Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.Zwey und dreyssigster Abschnitt. 3. Wie schwer muß ein Speciesthaler wer- den? Antwort: da 10 2/3 Thal. eine Mark wie- gen sollen, so muß 1 1/3 Thaler, oder ein Spe- ciesthl. 2 Loth wiegen; also müssen aus der beschickten Mark acht Stück gemünzet werden. §. 18. So wohl das feine, als beschickte Silber, 1. Auf dem Harze wird das Blicksilber von den Hütten in den Zehnten geliefert, daselbst ge- wogen; hernach im Brennhause vom Bleye völliger gereinigt, oder fein gebrant. Das Brandsilber kömt wieder in den Zehnten zu- rück, und von da, nachdem es abermals ge- wogen worden, in die Münze. Herr Münz- meister Schlemm zu Clausthal liefert dage- gen, nach einer Admodiation, für Bezahlung, die festgesetzte Summe gemünzten Geldes, und trägt alle Münzkosten. Die Münze zu Hannover wird auf Rechnung getrieben. 2. Man
Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt. 3. Wie ſchwer muß ein Speciesthaler wer- den? Antwort: da 10⅔ Thal. eine Mark wie- gen ſollen, ſo muß 1⅓ Thaler, oder ein Spe- ciesthl. 2 Loth wiegen; alſo muͤſſen aus der beſchickten Mark acht Stuͤck gemuͤnzet werden. §. 18. So wohl das feine, als beſchickte Silber, 1. Auf dem Harze wird das Blickſilber von den Huͤtten in den Zehnten geliefert, daſelbſt ge- wogen; hernach im Brennhauſe vom Bleye voͤlliger gereinigt, oder fein gebrant. Das Brandſilber koͤmt wieder in den Zehnten zu- ruͤck, und von da, nachdem es abermals ge- wogen worden, in die Muͤnze. Herr Muͤnz- meiſter Schlemm zu Clausthal liefert dage- gen, nach einer Admodiation, fuͤr Bezahlung, die feſtgeſetzte Summe gemuͤnzten Geldes, und traͤgt alle Muͤnzkoſten. Die Muͤnze zu Hannover wird auf Rechnung getrieben. 2. Man
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <div n="2"> <list> <item> <list> <pb facs="#f0482" n="422"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.</hi> </fw><lb/> <item>3. Wie ſchwer muß ein Speciesthaler wer-<lb/> den? Antwort: da 10⅔ Thal. eine Mark wie-<lb/> gen ſollen, ſo muß 1⅓ Thaler, oder ein Spe-<lb/> ciesthl. 2 Loth wiegen; alſo muͤſſen aus der<lb/> beſchickten Mark acht Stuͤck gemuͤnzet werden.</item> </list> </item> </list> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 18.</head><lb/> <p>So wohl das feine, als beſchickte Silber,<lb/> und die Muͤnzen, welche eingeſchmolzen wer-<lb/> den ſollen, werden in einem Windofen, in<lb/> Jpſernen Tiegeln, geſchmolzen, und mit ei-<lb/> nem eiſernen, mit Thon oder Kreite uͤberwiſch-<lb/> ten Loͤffel, entweder in eine angefeuchtete Mi-<lb/> ſchung von Sand, Thon und Kohlengeſtuͤbe,<lb/> oder in <hi rendition="#fr">Planenbogen,</hi> das iſt, in naſſen zu-<lb/> ſammengelegten Zwillich, oder noch beſſer in<lb/> eiſernen Formen, zu <hi rendition="#fr">Zainen,</hi> das iſt, zu<lb/> Stangen oder Blechen, deren Breite und<lb/> Dicke der kuͤnftigen Muͤnze ſchon einigermaſ-<lb/> ſen proportionirt iſt, gegoſſen.</p><lb/> <list> <item>1. Auf dem Harze wird das <hi rendition="#fr">Blickſilber</hi> von den<lb/> Huͤtten in den Zehnten geliefert, daſelbſt ge-<lb/> wogen; hernach im Brennhauſe vom Bleye<lb/> voͤlliger gereinigt, oder fein gebrant. Das<lb/><hi rendition="#fr">Brandſilber</hi> koͤmt wieder in den Zehnten zu-<lb/> ruͤck, und von da, nachdem es abermals ge-<lb/> wogen worden, in die Muͤnze. Herr Muͤnz-<lb/> meiſter <hi rendition="#fr">Schlemm</hi> zu Clausthal liefert dage-<lb/> gen, nach einer Admodiation, fuͤr Bezahlung,<lb/> die feſtgeſetzte Summe gemuͤnzten Geldes,<lb/> und traͤgt alle Muͤnzkoſten. Die Muͤnze zu<lb/> Hannover wird auf Rechnung getrieben.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch">2. Man</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [422/0482]
Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
3. Wie ſchwer muß ein Speciesthaler wer-
den? Antwort: da 10⅔ Thal. eine Mark wie-
gen ſollen, ſo muß 1⅓ Thaler, oder ein Spe-
ciesthl. 2 Loth wiegen; alſo muͤſſen aus der
beſchickten Mark acht Stuͤck gemuͤnzet werden.
§. 18.
So wohl das feine, als beſchickte Silber,
und die Muͤnzen, welche eingeſchmolzen wer-
den ſollen, werden in einem Windofen, in
Jpſernen Tiegeln, geſchmolzen, und mit ei-
nem eiſernen, mit Thon oder Kreite uͤberwiſch-
ten Loͤffel, entweder in eine angefeuchtete Mi-
ſchung von Sand, Thon und Kohlengeſtuͤbe,
oder in Planenbogen, das iſt, in naſſen zu-
ſammengelegten Zwillich, oder noch beſſer in
eiſernen Formen, zu Zainen, das iſt, zu
Stangen oder Blechen, deren Breite und
Dicke der kuͤnftigen Muͤnze ſchon einigermaſ-
ſen proportionirt iſt, gegoſſen.
1. Auf dem Harze wird das Blickſilber von den
Huͤtten in den Zehnten geliefert, daſelbſt ge-
wogen; hernach im Brennhauſe vom Bleye
voͤlliger gereinigt, oder fein gebrant. Das
Brandſilber koͤmt wieder in den Zehnten zu-
ruͤck, und von da, nachdem es abermals ge-
wogen worden, in die Muͤnze. Herr Muͤnz-
meiſter Schlemm zu Clausthal liefert dage-
gen, nach einer Admodiation, fuͤr Bezahlung,
die feſtgeſetzte Summe gemuͤnzten Geldes,
und traͤgt alle Muͤnzkoſten. Die Muͤnze zu
Hannover wird auf Rechnung getrieben.
2. Man
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |