Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. se dann solcher gestalt das seelige wort des HErrn,eine kraft GOttes, die menschen zu bekehren? ein licht, das da scheinet in einem dunkelen ort? 2. Petr. 1, 19. ein lebendiger saame, 1. Petr. 1, 23. aus welchem wir wiedergebohren werden? §. 62. Man siehet demnach, wohin die boshafte zu (*) Es spricht der Graf in seinem theologi- schen bedenken: s. 187. Ich komme auf den wichtigen punkt der H. Schrift. Es ist wahr/ ich habe vielmal sorge ge- tragen/ daß das bibel-lesen/ wann es mit einer genauen collation/ erforschung/ und art eines studirens verknüpfet ist/ der gemeine eher schädlich/ als nützlich seyn könne/ vor jetzige zeit. (pro nunc) Das ist aber aus respect vor die bibel ge- schehen/ um ihren misbrauch zu verhü- ten/ weil ich zu der gnade des Heilands höffe/ F 3
anderer Theil. ſe dann ſolcher geſtalt das ſeelige wort des HErrn,eine kraft GOttes, die menſchen zu bekehren? ein licht, das da ſcheinet in einem dunkelen ort? 2. Petr. 1, 19. ein lebendiger ſaame, 1. Petr. 1, 23. aus welchem wir wiedergebohren werden? §. 62. Man ſiehet demnach, wohin die boshafte zu (*) Es ſpricht der Graf in ſeinem theologi- ſchen bedenken: ſ. 187. Ich komme auf den wichtigen punkt der H. Schrift. Es iſt wahr/ ich habe vielmal ſorge ge- tragen/ daß das bibel-leſen/ wann es mit einer genauen collation/ erforſchung/ und art eines ſtudirens verknuͤpfet iſt/ der gemeine eher ſchaͤdlich/ als nuͤtzlich ſeyn koͤnne/ vor jetzige zeit. (pro nunc) Das iſt aber aus reſpect vor die bibel ge- ſchehen/ um ihren misbrauch zu verhuͤ- ten/ weil ich zu der gnade des Heilands hoͤffe/ F 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0095" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">anderer Theil.</hi></fw><lb/> ſe dann ſolcher geſtalt das ſeelige wort des HErrn,<lb/> eine kraft GOttes, die menſchen zu bekehren?<lb/> ein licht, das da ſcheinet in einem dunkelen ort?<lb/> 2. <hi rendition="#fr">Petr.</hi> 1, 19. ein lebendiger ſaame, 1. <hi rendition="#fr">Petr.</hi> 1,<lb/> 23. aus welchem wir wiedergebohren werden?</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 62.</head><lb/> <p>Man ſiehet demnach, wohin die boshafte<lb/> ſchalkheit, bei dieſer verlaͤſterung des goͤttlichen<lb/> worts, abziele. Er ſuchet es auf alle weiſe ver-<lb/> aͤchtlich, kraftlos, und verabſcheuenswuͤrdig zu<lb/> machen, damit ſeine enthuſiaſterei an ſtat deſſel-<lb/> ben gelten moͤge. Er verraͤth ſich nach und nach<lb/> handgreiflich. Man weiß nun, warum er mit<lb/> der uͤberſetzung des N. T. ſo leichtfertig umge-<lb/> gangen iſt. Warum er bekehrungen dichtet, die<lb/> der heilige Geiſt zehen jahre vorher vorgenom-<lb/> men haben ſoll, ehe das wort GOttes darzu ge-<lb/> kommen iſt. Er verbietet <note xml:id="seg2pn_13_1" next="#seg2pn_13_2" place="foot" n="(*)">Es ſpricht der Graf in ſeinem <hi rendition="#fr">theologi-<lb/> ſchen bedenken:</hi> ſ. 187. <hi rendition="#fr">Ich komme auf<lb/> den wichtigen punkt der H. Schrift.<lb/> Es iſt wahr/ ich habe vielmal ſorge ge-<lb/> tragen/ daß das bibel-leſen/ wann es<lb/> mit einer genauen collation/ erforſchung/<lb/> und art eines ſtudirens verknuͤpfet iſt/<lb/> der gemeine eher ſchaͤdlich/ als nuͤtzlich<lb/> ſeyn koͤnne/ vor jetzige zeit.</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pro nunc</hi></hi>)<lb/><hi rendition="#fr">Das iſt aber aus reſpect vor die bibel ge-<lb/> ſchehen/ um ihren misbrauch zu verhuͤ-<lb/> ten/ weil ich zu der gnade des Heilands</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">hoͤffe/</hi></fw></note> es ſeinen bruͤdern<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [85/0095]
anderer Theil.
ſe dann ſolcher geſtalt das ſeelige wort des HErrn,
eine kraft GOttes, die menſchen zu bekehren?
ein licht, das da ſcheinet in einem dunkelen ort?
2. Petr. 1, 19. ein lebendiger ſaame, 1. Petr. 1,
23. aus welchem wir wiedergebohren werden?
§. 62.
Man ſiehet demnach, wohin die boshafte
ſchalkheit, bei dieſer verlaͤſterung des goͤttlichen
worts, abziele. Er ſuchet es auf alle weiſe ver-
aͤchtlich, kraftlos, und verabſcheuenswuͤrdig zu
machen, damit ſeine enthuſiaſterei an ſtat deſſel-
ben gelten moͤge. Er verraͤth ſich nach und nach
handgreiflich. Man weiß nun, warum er mit
der uͤberſetzung des N. T. ſo leichtfertig umge-
gangen iſt. Warum er bekehrungen dichtet, die
der heilige Geiſt zehen jahre vorher vorgenom-
men haben ſoll, ehe das wort GOttes darzu ge-
kommen iſt. Er verbietet (*) es ſeinen bruͤdern
zu
(*) Es ſpricht der Graf in ſeinem theologi-
ſchen bedenken: ſ. 187. Ich komme auf
den wichtigen punkt der H. Schrift.
Es iſt wahr/ ich habe vielmal ſorge ge-
tragen/ daß das bibel-leſen/ wann es
mit einer genauen collation/ erforſchung/
und art eines ſtudirens verknuͤpfet iſt/
der gemeine eher ſchaͤdlich/ als nuͤtzlich
ſeyn koͤnne/ vor jetzige zeit. (pro nunc)
Das iſt aber aus reſpect vor die bibel ge-
ſchehen/ um ihren misbrauch zu verhuͤ-
ten/ weil ich zu der gnade des Heilands
hoͤffe/
F 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |