Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.deleher von seiner neuen Erfindung zurühmen seyn. XX. Und zwar solte manchem wohl bedün- XXI. Vorietzt nicht zugedencken/ daß der H. denen C
deleher von ſeiner neuen Erfindung zuruͤhmen ſeyn. XX. Und zwar ſolte manchem wohl beduͤn- XXI. Vorietzt nicht zugedencken/ daß der H. denen C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="17"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><lb/> deleher von ſeiner neuen Erfindung zuruͤhmen ſeyn.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">XX.</hi> Und zwar ſolte manchem wohl beduͤn-<lb/> ken/ der Buch-Handel ſey eben ſo alt nicht/ und Zeit<lb/> dem nur als die Druckerey erfunden worden/ ufkom-<lb/> men. Aber dieſe Neuligkeit doͤrffte dem Buch-Han-<lb/> del zu keinem groſſen Ruhm gedeyhen. Jnmaſſen<lb/> nicht unbekant/ daß bey denen Roͤmern <hi rendition="#aq">Novi Homi-<lb/> nes</hi> ſolche Leute waren/ die ſich keines adelichen alten<lb/> Stammes und Herkommens zu beruͤhmen hatten/<lb/> daher noch heut zu Tag die nicht wol unterm Adel fort-<lb/> kommen koͤnnen/ ſo ihre ſechzehen Ahnen nicht zu be-<lb/> weiſen haben. Ja man hieß die aus der Schlaverey<lb/> entlaſſen worden/ <hi rendition="#aq">Novos Homines,</hi> als die aus einem<lb/> Stein entſprungen/ und niemanden angehoͤrig waͤ-<lb/> ren.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">XXI.</hi> Vorietzt nicht zugedencken/ daß der H.<lb/> Evangeliſt Lucas denen Athenienſern die Neubegie-<lb/> rigkeit zum Laſter deutet und vorruͤcket/ Apoſtel Ge-<lb/> ſchicht <hi rendition="#aq">XVII.</hi> 21. und der <hi rendition="#aq">Prætor</hi> oder Stadt-Schultes<lb/> zu Rom/ in einem Ausſchreiben oder <hi rendition="#aq">Edict, Jus no-<lb/> vum</hi> ſoviel als <hi rendition="#aq">iniquum</hi> achtet. <hi rendition="#aq">l. 1. §. 1. Qv. quisq. Jur.<lb/> in al.</hi> Faßt/ als: Jm̃er was neues/ ſelten was gutes?<lb/> Und die heutige <hi rendition="#aq">A lamode</hi> Welt der Geiſtligkeit gar<lb/> nicht anſtaͤndig iſt/ veꝛſtaͤndige Welt-Leut aber/ zu Veꝛ-<lb/> huͤtung Ungelegenheit/ mit verbiſſenem Wiederwillen<lb/> mit-machen muͤſſen. Derowegen uf gewiſſe Maße beſ-<lb/> ſer/ etwas von ſeinem Alterthum ruͤhmen koͤñen/ weil<lb/> wol zu vermuthen/ es muͤſſe/ ſoviel die natuͤrliche Ur-<lb/> ſachen betrifft/ uf guten Grund uñ tauerhaft gemacht<lb/> ſeyn woꝛden/ So lang wuͤꝛds ſonſt nicht geſtandẽ ſeyn.<lb/> Und ſoviel buͤrgerliche Wandel und Sitten anlanget/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch">denen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0021]
deleher von ſeiner neuen Erfindung zuruͤhmen ſeyn.
XX. Und zwar ſolte manchem wohl beduͤn-
ken/ der Buch-Handel ſey eben ſo alt nicht/ und Zeit
dem nur als die Druckerey erfunden worden/ ufkom-
men. Aber dieſe Neuligkeit doͤrffte dem Buch-Han-
del zu keinem groſſen Ruhm gedeyhen. Jnmaſſen
nicht unbekant/ daß bey denen Roͤmern Novi Homi-
nes ſolche Leute waren/ die ſich keines adelichen alten
Stammes und Herkommens zu beruͤhmen hatten/
daher noch heut zu Tag die nicht wol unterm Adel fort-
kommen koͤnnen/ ſo ihre ſechzehen Ahnen nicht zu be-
weiſen haben. Ja man hieß die aus der Schlaverey
entlaſſen worden/ Novos Homines, als die aus einem
Stein entſprungen/ und niemanden angehoͤrig waͤ-
ren.
XXI. Vorietzt nicht zugedencken/ daß der H.
Evangeliſt Lucas denen Athenienſern die Neubegie-
rigkeit zum Laſter deutet und vorruͤcket/ Apoſtel Ge-
ſchicht XVII. 21. und der Prætor oder Stadt-Schultes
zu Rom/ in einem Ausſchreiben oder Edict, Jus no-
vum ſoviel als iniquum achtet. l. 1. §. 1. Qv. quisq. Jur.
in al. Faßt/ als: Jm̃er was neues/ ſelten was gutes?
Und die heutige A lamode Welt der Geiſtligkeit gar
nicht anſtaͤndig iſt/ veꝛſtaͤndige Welt-Leut aber/ zu Veꝛ-
huͤtung Ungelegenheit/ mit verbiſſenem Wiederwillen
mit-machen muͤſſen. Derowegen uf gewiſſe Maße beſ-
ſer/ etwas von ſeinem Alterthum ruͤhmen koͤñen/ weil
wol zu vermuthen/ es muͤſſe/ ſoviel die natuͤrliche Ur-
ſachen betrifft/ uf guten Grund uñ tauerhaft gemacht
ſeyn woꝛden/ So lang wuͤꝛds ſonſt nicht geſtandẽ ſeyn.
Und ſoviel buͤrgerliche Wandel und Sitten anlanget/
denen
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |