cher ihre Arbeit wenigstens sehr abkürzen kön- ten, wenn sie sich, so wie ich vorgeschlagen habe, der Salpetersäure oder des Thons, bedienen wolten. Hingegen ist es mehr schäd- lich als nützlich, beym Schmelzen des Wach- ses (§. 2.) ein alkalisches Salz oder Alaun hinzuzusetzen; etwas mehr leistet Salpeter.
§. 6.
Eine Wachsbleiche verlangt einen geräu- migen freyen Platz, der dem Winde, dem Staube und dem Rauche nicht ausgesetzt ist, und genugsames reines Wasser hat. Soll dieses Gewerb den größten Nutzen abwerfen, so muß es mit einer Lichtgiesserey verbunden seyn.
§. 7.
Der Docht oder Tocht zu den Wachslich- tern oder Kerzen wird aus reinen, sehr weis- sen, gleich gesponnenen und wenig gedreheten baumwollenen Garn, in gehöriger Länge und Dicke, auf der Dochtbank zugeschnitten, und alsdann in einem Kasten, bey der Wärme heisser Asche, ausgetrocknet.
1. Die Tochtbank ist ein Tisch oder Gestell, wor- auf die Tochtstange und das Tochtmesser senk- recht stehn, um welche das Garn gezogen, und am letztern abgeschnitten wird. Entwe- der die Stange oder das Messer ist beweglich, so daß sich beyde nach der erforderlichen Län-
ge
Wachsbleicherey. §. 5. 6. 7.
cher ihre Arbeit wenigſtens ſehr abkuͤrzen koͤn- ten, wenn ſie ſich, ſo wie ich vorgeſchlagen habe, der Salpeterſaͤure oder des Thons, bedienen wolten. Hingegen iſt es mehr ſchaͤd- lich als nuͤtzlich, beym Schmelzen des Wach- ſes (§. 2.) ein alkaliſches Salz oder Alaun hinzuzuſetzen; etwas mehr leiſtet Salpeter.
§. 6.
Eine Wachsbleiche verlangt einen geraͤu- migen freyen Platz, der dem Winde, dem Staube und dem Rauche nicht ausgeſetzt iſt, und genugſames reines Waſſer hat. Soll dieſes Gewerb den groͤßten Nutzen abwerfen, ſo muß es mit einer Lichtgieſſerey verbunden ſeyn.
§. 7.
Der Docht oder Tocht zu den Wachslich- tern oder Kerzen wird aus reinen, ſehr weiſ- ſen, gleich geſponnenen und wenig gedreheten baumwollenen Garn, in gehoͤriger Laͤnge und Dicke, auf der Dochtbank zugeſchnitten, und alsdann in einem Kaſten, bey der Waͤrme heiſſer Aſche, ausgetrocknet.
1. Die Tochtbank iſt ein Tiſch oder Geſtell, wor- auf die Tochtſtange und das Tochtmeſſer ſenk- recht ſtehn, um welche das Garn gezogen, und am letztern abgeſchnitten wird. Entwe- der die Stange oder das Meſſer iſt beweglich, ſo daß ſich beyde nach der erforderlichen Laͤn-
ge
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Wachsbleicherey. §. 5. 6. 7.
cher ihre Arbeit wenigſtens ſehr abkuͤrzen koͤn-
ten, wenn ſie ſich, ſo wie ich vorgeſchlagen
habe, der Salpeterſaͤure oder des Thons,
bedienen wolten. Hingegen iſt es mehr ſchaͤd-
lich als nuͤtzlich, beym Schmelzen des Wach-
ſes (§. 2.) ein alkaliſches Salz oder Alaun
hinzuzuſetzen; etwas mehr leiſtet Salpeter.
§. 6.
Eine Wachsbleiche verlangt einen geraͤu-
migen freyen Platz, der dem Winde, dem
Staube und dem Rauche nicht ausgeſetzt iſt,
und genugſames reines Waſſer hat. Soll
dieſes Gewerb den groͤßten Nutzen abwerfen,
ſo muß es mit einer Lichtgieſſerey verbunden
ſeyn.
§. 7.
Der Docht oder Tocht zu den Wachslich-
tern oder Kerzen wird aus reinen, ſehr weiſ-
ſen, gleich geſponnenen und wenig gedreheten
baumwollenen Garn, in gehoͤriger Laͤnge und
Dicke, auf der Dochtbank zugeſchnitten, und
alsdann in einem Kaſten, bey der Waͤrme
heiſſer Aſche, ausgetrocknet.
1. Die Tochtbank iſt ein Tiſch oder Geſtell, wor-
auf die Tochtſtange und das Tochtmeſſer ſenk-
recht ſtehn, um welche das Garn gezogen,
und am letztern abgeſchnitten wird. Entwe-
der die Stange oder das Meſſer iſt beweglich,
ſo daß ſich beyde nach der erforderlichen Laͤn-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/201>, abgerufen am 21.07.2024.
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