Die Gewinde oder Rölchen werden her- nach, viele auf ein mal, mit der Knopf- schere, zu Knöpfen zerschnitten, welche, um sie geschmeidiger zu machen, geglühet werden.
1. Geräth der Schnitt schief, so heißt er ein Pfaf- fenschnitt, und dann taugen die Knöpfe nicht.
§. 9.
Die Befestigung der Knöpfe auf den Schäf- ten geschieht vermittelst der Wippe. Auf ei- nem niedrigen Tische ist in der Mitte ein Am- boß befestigt, der in seiner Mitte eine kleine Grube, und von derselben bis zum Rande eine kleine Rinne hat. Ueber diesem hängt, in einem Gerüste, ein anderer Stempel mit gleichen Vertiefungen, der mit einem Bley- gewichte beschwert ist, und durch das Nieder- treten eines Schemels oder Steigbügels, der, so wie der öbere Stempel, durch einen Faden mit einem oben am Gerüste befindlichen He- bel verbunden ist, gehoben werden kan, und durch sein Gewicht genau auf den üntern her- unter fält. Der Arbeiter, welcher der Stäm- per (Stampfer) heißt, greift mit der linken Hand aus einem Gefäße einen Knopf auf den Schaft, den er in die Vertiefung des üntern Stempels oder Amboßes bringt, und, nach
der
Ein und dreyſſigſter Abſchnitt.
§. 8.
Die Gewinde oder Roͤlchen werden her- nach, viele auf ein mal, mit der Knopf- ſchere, zu Knoͤpfen zerſchnitten, welche, um ſie geſchmeidiger zu machen, gegluͤhet werden.
1. Geraͤth der Schnitt ſchief, ſo heißt er ein Pfaf- fenſchnitt, und dann taugen die Knoͤpfe nicht.
§. 9.
Die Befeſtigung der Knoͤpfe auf den Schaͤf- ten geſchieht vermittelſt der Wippe. Auf ei- nem niedrigen Tiſche iſt in der Mitte ein Am- boß befeſtigt, der in ſeiner Mitte eine kleine Grube, und von derſelben bis zum Rande eine kleine Rinne hat. Ueber dieſem haͤngt, in einem Geruͤſte, ein anderer Stempel mit gleichen Vertiefungen, der mit einem Bley- gewichte beſchwert iſt, und durch das Nieder- treten eines Schemels oder Steigbuͤgels, der, ſo wie der oͤbere Stempel, durch einen Faden mit einem oben am Geruͤſte befindlichen He- bel verbunden iſt, gehoben werden kan, und durch ſein Gewicht genau auf den uͤntern her- unter faͤlt. Der Arbeiter, welcher der Staͤm- per (Stampfer) heißt, greift mit der linken Hand aus einem Gefaͤße einen Knopf auf den Schaft, den er in die Vertiefung des uͤntern Stempels oder Amboßes bringt, und, nach
der
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Ein und dreyſſigſter Abſchnitt.
§. 8.
Die Gewinde oder Roͤlchen werden her-
nach, viele auf ein mal, mit der Knopf-
ſchere, zu Knoͤpfen zerſchnitten, welche, um
ſie geſchmeidiger zu machen, gegluͤhet werden.
1. Geraͤth der Schnitt ſchief, ſo heißt er ein Pfaf-
fenſchnitt, und dann taugen die Knoͤpfe nicht.
§. 9.
Die Befeſtigung der Knoͤpfe auf den Schaͤf-
ten geſchieht vermittelſt der Wippe. Auf ei-
nem niedrigen Tiſche iſt in der Mitte ein Am-
boß befeſtigt, der in ſeiner Mitte eine kleine
Grube, und von derſelben bis zum Rande
eine kleine Rinne hat. Ueber dieſem haͤngt,
in einem Geruͤſte, ein anderer Stempel mit
gleichen Vertiefungen, der mit einem Bley-
gewichte beſchwert iſt, und durch das Nieder-
treten eines Schemels oder Steigbuͤgels, der,
ſo wie der oͤbere Stempel, durch einen Faden
mit einem oben am Geruͤſte befindlichen He-
bel verbunden iſt, gehoben werden kan, und
durch ſein Gewicht genau auf den uͤntern her-
unter faͤlt. Der Arbeiter, welcher der Staͤm-
per (Stampfer) heißt, greift mit der linken
Hand aus einem Gefaͤße einen Knopf auf den
Schaft, den er in die Vertiefung des uͤntern
Stempels oder Amboßes bringt, und, nach
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/440>, abgerufen am 21.11.2024.
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