Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Münzkunst. §. 21. 22. 23.
Oder diese werden, wie die Platten, welche
geglühet werden sollen, in die Glühpfanne
gethan, welche über den öbern Rost gestellet
wird. Die Flamme schlägt durch die Oef-
nungen, welche neben der Pfanne sind, über
dieselbe ins Gewölb des Ofens.

§. 22.

Den gestreckten Zainen wird die gehörige
Verdünnung noch genauer auf der Adjustir-
bank gegeben, indem man, durch Hülfe zwo-
er Kurbeln und eines Getriebes, einen auf
der Bank liegenden eisernen gezähnten Bal-
ken forttreibt, woran eine Zange befestigt ist,
welche die Zainen durch den am Ende der
Bank aufgerichteten Durchlaß, oder durch
den Zwischenraum zwoer Backen, das ist,
starker stählernen Tafeln, die genau zu jeder
Münzart gestellet werden können, zieht.

1. Dieses Adjustirwerk ist, seit dem Jahre 1674,
zu Clausthal gebräuchlich; hingegen bedient
man sich desselben in manchen Münzen, auch,
wie ich glaube, in den Französischen, gar
nicht.
§. 23.

Nach dem Strecken geschieht die Stücke-
lung oder Ausstückelung. Aus den Zainen
werden, vermittelst des Durchschnitts, run-

de
D d 5

Muͤnzkunſt. §. 21. 22. 23.
Oder dieſe werden, wie die Platten, welche
gegluͤhet werden ſollen, in die Gluͤhpfanne
gethan, welche uͤber den oͤbern Roſt geſtellet
wird. Die Flamme ſchlaͤgt durch die Oef-
nungen, welche neben der Pfanne ſind, uͤber
dieſelbe ins Gewoͤlb des Ofens.

§. 22.

Den geſtreckten Zainen wird die gehoͤrige
Verduͤnnung noch genauer auf der Adjuſtir-
bank gegeben, indem man, durch Huͤlfe zwo-
er Kurbeln und eines Getriebes, einen auf
der Bank liegenden eiſernen gezaͤhnten Bal-
ken forttreibt, woran eine Zange befeſtigt iſt,
welche die Zainen durch den am Ende der
Bank aufgerichteten Durchlaß, oder durch
den Zwiſchenraum zwoer Backen, das iſt,
ſtarker ſtaͤhlernen Tafeln, die genau zu jeder
Muͤnzart geſtellet werden koͤnnen, zieht.

1. Dieſes Adjuſtirwerk iſt, ſeit dem Jahre 1674,
zu Clausthal gebraͤuchlich; hingegen bedient
man ſich deſſelben in manchen Muͤnzen, auch,
wie ich glaube, in den Franzoͤſiſchen, gar
nicht.
§. 23.

Nach dem Strecken geſchieht die Stuͤcke-
lung oder Ausſtuͤckelung. Aus den Zainen
werden, vermittelſt des Durchſchnitts, run-

de
D d 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0485" n="425"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Mu&#x0364;nzkun&#x017F;t. §. 21. 22. 23.</hi></fw><lb/>
Oder die&#x017F;e werden, wie die Platten, welche<lb/>
geglu&#x0364;het werden &#x017F;ollen, in die <hi rendition="#fr">Glu&#x0364;hpfanne</hi><lb/>
gethan, welche u&#x0364;ber den o&#x0364;bern Ro&#x017F;t ge&#x017F;tellet<lb/>
wird. Die Flamme &#x017F;chla&#x0364;gt durch die Oef-<lb/>
nungen, welche neben der Pfanne &#x017F;ind, u&#x0364;ber<lb/>
die&#x017F;elbe ins Gewo&#x0364;lb des Ofens.</p>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 22.</head><lb/>
            <p>Den ge&#x017F;treckten Zainen wird die geho&#x0364;rige<lb/>
Verdu&#x0364;nnung noch genauer auf der <hi rendition="#fr">Adju&#x017F;tir-<lb/>
bank</hi> gegeben, indem man, durch Hu&#x0364;lfe zwo-<lb/>
er Kurbeln und eines Getriebes, einen auf<lb/>
der Bank liegenden ei&#x017F;ernen geza&#x0364;hnten Bal-<lb/>
ken forttreibt, woran eine Zange befe&#x017F;tigt i&#x017F;t,<lb/>
welche die Zainen durch den am Ende der<lb/>
Bank aufgerichteten <hi rendition="#fr">Durchlaß,</hi> oder durch<lb/>
den Zwi&#x017F;chenraum zwoer <hi rendition="#fr">Backen,</hi> das i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;tarker &#x017F;ta&#x0364;hlernen Tafeln, die genau zu jeder<lb/>
Mu&#x0364;nzart ge&#x017F;tellet werden ko&#x0364;nnen, zieht.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Die&#x017F;es Adju&#x017F;tirwerk i&#x017F;t, &#x017F;eit dem Jahre 1674,<lb/>
zu Clausthal gebra&#x0364;uchlich; hingegen bedient<lb/>
man &#x017F;ich de&#x017F;&#x017F;elben in manchen Mu&#x0364;nzen, auch,<lb/>
wie ich glaube, in den Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen, gar<lb/>
nicht.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 23.</head><lb/>
            <p>Nach dem Strecken ge&#x017F;chieht die <hi rendition="#fr">Stu&#x0364;cke-<lb/>
lung</hi> oder <hi rendition="#fr">Aus&#x017F;tu&#x0364;ckelung.</hi> Aus den Zainen<lb/>
werden, vermittel&#x017F;t des <hi rendition="#fr">Durch&#x017F;chnitts,</hi> run-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d 5</fw><fw place="bottom" type="catch">de</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[425/0485] Muͤnzkunſt. §. 21. 22. 23. Oder dieſe werden, wie die Platten, welche gegluͤhet werden ſollen, in die Gluͤhpfanne gethan, welche uͤber den oͤbern Roſt geſtellet wird. Die Flamme ſchlaͤgt durch die Oef- nungen, welche neben der Pfanne ſind, uͤber dieſelbe ins Gewoͤlb des Ofens. §. 22. Den geſtreckten Zainen wird die gehoͤrige Verduͤnnung noch genauer auf der Adjuſtir- bank gegeben, indem man, durch Huͤlfe zwo- er Kurbeln und eines Getriebes, einen auf der Bank liegenden eiſernen gezaͤhnten Bal- ken forttreibt, woran eine Zange befeſtigt iſt, welche die Zainen durch den am Ende der Bank aufgerichteten Durchlaß, oder durch den Zwiſchenraum zwoer Backen, das iſt, ſtarker ſtaͤhlernen Tafeln, die genau zu jeder Muͤnzart geſtellet werden koͤnnen, zieht. 1. Dieſes Adjuſtirwerk iſt, ſeit dem Jahre 1674, zu Clausthal gebraͤuchlich; hingegen bedient man ſich deſſelben in manchen Muͤnzen, auch, wie ich glaube, in den Franzoͤſiſchen, gar nicht. §. 23. Nach dem Strecken geſchieht die Stuͤcke- lung oder Ausſtuͤckelung. Aus den Zainen werden, vermittelſt des Durchſchnitts, run- de D d 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/485
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/485>, abgerufen am 21.11.2024.