Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685. Sylvanus. Die Römsche Macht ist auch dazu bestellt. Er steht in unsrer Hand. Ob sonsten zwar das Land/ So seinen Obern wiederstrebet/ Jns Himmels-Straffe fällt/ Doch weil der Hund so gar Tyrannisch lebet/ So wird kein Gott es rächen/ Wenn wir das Joch zerbrechen. Galba. Sylvanus. Marcion. Weil er/ des Reiches Pest/ Nicht von der Boßheit läst/ So treibt uns unsre Pflicht Daß er werd hingericht. Des Reiches hohen Glieder/ Die Fürsten und der Rath/ Die stürtzen den Tyrannen billig wieder/ Den sie zuvor erhöhet/ Wenn Schand' und Ubelthat Ohn' End' im Schwange gehet. Den Keyser sollen wir Jn seinem Stand' erhalten/ So lang' er nach Gebühr Die Würde will verwalten: Und wenn er nicht den Armen recht will schaffen/ So müßen wir ihn straffen. Galba. So lasset uns zur Sachen Ein fest Verbündnüß machen. Sylvanus. Wir können diesen Sieg Erhalten ohne Krieg. Jch will auf allen Straßen Ausruffen laßen/ Wie Nero sey des Reiches Feind erklährt. Jch weiß/ auf dieses Wort Wird niemand bey ihn bleiben. Wenn denn sein Anhang fort/ So ist ein einzigs Schwerd Genung/ ihn aufzureiben. Galba. Es bleibe so! den Vorschlag heiß' ich gut! Marcion.
Sylvanus. Die Roͤmſche Macht iſt auch dazu beſtellt. Er ſteht in unſrer Hand. Ob ſonſten zwar das Land/ So ſeinen Obern wiederſtrebet/ Jns Himmels-Straffe faͤllt/ Doch weil deꝛ Hund ſo gar Tyranniſch lebet/ So wird kein Gott es raͤchen/ Wenn wir das Joch zerbrechen. Galba. Sylvanus. Marcion. Weil er/ des Reiches Peſt/ Nicht von der Boßheit laͤſt/ So treibt uns unſre Pflicht Daß er werd hingericht. Des Reiches hohen Glieder/ Die Fuͤrſten und der Rath/ Die ſtuͤrtzen den Tyrannen billig wieder/ Den ſie zuvor erhoͤhet/ Wenn Schand’ und Ubelthat Ohn’ End’ im Schwange gehet. Den Keyſer ſollen wir Jn ſeinem Stand’ erhalten/ So lang’ er nach Gebuͤhr Die Wuͤrde will verwalten: Und wenn er nicht den Armen recht will ſchaffen/ So muͤßen wir ihn ſtraffen. Galba. So laſſet uns zur Sachen Ein feſt Verbuͤndnuͤß machen. Sylvanus. Wir koͤnnen dieſen Sieg Erhalten ohne Krieg. Jch will auf allen Straßen Ausruffen laßen/ Wie Nero ſey des Reiches Feind erklaͤhrt. Jch weiß/ auf dieſes Wort Wird niemand bey ihn bleiben. Wenn denn ſein Anhang fort/ So iſt ein einzigs Schwerd Genung/ ihn aufzureiben. Galba. Es bleibe ſo! den Vorſchlag heiß’ ich gut! Marcion.
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Sylvanus.
Die Roͤmſche Macht iſt auch dazu beſtellt.
Er ſteht in unſrer Hand.
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Jns Himmels-Straffe faͤllt/
Doch weil deꝛ Hund ſo gar Tyranniſch lebet/
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Wenn wir das Joch zerbrechen.
Galba. Sylvanus. Marcion.
Weil er/ des Reiches Peſt/
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So treibt uns unſre Pflicht
Daß er werd hingericht.
Des Reiches hohen Glieder/
Die Fuͤrſten und der Rath/
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Wenn Schand’ und Ubelthat
Ohn’ End’ im Schwange gehet.
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Jn ſeinem Stand’ erhalten/
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Die Wuͤrde will verwalten:
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So muͤßen wir ihn ſtraffen.
Galba.
So laſſet uns zur Sachen
Ein feſt Verbuͤndnuͤß machen.
Sylvanus.
Wir koͤnnen dieſen Sieg
Erhalten ohne Krieg.
Jch will auf allen Straßen
Ausruffen laßen/
Wie Nero ſey des Reiches Feind erklaͤhrt.
Jch weiß/ auf dieſes Wort
Wird niemand bey ihn bleiben.
Wenn denn ſein Anhang fort/
So iſt ein einzigs Schwerd
Genung/ ihn aufzureiben.
Galba.
Es bleibe ſo! den Vorſchlag heiß’ ich gut!
Marcion.
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