gelprobe im Anfange, in der Mitte, und am Ende des Ausgusses. Beydes ist sicherer, als wenn man zu dieser Absicht, mit dem Meis- sel eine Probe von den Zainen abschrotet.
§. 20.
Die Zainen werden durch ein Streck- werk, oder Walzwerk, so sehr verdünnet, als jede Art Münze es verlangt. Eine ste- hende Welle wird, im üntern Stockwerke des Gebäudes, durch Pferde umgetrieben. Jhr horizontales Kamrad greift in Getriebe, de- ren jedes mit seiner Welle, im öbern Stock- werke, oder im Strecksal, zwo stählerne Walzen, deren Abstand von einander mit dem Schlüssel, nach Nothdurft, verändert werden kan, in Bewegung setzt. Zwischen diese wer- den die Zainen, durch einen vor den Walzen angeschrobenen Durchlaß, nachdem sie zu- weilen im Glühofen wieder ausgeglühet wor- den, so oft als nöthig, hindurch gezogen. Dieses Streckwerk kan auch von Wasser ge- trieben werden, wodurch die Theile eine an- dere Lage erhalten.
§. 21.
Der Glühofen hat einen Rost, worauf das Holz brennet, und über demselben einen andern, worauf die Zainen gelegt werden.
Oder
Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
gelprobe im Anfange, in der Mitte, und am Ende des Ausguſſes. Beydes iſt ſicherer, als wenn man zu dieſer Abſicht, mit dem Meiſ- ſel eine Probe von den Zainen abſchrotet.
§. 20.
Die Zainen werden durch ein Streck- werk, oder Walzwerk, ſo ſehr verduͤnnet, als jede Art Muͤnze es verlangt. Eine ſte- hende Welle wird, im uͤntern Stockwerke des Gebaͤudes, durch Pferde umgetrieben. Jhr horizontales Kamrad greift in Getriebe, de- ren jedes mit ſeiner Welle, im oͤbern Stock- werke, oder im Streckſal, zwo ſtaͤhlerne Walzen, deren Abſtand von einander mit dem Schluͤſſel, nach Nothdurft, veraͤndert werden kan, in Bewegung ſetzt. Zwiſchen dieſe wer- den die Zainen, durch einen vor den Walzen angeſchrobenen Durchlaß, nachdem ſie zu- weilen im Gluͤhofen wieder ausgegluͤhet wor- den, ſo oft als noͤthig, hindurch gezogen. Dieſes Streckwerk kan auch von Waſſer ge- trieben werden, wodurch die Theile eine an- dere Lage erhalten.
§. 21.
Der Gluͤhofen hat einen Roſt, worauf das Holz brennet, und uͤber demſelben einen andern, worauf die Zainen gelegt werden.
Oder
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Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
gelprobe im Anfange, in der Mitte, und am
Ende des Ausguſſes. Beydes iſt ſicherer, als
wenn man zu dieſer Abſicht, mit dem Meiſ-
ſel eine Probe von den Zainen abſchrotet.
§. 20.
Die Zainen werden durch ein Streck-
werk, oder Walzwerk, ſo ſehr verduͤnnet,
als jede Art Muͤnze es verlangt. Eine ſte-
hende Welle wird, im uͤntern Stockwerke des
Gebaͤudes, durch Pferde umgetrieben. Jhr
horizontales Kamrad greift in Getriebe, de-
ren jedes mit ſeiner Welle, im oͤbern Stock-
werke, oder im Streckſal, zwo ſtaͤhlerne
Walzen, deren Abſtand von einander mit dem
Schluͤſſel, nach Nothdurft, veraͤndert werden
kan, in Bewegung ſetzt. Zwiſchen dieſe wer-
den die Zainen, durch einen vor den Walzen
angeſchrobenen Durchlaß, nachdem ſie zu-
weilen im Gluͤhofen wieder ausgegluͤhet wor-
den, ſo oft als noͤthig, hindurch gezogen.
Dieſes Streckwerk kan auch von Waſſer ge-
trieben werden, wodurch die Theile eine an-
dere Lage erhalten.
§. 21.
Der Gluͤhofen hat einen Roſt, worauf
das Holz brennet, und uͤber demſelben einen
andern, worauf die Zainen gelegt werden.
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/484>, abgerufen am 21.11.2024.
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