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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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Und gebe Muth und Sinn
Jn die Verzweiflung hin.
Publius.
Du must dich deßen schämen/
Wenn du die Flucht wilst nehmen/
Die den Verzagten nur gebührt/
Nicht dem/ der hier zu Rom regiert.
Wo ist die Pralerey
Nunmehr geblieben/
Die du getrieben
Zeit deiner Tyranney/
Da deine Hand
Der edlen Bürger Blut
Vergoß ohn Wiederstand?
Nun da ein blancker Degen
Dir wieder geht entgegen/
So sincket Hertz und Muth.
Nero.
O Falscher/ rückstu mir
Nun dieses für/
Was die Gerechtigkeit
Erfordert und gebeut?
Hat doch mein Richter-Schwerd
Noch keinen nicht erschlagen/
Von dem du köntest sagen/
Daß er nicht sey der Todes-Strafe werth.

Ein Keyser muß ja hertzhafft seyn/
Durch Todt und Pein
Das böse auszufegen.
Wenn aber alle Welt
Sich wieder ihn will legen/
Und Treu und Pflichte bricht/
So ist kein Wunder nicht/
Daß ihm der Muth entfällt.

Ach! daß nicht Zerberus
Aus seiner Höllelkömmt/
Und stürtzet mich in schwartzen Lethen-Fluß/
Damit einmahl die Angst ihr Ende nimmt.
Portius.
Wenn dich naget Angst und Schmertzen
Jm Gewißen und im Hertzen/
Warüm stürbstu nicht?

Du
Und gebe Muth und Sinn
Jn die Verzweiflung hin.
Publius.
Du muſt dich deßen ſchaͤmen/
Wenn du die Flucht wilſt nehmen/
Die den Verzagten nur gebuͤhrt/
Nicht dem/ der hier zu Rom regiert.
Wo iſt die Pralerey
Nunmehr geblieben/
Die du getrieben
Zeit deiner Tyranney/
Da deine Hand
Der edlen Buͤrger Blut
Vergoß ohn Wiedeꝛſtand?
Nun da ein blanckeꝛ Degen
Dir wieder geht entgegen/
So ſincket Hertz und Muth.
Nero.
O Falſcher/ ruͤckſtu mir
Nun dieſes fuͤr/
Was die Gerechtigkeit
Erfordert und gebeut?
Hat doch mein Richter-Schwerd
Noch keinen nicht erſchlagen/
Von dem du koͤnteſt ſagen/
Daß er nicht ſey der Todes-Strafe werth.

Ein Keyſer muß ja heꝛtzhafft ſeyn/
Durch Todt und Pein
Das boͤſe auszufegen.
Wenn aber alle Welt
Sich wieder ihn will legen/
Und Treu und Pflichte bricht/
So iſt kein Wunder nicht/
Daß ihm der Muth entfaͤllt.

Ach! daß nicht Zerberus
Aus ſeiner Hoͤllelkoͤmmt/
Und ſtuͤꝛtzet mich in ſchwaꝛtzen Lethen-Fluß/
Damit einmahl die Angſt ihr Ende nimmt.
Portius.
Wenn dich naget Angſt und Schmertzen
Jm Gewißen und im Hertzen/
Waruͤm ſtuͤrbſtu nicht?

Du
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[0038] Und gebe Muth und Sinn Jn die Verzweiflung hin. Publius. Du muſt dich deßen ſchaͤmen/ Wenn du die Flucht wilſt nehmen/ Die den Verzagten nur gebuͤhrt/ Nicht dem/ der hier zu Rom regiert. Wo iſt die Pralerey Nunmehr geblieben/ Die du getrieben Zeit deiner Tyranney/ Da deine Hand Der edlen Buͤrger Blut Vergoß ohn Wiedeꝛſtand? Nun da ein blanckeꝛ Degen Dir wieder geht entgegen/ So ſincket Hertz und Muth. Nero. O Falſcher/ ruͤckſtu mir Nun dieſes fuͤr/ Was die Gerechtigkeit Erfordert und gebeut? Hat doch mein Richter-Schwerd Noch keinen nicht erſchlagen/ Von dem du koͤnteſt ſagen/ Daß er nicht ſey der Todes-Strafe werth. Ein Keyſer muß ja heꝛtzhafft ſeyn/ Durch Todt und Pein Das boͤſe auszufegen. Wenn aber alle Welt Sich wieder ihn will legen/ Und Treu und Pflichte bricht/ So iſt kein Wunder nicht/ Daß ihm der Muth entfaͤllt. Ach! daß nicht Zerberus Aus ſeiner Hoͤllelkoͤmmt/ Und ſtuͤꝛtzet mich in ſchwaꝛtzen Lethen-Fluß/ Damit einmahl die Angſt ihr Ende nimmt. Portius. Wenn dich naget Angſt und Schmertzen Jm Gewißen und im Hertzen/ Waruͤm ſtuͤrbſtu nicht? Du

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/38>, abgerufen am 23.11.2024.