Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.5. JUncker Max der lieget hier/Der verliebt war wie ein Stier/ Und vor Pein den Geist aufgab. Kommt/ ihr Hund'/ und kackt aufs Grab! Anderer Auftritt. Publius. Nero. Maximus. Portius. Publius. VErzeihe mir/ du Ober-Haupt der Welt/ Daß ich itzt eine Sache Vor deine Ohren bringe/ Die dir nicht wohl gefält. Nero. Jch dencke schon auf Rache! Gehts nicht den Vindex an? Publius. Hispanien erkühnt sich solcher Dinge/ Die Franckreich nie gethan. Das Kriegs-Volck fället ab/ Und Galba, dem dein Thron So hohe Würde gab/ Giebt ungerechten Lohn. Es kömmet Zeitung ein/ Daß er mit großer Macht/ Soll auf dem Wege seyn/ Auf Mord und Todt bedacht/ Dich von dem Stuhl zu bringen/ Und sich darein zu dringen. Nero, Du Abgrund/ öffne dich/ Da die Verdammten sitzen/ Und ewig Angst-Schweiß schwitzen! Dein Schlund verschlinge mich! Den Nero müßen nagen Die ärgsten Höllen-Plagen/ Wo er nicht diese Stunde Eewürgt die falschen Hunde. Wo? Sind Frantzosen hier? Portius. Du hast sie selbst an dir. Nero. Jch will sie martern laßen Zusamt den Spaniern. Sie
5. JUncker Max der lieget hier/Der verliebt war wie ein Stier/ Und vor Pein den Geiſt aufgab. Kommt/ ihr Hund’/ und kackt aufs Grab! Anderer Auftritt. Publius. Nero. Maximus. Portius. Publius. VErzeihe mir/ du Ober-Haupt der Welt/ Daß ich itzt eine Sache Vor deine Ohren bringe/ Die dir nicht wohl gefaͤlt. Nero. Jch dencke ſchon auf Rache! Gehts nicht den Vindex an? Publius. Hiſpanien erkuͤhnt ſich ſolcher Dinge/ Die Franckreich nie gethan. Das Kriegs-Volck faͤllet ab/ Und Galba, dem dein Thron So hohe Wuͤrde gab/ Giebt ungerechten Lohn. Es koͤmmet Zeitung ein/ Daß er mit großer Macht/ Soll auf dem Wege ſeyn/ Auf Mord und Todt bedacht/ Dich von dem Stuhl zu bringen/ Und ſich darein zu dringen. Nero, Du Abgrund/ oͤffne dich/ Da die Verdammten ſitzen/ Und ewig Angſt-Schweiß ſchwitzen! Dein Schlund verſchlinge mich! Den Nero muͤßen nagen Die aͤrgſten Hoͤllen-Plagen/ Wo er nicht dieſe Stunde Eewuͤrgt die falſchen Hunde. Wo? Sind Frantzoſen hier? Portius. Du haſt ſie ſelbſt an dir. Nero. Jch will ſie martern laßen Zuſamt den Spaniern. Sie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#POR"> <pb facs="#f0018"/> <lg> <head> <hi rendition="#et">5.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">J</hi>Uncker <hi rendition="#aq">Max</hi> der lieget hier/</l><lb/> <l>Der verliebt war wie ein Stier/</l><lb/> <l>Und vor Pein den Geiſt aufgab.</l><lb/> <l>Kommt/ ihr Hund’/ und kackt aufs Grab!</l> </lg> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head>Anderer <hi rendition="#in">A</hi>uftritt.</head><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Publius. Nero. Maximus. Portius.</hi> </hi> </stage><lb/> <sp who="#PUB"> <speaker> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Publius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#in">V</hi>Erzeihe mir/ du Ober-Haupt der Welt/<lb/> Daß ich itzt eine Sache<lb/> Vor deine Ohren bringe/<lb/> Die dir nicht wohl gefaͤlt.</p> </sp><lb/> <sp who="#NER"> <speaker> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Nero.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch dencke ſchon auf Rache!<lb/> Gehts nicht den <hi rendition="#aq">Vindex</hi> an?</p> </sp><lb/> <sp who="#PUB"> <speaker> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Publius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#aq">Hiſpanien</hi> erkuͤhnt ſich ſolcher Dinge/<lb/> Die Franckreich nie gethan.<lb/> Das Kriegs-Volck faͤllet ab/<lb/> Und <hi rendition="#aq">Galba,</hi> dem dein Thron<lb/> So hohe Wuͤrde gab/<lb/> Giebt ungerechten Lohn.<lb/> Es koͤmmet Zeitung ein/<lb/> Daß er mit großer Macht/<lb/> Soll auf dem Wege ſeyn/<lb/> Auf Mord und Todt bedacht/<lb/> Dich von dem Stuhl zu bringen/<lb/> Und ſich darein zu dringen.</p> </sp><lb/> <sp who="#NER"> <speaker> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Nero,</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Du Abgrund/ oͤffne dich/<lb/> Da die Verdammten ſitzen/<lb/> Und ewig Angſt-Schweiß ſchwitzen!<lb/> Dein Schlund verſchlinge mich!<lb/> Den <hi rendition="#aq">Nero</hi> muͤßen nagen<lb/> Die aͤrgſten Hoͤllen-Plagen/<lb/> Wo er nicht dieſe Stunde<lb/> Eewuͤrgt die falſchen Hunde.<lb/> Wo? Sind Frantzoſen hier?</p> </sp><lb/> <sp who="#POR"> <speaker> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Portius.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Du haſt ſie ſelbſt an dir.</p> </sp><lb/> <sp who="#NER"> <speaker> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Nero.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch will ſie martern laßen<lb/> Zuſamt den Spaniern.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Sie</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0018]
5.
JUncker Max der lieget hier/
Der verliebt war wie ein Stier/
Und vor Pein den Geiſt aufgab.
Kommt/ ihr Hund’/ und kackt aufs Grab!
Anderer Auftritt.
Publius. Nero. Maximus. Portius.
Publius.
VErzeihe mir/ du Ober-Haupt der Welt/
Daß ich itzt eine Sache
Vor deine Ohren bringe/
Die dir nicht wohl gefaͤlt.
Nero.
Jch dencke ſchon auf Rache!
Gehts nicht den Vindex an?
Publius.
Hiſpanien erkuͤhnt ſich ſolcher Dinge/
Die Franckreich nie gethan.
Das Kriegs-Volck faͤllet ab/
Und Galba, dem dein Thron
So hohe Wuͤrde gab/
Giebt ungerechten Lohn.
Es koͤmmet Zeitung ein/
Daß er mit großer Macht/
Soll auf dem Wege ſeyn/
Auf Mord und Todt bedacht/
Dich von dem Stuhl zu bringen/
Und ſich darein zu dringen.
Nero,
Du Abgrund/ oͤffne dich/
Da die Verdammten ſitzen/
Und ewig Angſt-Schweiß ſchwitzen!
Dein Schlund verſchlinge mich!
Den Nero muͤßen nagen
Die aͤrgſten Hoͤllen-Plagen/
Wo er nicht dieſe Stunde
Eewuͤrgt die falſchen Hunde.
Wo? Sind Frantzoſen hier?
Portius.
Du haſt ſie ſelbſt an dir.
Nero.
Jch will ſie martern laßen
Zuſamt den Spaniern.
Sie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |