[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.Kurzweiliger Bohten hatte/ bestellete er diesen/ daßer mir aufwarten/ und bey mir blei- ben solte. Was hat mir aber der ar- me Teufel groß nutzen können? Er verstunde die Krankheit so wenig/ als ich/ deßwegen war er bey mir nichts nutze/ als daß wir einander angese- hen haben. Es wurde ie länger ie schlimmer mit mir/ und weiln mein Vormunder wegen meiner Krankheit auf dem Lande Bericht empfangen/ schreibet er meinem Kost-Herrn/ daß er über drey Tage bey ihm zusprechen wolle. Als der Brief angekommen/ legte man mich in ein überaus-köstli- ches Bette/ und die Frau stellete Rings-herum die aller-köstlichsten Wasser aus ihrer Haus-Apotheke. Sie satzte sich selbst mit einem Fliegen- Wedel hinzu/ und solcher Gestalten kam der Vormunder in das Zimmer/ und verwunderte sich über der großen Treu der Leute/ so sie an mir armen Schelmen bewiesen/ versprache ihnen auch/ diese Dienst-Leistung/ nach äuserstem Vermägen/ gut zu machen/ und darmit schiede er wieder davon. Sobald
Kurzweiliger Bohten hatte/ beſtellete er dieſen/ daßer mir aufwarten/ und bey mir blei- ben ſolte. Was hat mir aber der ar- me Teufel groß nutzen koͤnnen? Er verſtunde die Krankheit ſo wenig/ als ich/ deßwegen war er bey mir nichts nutze/ als daß wir einander angeſe- hen haben. Es wurde ie laͤnger ie ſchlimmer mit mir/ und weiln mein Vormunder wegen meiner Krankheit auf dem Lande Bericht empfangen/ ſchreibet er meinem Koſt-Herrn/ daß er uͤber drey Tage bey ihm zuſprechen wolle. Als der Brief angekommen/ legte man mich in ein uͤberaus-koͤſtli- ches Bette/ und die Frau ſtellete Rings-herum die aller-koͤſtlichſten Waſſer aus ihrer Haus-Apotheke. Sie ſatzte ſich ſelbſt mit einem Fliegen- Wedel hinzu/ und ſolcher Geſtalten kam der Vormunder in das Zimmer/ und verwunderte ſich uͤber der großen Treu der Leute/ ſo ſie an mir armen Schelmen bewieſen/ verſprache ihnen auch/ dieſe Dienſt-Leiſtung/ nach aͤuſerſtem Vermaͤgen/ gut zu machen/ und darmit ſchiede er wieder davon. Sobald
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Kurzweiliger
Bohten hatte/ beſtellete er dieſen/ daß
er mir aufwarten/ und bey mir blei-
ben ſolte. Was hat mir aber der ar-
me Teufel groß nutzen koͤnnen? Er
verſtunde die Krankheit ſo wenig/ als
ich/ deßwegen war er bey mir nichts
nutze/ als daß wir einander angeſe-
hen haben. Es wurde ie laͤnger ie
ſchlimmer mit mir/ und weiln mein
Vormunder wegen meiner Krankheit
auf dem Lande Bericht empfangen/
ſchreibet er meinem Koſt-Herrn/ daß
er uͤber drey Tage bey ihm zuſprechen
wolle. Als der Brief angekommen/
legte man mich in ein uͤberaus-koͤſtli-
ches Bette/ und die Frau ſtellete
Rings-herum die aller-koͤſtlichſten
Waſſer aus ihrer Haus-Apotheke.
Sie ſatzte ſich ſelbſt mit einem Fliegen-
Wedel hinzu/ und ſolcher Geſtalten
kam der Vormunder in das Zimmer/
und verwunderte ſich uͤber der großen
Treu der Leute/ ſo ſie an mir armen
Schelmen bewieſen/ verſprache ihnen
auch/ dieſe Dienſt-Leiſtung/ nach
aͤuſerſtem Vermaͤgen/ gut zu machen/
und darmit ſchiede er wieder davon.
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Zitationshilfe: | [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/120>, abgerufen am 16.07.2024. |