einem leichten Kamrade an der Daumwelle, umgetrieben wird, geschehn kan.
2. Jn den Holländischen Oehlmühlen, die mei- stens vom Winde getrieben werden, werden die Samen erst auf einem gemauerten, und mit einem hohen Rande umgebenen Heerde, von zween senkrechten Mühlsteinen, die von den Armen einer stehenden durch ein Kamrad der Daumwelle getriebenen Welle, herumge- führt werden, zerquetscht. Hernach werden sie im Grubenstocke von einzelnen Stampfen durchgearbeitet, und alsdann in die Oehllade gebracht, wo die Keile von oben durch Stam- pfen eingetrieben werden.
3. Jn einigen Gegenden hat man Roßmühlen. Man läßt die Samen durch senkrechte Mühl- steine zerquetschen, und drückt sie hernach, durch Hülfe einer starken Presse, aus.
§. 4.
Das Oehl muß in sorgfältig gereinigten Gefäßen vom übermäßigen Schleime abge- klärt, und in kühlen Kellern aufgehoben wer- den. Zur Verhütung der Ranzichkeit, dient ein auf dem Boden des Gefäßes hingelegter Schwamm, der mit einem Breye von Alaun- solution und kalkiger Erde angefüllet ist. Auch kan man den Abgang des Schleims durch et- was in Oehl zerriebenen Zucker ersetzen.
1. Jch sage: übermäßigen Schleim, der nicht zu den Bestandtheilen des fetten Oehls gehört,
und
J
Oehlſchlagen. §. 3. 4.
einem leichten Kamrade an der Daumwelle, umgetrieben wird, geſchehn kan.
2. Jn den Hollaͤndiſchen Oehlmuͤhlen, die mei- ſtens vom Winde getrieben werden, werden die Samen erſt auf einem gemauerten, und mit einem hohen Rande umgebenen Heerde, von zween ſenkrechten Muͤhlſteinen, die von den Armen einer ſtehenden durch ein Kamrad der Daumwelle getriebenen Welle, herumge- fuͤhrt werden, zerquetſcht. Hernach werden ſie im Grubenſtocke von einzelnen Stampfen durchgearbeitet, und alsdann in die Oehllade gebracht, wo die Keile von oben durch Stam- pfen eingetrieben werden.
3. Jn einigen Gegenden hat man Roßmuͤhlen. Man laͤßt die Samen durch ſenkrechte Muͤhl- ſteine zerquetſchen, und druͤckt ſie hernach, durch Huͤlfe einer ſtarken Preſſe, aus.
§. 4.
Das Oehl muß in ſorgfaͤltig gereinigten Gefaͤßen vom uͤbermaͤßigen Schleime abge- klaͤrt, und in kuͤhlen Kellern aufgehoben wer- den. Zur Verhuͤtung der Ranzichkeit, dient ein auf dem Boden des Gefaͤßes hingelegter Schwamm, der mit einem Breye von Alaun- ſolution und kalkiger Erde angefuͤllet iſt. Auch kan man den Abgang des Schleims durch et- was in Oehl zerriebenen Zucker erſetzen.
1. Jch ſage: uͤbermaͤßigen Schleim, der nicht zu den Beſtandtheilen des fetten Oehls gehoͤrt,
und
J
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Oehlſchlagen. §. 3. 4.
einem leichten Kamrade an der Daumwelle,
umgetrieben wird, geſchehn kan.
2. Jn den Hollaͤndiſchen Oehlmuͤhlen, die mei-
ſtens vom Winde getrieben werden, werden
die Samen erſt auf einem gemauerten, und
mit einem hohen Rande umgebenen Heerde,
von zween ſenkrechten Muͤhlſteinen, die von
den Armen einer ſtehenden durch ein Kamrad
der Daumwelle getriebenen Welle, herumge-
fuͤhrt werden, zerquetſcht. Hernach werden
ſie im Grubenſtocke von einzelnen Stampfen
durchgearbeitet, und alsdann in die Oehllade
gebracht, wo die Keile von oben durch Stam-
pfen eingetrieben werden.
3. Jn einigen Gegenden hat man Roßmuͤhlen.
Man laͤßt die Samen durch ſenkrechte Muͤhl-
ſteine zerquetſchen, und druͤckt ſie hernach,
durch Huͤlfe einer ſtarken Preſſe, aus.
§. 4.
Das Oehl muß in ſorgfaͤltig gereinigten
Gefaͤßen vom uͤbermaͤßigen Schleime abge-
klaͤrt, und in kuͤhlen Kellern aufgehoben wer-
den. Zur Verhuͤtung der Ranzichkeit, dient
ein auf dem Boden des Gefaͤßes hingelegter
Schwamm, der mit einem Breye von Alaun-
ſolution und kalkiger Erde angefuͤllet iſt. Auch
kan man den Abgang des Schleims durch et-
was in Oehl zerriebenen Zucker erſetzen.
1. Jch ſage: uͤbermaͤßigen Schleim, der nicht
zu den Beſtandtheilen des fetten Oehls gehoͤrt,
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/189>, abgerufen am 16.02.2025.
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