der Befestigung, mit der rechten in ein ande- res Gefäß wirft.
1. Vor Erfindung dieses artigen Werkzeugs, welches allerley kleine Veränderungen leidet, sollen die ersten Nadeln mit einem Hammer aus freyer Hand geschlagen seyn.
§. 10.
Um den Nadeln einen grössern Glanz zu geben, werden sie mit Bier, oder einem Sau- erwasser, oder mit einer Auflösung von Wein- stein, gesotten, in einer Scheuertonne, wel- che in einem Gestelle hängt, und durch eine Kurbel an der Axe umgedrehet wird, oder in einem hängenden Zober, gescheuret, und auf gleiche Weise, oder auch in einem Scheuer- sacke, mit Sägespähnen, oder besser mit Kleyen, abgetrocknet.
§. 11.
Erst alsdann werden die fertigen Steckna- deln auf Papier, welches auf der Klopfe ge- falzet, und mit einem Stechkamm durchlö- chert worden, gestochen, in Briefe gepackt, und, nachdem sie mehr als zwanzig verschie- dene Bearbeitungen erhalten haben, als eine der allergemeinsten und allerwohlfeilsten Fa- brikwaaren, in unbeschreiblicher Menge der-
gestalt
Nadelmacherey. §. 9. 10. 11.
der Befeſtigung, mit der rechten in ein ande- res Gefaͤß wirft.
1. Vor Erfindung dieſes artigen Werkzeugs, welches allerley kleine Veraͤnderungen leidet, ſollen die erſten Nadeln mit einem Hammer aus freyer Hand geſchlagen ſeyn.
§. 10.
Um den Nadeln einen groͤſſern Glanz zu geben, werden ſie mit Bier, oder einem Sau- erwaſſer, oder mit einer Aufloͤſung von Wein- ſtein, geſotten, in einer Scheuertonne, wel- che in einem Geſtelle haͤngt, und durch eine Kurbel an der Axe umgedrehet wird, oder in einem haͤngenden Zober, geſcheuret, und auf gleiche Weiſe, oder auch in einem Scheuer- ſacke, mit Saͤgeſpaͤhnen, oder beſſer mit Kleyen, abgetrocknet.
§. 11.
Erſt alsdann werden die fertigen Steckna- deln auf Papier, welches auf der Klopfe ge- falzet, und mit einem Stechkamm durchloͤ- chert worden, geſtochen, in Briefe gepackt, und, nachdem ſie mehr als zwanzig verſchie- dene Bearbeitungen erhalten haben, als eine der allergemeinſten und allerwohlfeilſten Fa- brikwaaren, in unbeſchreiblicher Menge der-
geſtalt
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Nadelmacherey. §. 9. 10. 11.
der Befeſtigung, mit der rechten in ein ande-
res Gefaͤß wirft.
1. Vor Erfindung dieſes artigen Werkzeugs,
welches allerley kleine Veraͤnderungen leidet,
ſollen die erſten Nadeln mit einem Hammer
aus freyer Hand geſchlagen ſeyn.
§. 10.
Um den Nadeln einen groͤſſern Glanz zu
geben, werden ſie mit Bier, oder einem Sau-
erwaſſer, oder mit einer Aufloͤſung von Wein-
ſtein, geſotten, in einer Scheuertonne, wel-
che in einem Geſtelle haͤngt, und durch eine
Kurbel an der Axe umgedrehet wird, oder in
einem haͤngenden Zober, geſcheuret, und auf
gleiche Weiſe, oder auch in einem Scheuer-
ſacke, mit Saͤgeſpaͤhnen, oder beſſer mit
Kleyen, abgetrocknet.
§. 11.
Erſt alsdann werden die fertigen Steckna-
deln auf Papier, welches auf der Klopfe ge-
falzet, und mit einem Stechkamm durchloͤ-
chert worden, geſtochen, in Briefe gepackt,
und, nachdem ſie mehr als zwanzig verſchie-
dene Bearbeitungen erhalten haben, als eine
der allergemeinſten und allerwohlfeilſten Fa-
brikwaaren, in unbeſchreiblicher Menge der-
geſtalt
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/441>, abgerufen am 21.11.2024.
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