Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
Ein und dreyssigster Abschnitt.
§. 3.

Um den verfeinerten Drat grade zu ma-
chen, oder zu richten, wird jede Ader zwi-
schen den Stiften des Richtholzes mit der
Beißzange durchgezogen.

§. 4.

Die gerichteten Dräte werden, viele auf
einmal, in den Schaftmodell zu Enden von
der doppelten Länge der Nadeln, mit der
Schrotschere, zerschnitten. Der eine Schen-
kel derselben ist in einem Klotze senkrecht be-
festigt, der andere aber wird von dem Arbei-
ter angedrückt.

1. Für jede Art Drat giebt es ein besonderes
Richtholz, und für jede Art Nadel ein beson-
deres Schaftmodell.
2. Viele Nadler, sonderlich in Frankreich, zer-
schneiden die Dräte mit einer Handschere,
sitzend, auf dem Knie, welches sie mit einem
Werkzeuge, das sie chausse nennen, und das
zum Festhalten des Drats dient, bedecken.
§. 5.

Diese gedoppelten Schäfte werden, vie-
le auf einmal, an beyden Enden, an dem
Spitzringe des Zuspitzrades, zugespitzt oder
spitz geschliffen. Der Spitzring zu den mes-

singe-
Ein und dreyſſigſter Abſchnitt.
§. 3.

Um den verfeinerten Drat grade zu ma-
chen, oder zu richten, wird jede Ader zwi-
ſchen den Stiften des Richtholzes mit der
Beißzange durchgezogen.

§. 4.

Die gerichteten Draͤte werden, viele auf
einmal, in den Schaftmodell zu Enden von
der doppelten Laͤnge der Nadeln, mit der
Schrotſchere, zerſchnitten. Der eine Schen-
kel derſelben iſt in einem Klotze ſenkrecht be-
feſtigt, der andere aber wird von dem Arbei-
ter angedruͤckt.

1. Fuͤr jede Art Drat giebt es ein beſonderes
Richtholz, und fuͤr jede Art Nadel ein beſon-
deres Schaftmodell.
2. Viele Nadler, ſonderlich in Frankreich, zer-
ſchneiden die Draͤte mit einer Handſchere,
ſitzend, auf dem Knie, welches ſie mit einem
Werkzeuge, das ſie chauſſe nennen, und das
zum Feſthalten des Drats dient, bedecken.
§. 5.

Dieſe gedoppelten Schaͤfte werden, vie-
le auf einmal, an beyden Enden, an dem
Spitzringe des Zuſpitzrades, zugeſpitzt oder
ſpitz geſchliffen. Der Spitzring zu den meſ-

ſinge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <pb facs="#f0438" n="378"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ein und drey&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi> </fw><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 3.</head><lb/>
            <p>Um den verfeinerten Drat grade zu ma-<lb/>
chen, oder zu <hi rendition="#fr">richten,</hi> wird jede Ader zwi-<lb/>
&#x017F;chen den Stiften des <hi rendition="#fr">Richtholzes</hi> mit der<lb/><hi rendition="#fr">Beißzange</hi> durchgezogen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 4.</head><lb/>
            <p>Die gerichteten Dra&#x0364;te werden, viele auf<lb/>
einmal, in den <hi rendition="#fr">Schaftmodell</hi> zu Enden von<lb/>
der doppelten La&#x0364;nge der Nadeln, mit der<lb/><hi rendition="#fr">Schrot&#x017F;chere,</hi> zer&#x017F;chnitten. Der eine Schen-<lb/>
kel der&#x017F;elben i&#x017F;t in einem Klotze &#x017F;enkrecht be-<lb/>
fe&#x017F;tigt, der andere aber wird von dem Arbei-<lb/>
ter angedru&#x0364;ckt.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Fu&#x0364;r jede Art Drat giebt es ein be&#x017F;onderes<lb/>
Richtholz, und fu&#x0364;r jede Art Nadel ein be&#x017F;on-<lb/>
deres Schaftmodell.</item><lb/>
              <item>2. Viele Nadler, &#x017F;onderlich in Frankreich, zer-<lb/>
&#x017F;chneiden die Dra&#x0364;te mit einer Hand&#x017F;chere,<lb/>
&#x017F;itzend, auf dem Knie, welches &#x017F;ie mit einem<lb/>
Werkzeuge, das &#x017F;ie <hi rendition="#aq">chau&#x017F;&#x017F;e</hi> nennen, und das<lb/>
zum Fe&#x017F;thalten des Drats dient, bedecken.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 5.</head><lb/>
            <p>Die&#x017F;e gedoppelten <hi rendition="#fr">Scha&#x0364;fte</hi> werden, vie-<lb/>
le auf einmal, an beyden Enden, an dem<lb/><hi rendition="#fr">Spitzringe</hi> des <hi rendition="#fr">Zu&#x017F;pitzrades,</hi> zuge&#x017F;pitzt oder<lb/>
&#x017F;pitz ge&#x017F;chliffen. Der Spitzring zu den me&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;inge-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[378/0438] Ein und dreyſſigſter Abſchnitt. §. 3. Um den verfeinerten Drat grade zu ma- chen, oder zu richten, wird jede Ader zwi- ſchen den Stiften des Richtholzes mit der Beißzange durchgezogen. §. 4. Die gerichteten Draͤte werden, viele auf einmal, in den Schaftmodell zu Enden von der doppelten Laͤnge der Nadeln, mit der Schrotſchere, zerſchnitten. Der eine Schen- kel derſelben iſt in einem Klotze ſenkrecht be- feſtigt, der andere aber wird von dem Arbei- ter angedruͤckt. 1. Fuͤr jede Art Drat giebt es ein beſonderes Richtholz, und fuͤr jede Art Nadel ein beſon- deres Schaftmodell. 2. Viele Nadler, ſonderlich in Frankreich, zer- ſchneiden die Draͤte mit einer Handſchere, ſitzend, auf dem Knie, welches ſie mit einem Werkzeuge, das ſie chauſſe nennen, und das zum Feſthalten des Drats dient, bedecken. §. 5. Dieſe gedoppelten Schaͤfte werden, vie- le auf einmal, an beyden Enden, an dem Spitzringe des Zuſpitzrades, zugeſpitzt oder ſpitz geſchliffen. Der Spitzring zu den meſ- ſinge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/438
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/438>, abgerufen am 21.11.2024.