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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Stärkemacherey. §. 7. 8.
§. 7.

Auch Spelz oder Dinkel giebt gute Stär-
ke; auch Gerste, doch diese eine gelbliche,
wenn nicht zwey Drittel Weitzen zugemischt
werden. Auch die Früchte, Knollen und Zwie-
beln verschiedener Pflanzen, können auf eben
diese Art, doch mit mehr Arbeit und weniger
Vortheil, angewendet werden.

1. Dahin gehören die Roßkastanien, die Wur-
zeln der Zaunrübe, Bryonia alba, die Tartuf-
feln, die Knollen der Kayserkrone, die Zwie-
beln der Zeitlosen, Colchicum, der Merzglo-
cken, Leucojum hulbosum, der Schneetröpfchen,
Galanthus nivalis u. a.
§. 8.

Wird die Stärke sehr zart zerrieben, so
wird sie Haarpuder genant. Die feinsten
Oblaten, so wohl die figurirten Kirchen-
oblaten,
als auch die glatten Mund- oder
Briefoblaten, imgleichen die Tafeloblaten
der Conditor, werden aus einem dünnen
Teige von Stärke und Wasser, in Formen ge-
backen, und erstere mit einem Stecheisen
ausgestochen. Zu den meisten wird jedoch nur
feines Mehl genommen.

1. Man glaubt gemeiniglich, der Gebrauch des
Puders sey mit den Parucken zugleich aufge-
kommen, und dieß veranlasset mich, hier ei-
nen
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Staͤrkemacherey. §. 7. 8.
§. 7.

Auch Spelz oder Dinkel giebt gute Staͤr-
ke; auch Gerſte, doch dieſe eine gelbliche,
wenn nicht zwey Drittel Weitzen zugemiſcht
werden. Auch die Fruͤchte, Knollen und Zwie-
beln verſchiedener Pflanzen, koͤnnen auf eben
dieſe Art, doch mit mehr Arbeit und weniger
Vortheil, angewendet werden.

1. Dahin gehoͤren die Roßkaſtanien, die Wur-
zeln der Zaunruͤbe, Bryonia alba, die Tartuf-
feln, die Knollen der Kayſerkrone, die Zwie-
beln der Zeitloſen, Colchicum, der Merzglo-
cken, Leucojum hulboſum, der Schneetroͤpfchen,
Galanthus nivalis u. a.
§. 8.

Wird die Staͤrke ſehr zart zerrieben, ſo
wird ſie Haarpuder genant. Die feinſten
Oblaten, ſo wohl die figurirten Kirchen-
oblaten,
als auch die glatten Mund- oder
Briefoblaten, imgleichen die Tafeloblaten
der Conditor, werden aus einem duͤnnen
Teige von Staͤrke und Waſſer, in Formen ge-
backen, und erſtere mit einem Stecheiſen
ausgeſtochen. Zu den meiſten wird jedoch nur
feines Mehl genommen.

1. Man glaubt gemeiniglich, der Gebrauch des
Puders ſey mit den Parucken zugleich aufge-
kommen, und dieß veranlaſſet mich, hier ei-
nen
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[121/0181] Staͤrkemacherey. §. 7. 8. §. 7. Auch Spelz oder Dinkel giebt gute Staͤr- ke; auch Gerſte, doch dieſe eine gelbliche, wenn nicht zwey Drittel Weitzen zugemiſcht werden. Auch die Fruͤchte, Knollen und Zwie- beln verſchiedener Pflanzen, koͤnnen auf eben dieſe Art, doch mit mehr Arbeit und weniger Vortheil, angewendet werden. 1. Dahin gehoͤren die Roßkaſtanien, die Wur- zeln der Zaunruͤbe, Bryonia alba, die Tartuf- feln, die Knollen der Kayſerkrone, die Zwie- beln der Zeitloſen, Colchicum, der Merzglo- cken, Leucojum hulboſum, der Schneetroͤpfchen, Galanthus nivalis u. a. §. 8. Wird die Staͤrke ſehr zart zerrieben, ſo wird ſie Haarpuder genant. Die feinſten Oblaten, ſo wohl die figurirten Kirchen- oblaten, als auch die glatten Mund- oder Briefoblaten, imgleichen die Tafeloblaten der Conditor, werden aus einem duͤnnen Teige von Staͤrke und Waſſer, in Formen ge- backen, und erſtere mit einem Stecheiſen ausgeſtochen. Zu den meiſten wird jedoch nur feines Mehl genommen. 1. Man glaubt gemeiniglich, der Gebrauch des Puders ſey mit den Parucken zugleich aufge- kommen, und dieß veranlaſſet mich, hier ei- nen H 5

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/181>, abgerufen am 21.11.2024.