Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.Und weil dieses Exempel ohne die evangelische da- achtung
Und weil dieſes Exempel ohne die evangeliſche da- achtung
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Und weil dieſes Exempel ohne die evangeliſche da-
rin enthaltene Hauptſtuͤke gar nicht, oder doch
nicht fuͤglich, ſeine geſetzliche Dienſte leiſtet (§. 31.)
ſo muͤſte ihm allererſt dieſe evangeliſche Zugabe das
Gewicht verleihen, und es, zum Schreken des
Suͤnders, brauchbar machen. Solchemnach,
muͤſten folgende in dieſem Exempel enthaltene
Warheiten den Jnhalt des ſchrekenden Geſetzes
in ſich faſſen: 1) derjenige der gemartert wird, iſt
GOtt ſelbſt, nemlich der Sohn GOttes. 2)
Nach dem Rathſchluß GOttes hat dieſer leidende
Gottesſohn aller Menſchen Suͤnde auf ſich genom-
men, 3) wegen dieſer Suͤnden iſt er gemartert
worden, und GOtt hat ihn ſtat der Suͤnder mit
Auferlegung der unendlichen Hoͤllenpein abgeſtra-
fet, ohnerachtet er GOttes eigener Sohn iſt.
Ein Suͤnder, welcher dieſes ohne Beihuͤlfe des
Geſetzes (wie der Herr Graf den Fal ſetzet) hoͤren
und ploͤtzlich glauben ſoll, der kan nichts anders
daraus ſchlieſſen als dieſes: GOttes Sohn iſt
vor alle, mithin auch vor meine Suͤnden gemar-
tert worden; alſo haͤtte ich, wo dieſer Sohn Got-
tes nicht an meiner ſtat waͤre gemartert worden,
etwas an mir, welches eine unendliche Marter
verdienet, und welches man Suͤnde nennet: mit-
hin muß die Suͤnde etwas ſeyn, welches in den
Augen GOttes ſo abſcheulich iſt, daß er auch ſei-
nen eingebohrnen Sohn nicht verſchonet, wann
er dieſes Ubel uͤbernommen hat. Dieſes muͤſte ſo-
dann den Suͤnder ſchreken. Allein dieſe Art einen
Suͤnder zu ſchreken, mit Weglaſung und Ver-
achtung
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