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Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
der heilige Geist, und lehret ihn etwas ver-
stehen, und gibt ihm heilige gedanken ein, die
er nöthig hat, wann er seelig werden will. Hie-

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Und dieses letztere stehet dem Herrn Grafen
nicht übel an. Seine häßliche Osterpredig
ist ein zeugnis davon. Da heißt es s. 4. vom
jahr 1744. Die condescendentz des Hei-
landes ist so gros: daß/ wann auch
manchmal ein falsch verstandener spruch/
ein ungeschikter ort/ auf was gedeutet
wird/ wo er gar nicht hingehört/ so
hats deswegen nicht allemahl den effect/
den die vernünftigen leute/ die nichts
glauben/ davon haben/ es wird nicht
allemal ein gespötte daraus: sondern das
herz/ das dem Heiland nicht entgegen
ist/ das hat manchmal aus der gering-
sten gelegenheit einen nutzen und seegen/
und wird durch einen spruch überzeugt/
der das gar nicht beweist. Und daraus
siehet man die grose macht JEsu aufs
herz/ und seine treue gegens herz/ und
daß es ihm nicht darauf ankomt/ daß
die worte richtig übersetzt und an-
gebracht sind: sondern/ wo nur ein herz
da ist/ das fähig ist/ die gnade aufzu-
fassen/ so wirds dem einen
NB. unter
dem säftgen/ dem andern unter jenem
vehiculo/ beigebracht.

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
der heilige Geiſt, und lehret ihn etwas ver-
ſtehen, und gibt ihm heilige gedanken ein, die
er noͤthig hat, wann er ſeelig werden will. Hie-

ſe
Und dieſes letztere ſtehet dem Herrn Grafen
nicht uͤbel an. Seine haͤßliche Oſterpredig
iſt ein zeugnis davon. Da heißt es ſ. 4. vom
jahr 1744. Die condeſcendentz des Hei-
landes iſt ſo gros: daß/ wann auch
manchmal ein falſch verſtandener ſpruch/
ein ungeſchikter ort/ auf was gedeutet
wird/ wo er gar nicht hingehoͤrt/ ſo
hats deswegen nicht allemahl den effect/
den die vernuͤnftigen leute/ die nichts
glauben/ davon haben/ es wird nicht
allemal ein geſpoͤtte daraus: ſondern das
herz/ das dem Heiland nicht entgegen
iſt/ das hat manchmal aus der gering-
ſten gelegenheit einen nutzen und ſeegen/
und wird durch einen ſpruch uͤberzeugt/
der das gar nicht beweiſt. Und daraus
ſiehet man die groſe macht JEſu aufs
herz/ und ſeine treue gegens herz/ und
daß es ihm nicht darauf ankomt/ daß
die worte richtig uͤberſetzt und an-
gebracht ſind: ſondern/ wo nur ein herz
da iſt/ das faͤhig iſt/ die gnade aufzu-
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NB. unter
dem ſaͤftgen/ dem andern unter jenem
vehiculo/ beigebracht.
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[84/0094] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit der heilige Geiſt, und lehret ihn etwas ver- ſtehen, und gibt ihm heilige gedanken ein, die er noͤthig hat, wann er ſeelig werden will. Hie- ſe (**) (**) Und dieſes letztere ſtehet dem Herrn Grafen nicht uͤbel an. Seine haͤßliche Oſterpredig iſt ein zeugnis davon. Da heißt es ſ. 4. vom jahr 1744. Die condeſcendentz des Hei- landes iſt ſo gros: daß/ wann auch manchmal ein falſch verſtandener ſpruch/ ein ungeſchikter ort/ auf was gedeutet wird/ wo er gar nicht hingehoͤrt/ ſo hats deswegen nicht allemahl den effect/ den die vernuͤnftigen leute/ die nichts glauben/ davon haben/ es wird nicht allemal ein geſpoͤtte daraus: ſondern das herz/ das dem Heiland nicht entgegen iſt/ das hat manchmal aus der gering- ſten gelegenheit einen nutzen und ſeegen/ und wird durch einen ſpruch uͤberzeugt/ der das gar nicht beweiſt. Und daraus ſiehet man die groſe macht JEſu aufs herz/ und ſeine treue gegens herz/ und daß es ihm nicht darauf ankomt/ daß die worte richtig uͤberſetzt und an- gebracht ſind: ſondern/ wo nur ein herz da iſt/ das faͤhig iſt/ die gnade aufzu- faſſen/ ſo wirds dem einen NB. unter dem ſaͤftgen/ dem andern unter jenem vehiculo/ beigebracht.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/94>, abgerufen am 21.11.2024.