gröſsenverhält-
nissen und erfüllte die auf ihn gesetzten Hoffnungen nicht. Man kam
zur Erkenntnis, daſs die Vergröſserung der Öfen nur bis zu einer
bestimmten Grenze von Vorteil sei und daſs über diese Grenze hinaus
eine weitere Vergröſserung keinen entsprechenden Nutzen bringe.
Diese Grenze ist auch bei ausreichender Leistungsfähigkeit der
Gebläse- und Winderhitzungsapparate verschieden für verschiedene
Erze und Koks. Im Clevelanddistrikt, wo man arme aber leicht-
schmelzige Erze in groben Stücken mit dem sehr festen Koks der
New-Castle-Kohle verschmelzt, liegt diese Grenze sehr hoch. Sir
Lowthian Bell, der vor der Übertreibung in den Ofenmaſsen warnte,
erklärte um 1870 eine Höhe von 80 engl. Fuſs (24,385 m), 25 Fuſs
(7,62 m) Kohlensackweite und 25000 Kubikfuſs (708 cbm) Inhalt für
den Verhältnissen in Cleveland am besten entsprechend. Thomas
Whitwell sagte 1878: Ohne allen Zweifel ist man mit den Dimen-
sionen und namentlich mit der Höhe der Hochöfen in England zu
weit gegangen, denn das Fassungsvermögen und die Anlagekosten
stehen nicht mehr im richtigen Verhältnis. Infolgedessen ging man
nicht nur in Cleveland, sondern auch in Cumberland Anfang der
siebziger Jahre wieder auf geringere Ofenhöhe zurück, so in Cumber-
land zu Askan-in-Furneſs und zu Barrow von 75 Fuſs auf 61 Fuſs,
zu Consett und zu Wortington von 70 Fuſs auf 55 Fuſs Höhe.
Immerhin hatte die Vergröſserung der Hochöfen im Cleveland-
distrikt einen groſsen Erfolg gehabt und dadurch Veranlassung
gegeben, daſs man sowohl im übrigen England, als auch auf dem
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/466>, abgerufen am 25.11.2024.
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