Schwere man die Sole durch das Gradiren bringen muß, damit sie gesätigt sey. Also wie 336,8 zu 1204,7, so 160 zu X = 572 ungefähr. Also müssen 1105 -- 572 = 533 Theile verdünsten, oder aus 1105 Pfund So- le müssen, durch die Gradirung, 572 Pfund werden.
§. 7.
Die Gradirwände bestehen aus Reisern, vorzüglich aus Weißdorn und Schwarzdorn, die zwischen einem Gebalke eingeflochten sind. Am vortheilhaftesten ist, zwo Wände parallel, und über diesen in der Mitte noch eine, und zwar alle pyramidenförmig aufzuführen. Wer- den Pumpen gebraucht, so kan die Höhe der üntern höchstens 21 bis 22 Schuh seyn. Je- de Wand steht in einem Sumpfe oder Hälter. Die öberste hat über sich einen Tropfkasten mit Hähnen, und Rinnen mit Einschnitten, aus denen die von den Pumpen hinauf gebrach- te Sole abtröpfelt, und durch die Wand in den öbern Sumpf fält, welcher zugleich der Tropfkasten für die üntere Wand ist, und des- wegen ebenfals Rinnen vor sich hat. Der öbern Wand giebt man ein der Länge nach durchbrochenes Dach, und den üntern, wel- che an verschiedenen Stellen von oben bis un- ten Luftlöcher haben, Windstreben. Diese Gradirhäuser oder Leckwerke müssen erho-
ben
Sechs und zwanzigſter Abſchnitt.
Schwere man die Sole durch das Gradiren bringen muß, damit ſie geſaͤtigt ſey. Alſo wie 336,8 zu 1204,7, ſo 160 zu X = 572 ungefaͤhr. Alſo muͤſſen 1105 — 572 = 533 Theile verduͤnſten, oder aus 1105 Pfund So- le muͤſſen, durch die Gradirung, 572 Pfund werden.
§. 7.
Die Gradirwaͤnde beſtehen aus Reiſern, vorzuͤglich aus Weißdorn und Schwarzdorn, die zwiſchen einem Gebalke eingeflochten ſind. Am vortheilhafteſten iſt, zwo Waͤnde parallel, und uͤber dieſen in der Mitte noch eine, und zwar alle pyramidenfoͤrmig aufzufuͤhren. Wer- den Pumpen gebraucht, ſo kan die Hoͤhe der uͤntern hoͤchſtens 21 bis 22 Schuh ſeyn. Je- de Wand ſteht in einem Sumpfe oder Haͤlter. Die oͤberſte hat uͤber ſich einen Tropfkaſten mit Haͤhnen, und Rinnen mit Einſchnitten, aus denen die von den Pumpen hinauf gebrach- te Sole abtroͤpfelt, und durch die Wand in den oͤbern Sumpf faͤlt, welcher zugleich der Tropfkaſten fuͤr die uͤntere Wand iſt, und des- wegen ebenfals Rinnen vor ſich hat. Der oͤbern Wand giebt man ein der Laͤnge nach durchbrochenes Dach, und den uͤntern, wel- che an verſchiedenen Stellen von oben bis un- ten Luftloͤcher haben, Windſtreben. Dieſe Gradirhaͤuſer oder Leckwerke muͤſſen erho-
ben
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Sechs und zwanzigſter Abſchnitt.
Schwere man die Sole durch das Gradiren
bringen muß, damit ſie geſaͤtigt ſey. Alſo
wie 336,8 zu 1204,7, ſo 160 zu X = 572
ungefaͤhr. Alſo muͤſſen 1105 — 572 = 533
Theile verduͤnſten, oder aus 1105 Pfund So-
le muͤſſen, durch die Gradirung, 572 Pfund
werden.
§. 7.
Die Gradirwaͤnde beſtehen aus Reiſern,
vorzuͤglich aus Weißdorn und Schwarzdorn,
die zwiſchen einem Gebalke eingeflochten ſind.
Am vortheilhafteſten iſt, zwo Waͤnde parallel,
und uͤber dieſen in der Mitte noch eine, und
zwar alle pyramidenfoͤrmig aufzufuͤhren. Wer-
den Pumpen gebraucht, ſo kan die Hoͤhe der
uͤntern hoͤchſtens 21 bis 22 Schuh ſeyn. Je-
de Wand ſteht in einem Sumpfe oder Haͤlter.
Die oͤberſte hat uͤber ſich einen Tropfkaſten
mit Haͤhnen, und Rinnen mit Einſchnitten,
aus denen die von den Pumpen hinauf gebrach-
te Sole abtroͤpfelt, und durch die Wand in
den oͤbern Sumpf faͤlt, welcher zugleich der
Tropfkaſten fuͤr die uͤntere Wand iſt, und des-
wegen ebenfals Rinnen vor ſich hat. Der
oͤbern Wand giebt man ein der Laͤnge nach
durchbrochenes Dach, und den uͤntern, wel-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/356>, abgerufen am 21.11.2024.
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