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Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

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tenen Streiten und Kämpffen ist ihm nun die Triumphs- und Ehren-Krone auffgesetzet. Das Lamm mitten im Stul weidet und leitet ihn zu dem lebendigen Wasser-Brunnen / GOtt sein Hirte und Vater wischet alle Thränen von seinen Augen Apoc. 7. ult.. Wie ihn hier sein GOtt geschmücket hat mit Heyl zu heilsamer Führung seines Ampts Psal. 132, 16. / so ist er nun angezogen mit Kleidern des Heils und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet Esa. 61, 10.. Was hier kein Auge siehet / und kein Ohr höret / und in keines Menschen Hertz kommt 1. Cor. 2, 9. / das siehet und höret er / das empfindet und besitzet er. Was er hier uns von GOttes Geheimnissen geprediget / und ihm noch waren [fremdsprachliches Material] unaussprechliche Worte / das verstehet er nun vollkommen / und ist seine Theologia revelationis jetzt eine Theologia visionis, da er seinen GOtt siehet von Angesicht zu Angesicht / in ewiger Freude seligem Licht.

Aber / wie ist bey dem allen das Hertz der tieff-betrauerten Frau Wittwen / der schmertzlich-leydtragenden Kindern / seiner guten Freunden und geliebten Beicht-Kindern / ja aller rechtschaffenen Zuhörer? Ich zweifle nicht / es werden diese samt und sonders mit dem / wie es GOtt gefüget / und den Wol-Seligen vergnüget / als Christen zufrieden seyn / da er gefahren in Friede zu den himmlischen Häusern des Friedes. Ihr meine Allerliebsten / leget mir nicht aber eins vor Augen / wie bey meinem Aufftritt geschehen / den mit Klage / Ach und Weh durch und durch beschriebenen Brieff. Ich wil dagegen aus dem Worte GOttes / um eure von Traurigkeit verunruhigte Hertzen zu beruhigen / und euch daraus unter einander zu trösten / hernehmen / und mit nach Hauß geben das tröstliche Trinum von GOttes wahrhafftigem Munde / barmhertzigen Hertzen / und von seinen allmächtigen Händen Esa. 49, 15.. Muß ein Mann seiner lieben Ehe-Frauen / ein Vater seiner wehrten Kinder / ein Prediger seiner Gemeinde der leiblichen Gegenwart nach / schon vergessen / so spricht doch GOtt / der dein Mann Esa. 54, 5. / der ein Vater über alles was Kinder heisset im Himmel und auf Erden Eph. 3, 15. / und der Lehrer sendet: Ich will dein nicht vergessen / siehe in die Hände hab ich dich gezeichnet. Hat euer selige Mann und

tenen Streiten und Kämpffen ist ihm nun die Triumphs- und Ehren-Krone auffgesetzet. Das Lamm mitten im Stul weidet und leitet ihn zu dem lebendigen Wasser-Brunnen / GOtt sein Hirte und Vater wischet alle Thränen von seinen Augen Apoc. 7. ult.. Wie ihn hier sein GOtt geschmücket hat mit Heyl zu heilsamer Führung seines Ampts Psal. 132, 16. / so ist er nun angezogen mit Kleidern des Heils und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet Esa. 61, 10.. Was hier kein Auge siehet / und kein Ohr höret / und in keines Menschen Hertz kommt 1. Cor. 2, 9. / das siehet und höret er / das empfindet und besitzet er. Was er hier uns von GOttes Geheimnissen geprediget / und ihm noch waren [fremdsprachliches Material] unaussprechliche Worte / das verstehet er nun vollkommen / und ist seine Theologia revelationis jetzt eine Theologia visionis, da er seinen GOtt siehet von Angesicht zu Angesicht / in ewiger Freude seligem Licht.

Aber / wie ist bey dem allen das Hertz der tieff-betrauerten Frau Wittwen / der schmertzlich-leydtragenden Kindern / seiner guten Freunden und geliebten Beicht-Kindern / ja aller rechtschaffenen Zuhörer? Ich zweifle nicht / es werden diese samt und sonders mit dem / wie es GOtt gefüget / und den Wol-Seligen vergnüget / als Christen zufrieden seyn / da er gefahren in Friede zu den himmlischen Häusern des Friedes. Ihr meine Allerliebsten / leget mir nicht aber eins vor Augen / wie bey meinem Aufftritt geschehen / den mit Klage / Ach und Weh durch und durch beschriebenen Brieff. Ich wil dagegen aus dem Worte GOttes / um eure von Traurigkeit verunruhigte Hertzen zu beruhigen / und euch daraus unter einander zu trösten / hernehmen / und mit nach Hauß geben das tröstliche Trinum von GOttes wahrhafftigem Munde / barmhertzigen Hertzen / und von seinen allmächtigen Händen Esa. 49, 15.. Muß ein Mann seiner lieben Ehe-Frauen / ein Vater seiner wehrten Kinder / ein Prediger seiner Gemeinde der leiblichen Gegenwart nach / schon vergessen / so spricht doch GOtt / der dein Mann Esa. 54, 5. / der ein Vater über alles was Kinder heisset im Himmel und auf Erden Eph. 3, 15. / und der Lehrer sendet: Ich will dein nicht vergessen / siehe in die Hände hab ich dich gezeichnet. Hat euer selige Mann und

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[44/0046] tenen Streiten und Kämpffen ist ihm nun die Triumphs- und Ehren-Krone auffgesetzet. Das Lamm mitten im Stul weidet und leitet ihn zu dem lebendigen Wasser-Brunnen / GOtt sein Hirte und Vater wischet alle Thränen von seinen Augen . Wie ihn hier sein GOtt geschmücket hat mit Heyl zu heilsamer Führung seines Ampts / so ist er nun angezogen mit Kleidern des Heils und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet . Was hier kein Auge siehet / und kein Ohr höret / und in keines Menschen Hertz kommt / das siehet und höret er / das empfindet und besitzet er. Was er hier uns von GOttes Geheimnissen geprediget / und ihm noch waren _ unaussprechliche Worte / das verstehet er nun vollkommen / und ist seine Theologia revelationis jetzt eine Theologia visionis, da er seinen GOtt siehet von Angesicht zu Angesicht / in ewiger Freude seligem Licht. Apoc. 7. ult. Psal. 132, 16. Esa. 61, 10. 1. Cor. 2, 9. Aber / wie ist bey dem allen das Hertz der tieff-betrauerten Frau Wittwen / der schmertzlich-leydtragenden Kindern / seiner guten Freunden und geliebten Beicht-Kindern / ja aller rechtschaffenen Zuhörer? Ich zweifle nicht / es werden diese samt und sonders mit dem / wie es GOtt gefüget / und den Wol-Seligen vergnüget / als Christen zufrieden seyn / da er gefahren in Friede zu den himmlischen Häusern des Friedes. Ihr meine Allerliebsten / leget mir nicht aber eins vor Augen / wie bey meinem Aufftritt geschehen / den mit Klage / Ach und Weh durch und durch beschriebenen Brieff. Ich wil dagegen aus dem Worte GOttes / um eure von Traurigkeit verunruhigte Hertzen zu beruhigen / und euch daraus unter einander zu trösten / hernehmen / und mit nach Hauß geben das tröstliche Trinum von GOttes wahrhafftigem Munde / barmhertzigen Hertzen / und von seinen allmächtigen Händen . Muß ein Mann seiner lieben Ehe-Frauen / ein Vater seiner wehrten Kinder / ein Prediger seiner Gemeinde der leiblichen Gegenwart nach / schon vergessen / so spricht doch GOtt / der dein Mann / der ein Vater über alles was Kinder heisset im Himmel und auf Erden / und der Lehrer sendet: Ich will dein nicht vergessen / siehe in die Hände hab ich dich gezeichnet. Hat euer selige Mann und Esa. 49, 15. Esa. 54, 5. Eph. 3, 15.

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Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/46>, abgerufen am 21.11.2024.