Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Ein und zwanzigster Abschnitt. Substanz würkt, der aber wegen seiner Flüch-tigkeit nur bey vieler Vorsicht nutzen kan. 3. Die reinsten glasachtigen Steine kan man mit Recht für das allervolkommenste Glas ansehn, und die Kunst, von der ich hier rede, besteht eigentlich nur darin, daß man jenes natür- liche, und für sich unschmelzbare Glas, durch Zusätze in Fluß, und in uns brauchbare Ge- stalten bringt. Je reiner die glasachtige Er- de ist, je reiner der Zusatz ist, und je weniger man von letzterm nimt, desto näher kömt das künstliche Glas jenem natürlichen. Körper, welche alle Eigenschaften des Glases haben, aber halb, oder fast gar nicht durchsichtig sind, heißen unvollkommenes Glas; z. B. einige Schlacken. §. 4. Nicht alle Glashütten haben einerley und 1. Man
Ein und zwanzigſter Abſchnitt. Subſtanz wuͤrkt, der aber wegen ſeiner Fluͤch-tigkeit nur bey vieler Vorſicht nutzen kan. 3. Die reinſten glasachtigen Steine kan man mit Recht fuͤr das allervolkommenſte Glas anſehn, und die Kunſt, von der ich hier rede, beſteht eigentlich nur darin, daß man jenes natuͤr- liche, und fuͤr ſich unſchmelzbare Glas, durch Zuſaͤtze in Fluß, und in uns brauchbare Ge- ſtalten bringt. Je reiner die glasachtige Er- de iſt, je reiner der Zuſatz iſt, und je weniger man von letzterm nimt, deſto naͤher koͤmt das kuͤnſtliche Glas jenem natuͤrlichen. Koͤrper, welche alle Eigenſchaften des Glaſes haben, aber halb, oder faſt gar nicht durchſichtig ſind, heißen unvollkommenes Glas; z. B. einige Schlacken. §. 4. Nicht alle Glashuͤtten haben einerley und 1. Man
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Ein und zwanzigſter Abſchnitt.
Subſtanz wuͤrkt, der aber wegen ſeiner Fluͤch-
tigkeit nur bey vieler Vorſicht nutzen kan.
3. Die reinſten glasachtigen Steine kan man mit
Recht fuͤr das allervolkommenſte Glas anſehn,
und die Kunſt, von der ich hier rede, beſteht
eigentlich nur darin, daß man jenes natuͤr-
liche, und fuͤr ſich unſchmelzbare Glas, durch
Zuſaͤtze in Fluß, und in uns brauchbare Ge-
ſtalten bringt. Je reiner die glasachtige Er-
de iſt, je reiner der Zuſatz iſt, und je weniger
man von letzterm nimt, deſto naͤher koͤmt das
kuͤnſtliche Glas jenem natuͤrlichen. Koͤrper,
welche alle Eigenſchaften des Glaſes haben,
aber halb, oder faſt gar nicht durchſichtig
ſind, heißen unvollkommenes Glas; z. B.
einige Schlacken.
§. 4.
Nicht alle Glashuͤtten haben einerley und
nicht gleich vielerley Oefen. Wo die Arbeit
im Großen getrieben wird, hat man zu einzel-
nen Arbeiten beſondere Oefen; wo man im
kleinen arbeitet, behilft man ſich auch mit we-
nigern. Der vornehmſte iſt der Glasofen,
Schmelzofen, Werkofen. Er iſt backofen-
foͤrmig aus feuerfeſten Steinen aufgefuͤhrt;
hat unter ſeinem Gewoͤlbe einen erhabenen ge-
mauerten Rand, auf welche Bank die Toͤpfe
oder Hafen mit der Glasmaterie, zum Schmel-
zen und Verarbeiten, hingeſetzt werden. Jn
der Vertiefung brennet auf dem Roſte, uͤber
dem Aſchenheerde, das Holz.
1. Man
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