Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Privilegien. Jena, 1690.innen so gern variiret. Sondn von einer allgemeinen eingeführten Schreib-art/ welche müssen übereinstim- men/ damit einer den andern verstehen könne/ und nicht Mißverstand enstünde. Denn also stehet im al- tem Sächs. Lehn- Recht cap. LXVI. fol. 87. So be- gehre er allererst einen Vorsprechen/ und darnach den Heiligen/ und denn deß HErrn Vorstaber/ daß er das Guth vor ihm ausziehe. Waigert ihm der HErr deß/ so nehm er selber die Heiligen/ und schwere an den/ der den Eyd vorstabet. Nennet ihn bedencklich: des HErrn Vorstaber/ Nachdem vor itzt eine wichtige Sach/ ein Eyd zu verrichten/ worinnen sich nicht ir- ren lässet/ daher ein Verständiger und in solchen Stablegen geübter Mann Obrigkeis wegen abson- derlich hier zu zubestellen. XXX. Wie dann bey Unterlassung dessen/ noch
innen ſo gern variiret. Sondn von einer allgemeinen eingefuͤhrten Schreib-art/ welche muͤſſen uͤbereinſtim- men/ damit einer den andern verſtehen koͤnne/ und nicht Mißverſtand enſtuͤnde. Denn alſo ſtehet im al- tem Saͤchſ. Lehn- Recht cap. LXVI. fol. 87. So be- gehre er allererſt einen Vorſprechen/ und darnach den Heiligen/ und denn deß HErrn Vorſtaber/ daß er das Guth vor ihm ausziehe. Waigert ihm der HErr deß/ ſo nehm er ſelber die Heiligen/ und ſchwere an den/ der den Eyd vorſtabet. Nennet ihn bedencklich: des HErrn Vorſtaber/ Nachdem vor itzt eine wichtige Sach/ ein Eyd zu verrichten/ worinnen ſich nicht ir- ren laͤſſet/ daher ein Verſtaͤndiger und in ſolchen Stablegen geuͤbter Mann Obrigkeis wegen abſon- derlich hier zu zubeſtellen. XXX. Wie dann bey Unterlaſſung deſſen/ noch
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innen ſo gern variiret. Sondn von einer allgemeinen
eingefuͤhrten Schreib-art/ welche muͤſſen uͤbereinſtim-
men/ damit einer den andern verſtehen koͤnne/ und
nicht Mißverſtand enſtuͤnde. Denn alſo ſtehet im al-
tem Saͤchſ. Lehn- Recht cap. LXVI. fol. 87. So be-
gehre er allererſt einen Vorſprechen/ und darnach den
Heiligen/ und denn deß HErrn Vorſtaber/ daß er
das Guth vor ihm ausziehe. Waigert ihm der HErr
deß/ ſo nehm er ſelber die Heiligen/ und ſchwere an
den/ der den Eyd vorſtabet. Nennet ihn bedencklich:
des HErrn Vorſtaber/ Nachdem vor itzt eine wichtige
Sach/ ein Eyd zu verrichten/ worinnen ſich nicht ir-
ren laͤſſet/ daher ein Verſtaͤndiger und in ſolchen
Stablegen geuͤbter Mann Obrigkeis wegen abſon-
derlich hier zu zubeſtellen.
XXX. Wie dann bey Unterlaſſung deſſen/
gleichſam eine Gerichtliche Nullität vorgeloffen/ wor-
uͤber die Rechts gelehrten befragt worden/ wie ab dem
zuvernehmen/ was Cothman. vol. I. Conſ. XLVII.
n. 17. p. 370. ſchreibet: Zum neundten wird in facto
narriret/ daß die Sacramentales, ſo neben des Klaͤgers
Witbe den Eyd præſtiret/ und die gewoͤhnliche for-
mam und Arth zu ſchweren nicht gehalten/ ſondern uf
eine neue ungewoͤhnliche Form und Maße geſchwo-
ren haben. Und daß der Eyd durch keine von der ho-
hen Obrigkeit darzu verordnete und deputirte Per-
ſon ſey geſteſſen/ wie man alda zu reden pflegt/ oder
ab- und vorgeleſen worden. Wie ſonſten des Orths
in viridi obſervantia gehalten und obſerviret wird.
Solche und dergleichen zuruͤck bliebne Termini oder
Redens-Arthen und Formulen, ſind nicht uͤmbſonſt
noch
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