Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Vorrede. knechte zum Landwirthe; wie die Apothekerzum Arzt. Also wird man es nicht für ei- nen Mangel halten, daß ich oft schwere Ar- beiten, die viele Handgriffe verlangen, oh- ne diese zu berühren, nur kurz angezeigt ha- be. Dahingegen bin ich bemühet gewesen, die rohen Materialien und Nebenmaterialien zu bestimmen; die Werkzeuge und Geräth- schaften anzuzeigen; die Terminologie zu er- klären; die verschiedenen Arbeiten in der Ordnung, worin sie geschehn, oder nach der sie am leichtesten verstanden werden können, zu beschreiben; die Gründe derselben anzu- geben; die Verschiedenheiten in Werkzeugen und Arbeiten, die nicht allgemein bekant sind, zu berühren; u. s. w. Beständig ha- be ich den Vorsatz gehabt, mit wenigen Worten viel zu sagen; ob ich denselben er- reicht habe, das muß ich von andern hören; aber versichern kan ich, daß mir manches Beywort mehr Zeit und Nachdenken geko- stet hat, als manchen Lesern die Beurthei- lung dieses Büchleins kosten wird. Wenn einige Paragraphen, sonderlich solche, wo sehr zusammengesetzte Maschinen beschrieben sind, keinen vollständigen Begriff machen, so bitte ich zu überlegen, daß diese Bogen, die durch keine Kupfer vertheuret werden durften, zu Vorlesungen bestimt sind, wo- bey alles mündlich, theils im Hörsal, theils in
Vorrede. knechte zum Landwirthe; wie die Apothekerzum Arzt. Alſo wird man es nicht fuͤr ei- nen Mangel halten, daß ich oft ſchwere Ar- beiten, die viele Handgriffe verlangen, oh- ne dieſe zu beruͤhren, nur kurz angezeigt ha- be. Dahingegen bin ich bemuͤhet geweſen, die rohen Materialien und Nebenmaterialien zu beſtimmen; die Werkzeuge und Geraͤth- ſchaften anzuzeigen; die Terminologie zu er- klaͤren; die verſchiedenen Arbeiten in der Ordnung, worin ſie geſchehn, oder nach der ſie am leichteſten verſtanden werden koͤnnen, zu beſchreiben; die Gruͤnde derſelben anzu- geben; die Verſchiedenheiten in Werkzeugen und Arbeiten, die nicht allgemein bekant ſind, zu beruͤhren; u. ſ. w. Beſtaͤndig ha- be ich den Vorſatz gehabt, mit wenigen Worten viel zu ſagen; ob ich denſelben er- reicht habe, das muß ich von andern hoͤren; aber verſichern kan ich, daß mir manches Beywort mehr Zeit und Nachdenken geko- ſtet hat, als manchen Leſern die Beurthei- lung dieſes Buͤchleins koſten wird. Wenn einige Paragraphen, ſonderlich ſolche, wo ſehr zuſammengeſetzte Maſchinen beſchrieben ſind, keinen vollſtaͤndigen Begriff machen, ſo bitte ich zu uͤberlegen, daß dieſe Bogen, die durch keine Kupfer vertheuret werden durften, zu Vorleſungen beſtimt ſind, wo- bey alles muͤndlich, theils im Hoͤrſal, theils in
<TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0015"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorrede.</hi></hi></fw><lb/> knechte zum Landwirthe; wie die Apotheker<lb/> zum Arzt. Alſo wird man es nicht fuͤr ei-<lb/> nen Mangel halten, daß ich oft ſchwere Ar-<lb/> beiten, die viele Handgriffe verlangen, oh-<lb/> ne dieſe zu beruͤhren, nur kurz angezeigt ha-<lb/> be. Dahingegen bin ich bemuͤhet geweſen,<lb/> die rohen Materialien und Nebenmaterialien<lb/> zu beſtimmen; die Werkzeuge und Geraͤth-<lb/> ſchaften anzuzeigen; die Terminologie zu er-<lb/> klaͤren; die verſchiedenen Arbeiten in der<lb/> Ordnung, worin ſie geſchehn, oder nach der<lb/> ſie am leichteſten verſtanden werden koͤnnen,<lb/> zu beſchreiben; die Gruͤnde derſelben anzu-<lb/> geben; die Verſchiedenheiten in Werkzeugen<lb/> und Arbeiten, die nicht allgemein bekant<lb/> ſind, zu beruͤhren; u. ſ. w. Beſtaͤndig ha-<lb/> be ich den Vorſatz gehabt, mit wenigen<lb/> Worten viel zu ſagen; ob ich denſelben er-<lb/> reicht habe, das muß ich von andern hoͤren;<lb/> aber verſichern kan ich, daß mir manches<lb/> Beywort mehr Zeit und Nachdenken geko-<lb/> ſtet hat, als manchen Leſern die Beurthei-<lb/> lung dieſes Buͤchleins koſten wird. Wenn<lb/> einige Paragraphen, ſonderlich ſolche, wo<lb/> ſehr zuſammengeſetzte Maſchinen beſchrieben<lb/> ſind, keinen vollſtaͤndigen Begriff machen,<lb/> ſo bitte ich zu uͤberlegen, daß dieſe Bogen,<lb/> die durch keine Kupfer vertheuret werden<lb/> durften, zu Vorleſungen beſtimt ſind, wo-<lb/> bey alles muͤndlich, theils im Hoͤrſal, theils<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0015]
Vorrede.
knechte zum Landwirthe; wie die Apotheker
zum Arzt. Alſo wird man es nicht fuͤr ei-
nen Mangel halten, daß ich oft ſchwere Ar-
beiten, die viele Handgriffe verlangen, oh-
ne dieſe zu beruͤhren, nur kurz angezeigt ha-
be. Dahingegen bin ich bemuͤhet geweſen,
die rohen Materialien und Nebenmaterialien
zu beſtimmen; die Werkzeuge und Geraͤth-
ſchaften anzuzeigen; die Terminologie zu er-
klaͤren; die verſchiedenen Arbeiten in der
Ordnung, worin ſie geſchehn, oder nach der
ſie am leichteſten verſtanden werden koͤnnen,
zu beſchreiben; die Gruͤnde derſelben anzu-
geben; die Verſchiedenheiten in Werkzeugen
und Arbeiten, die nicht allgemein bekant
ſind, zu beruͤhren; u. ſ. w. Beſtaͤndig ha-
be ich den Vorſatz gehabt, mit wenigen
Worten viel zu ſagen; ob ich denſelben er-
reicht habe, das muß ich von andern hoͤren;
aber verſichern kan ich, daß mir manches
Beywort mehr Zeit und Nachdenken geko-
ſtet hat, als manchen Leſern die Beurthei-
lung dieſes Buͤchleins koſten wird. Wenn
einige Paragraphen, ſonderlich ſolche, wo
ſehr zuſammengeſetzte Maſchinen beſchrieben
ſind, keinen vollſtaͤndigen Begriff machen,
ſo bitte ich zu uͤberlegen, daß dieſe Bogen,
die durch keine Kupfer vertheuret werden
durften, zu Vorleſungen beſtimt ſind, wo-
bey alles muͤndlich, theils im Hoͤrſal, theils
in
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |