Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit heilige Geist heiliget: Und antwortet hier-auf: Der Vater heiliget auch. Daraus schliesset er, man könne den heiligen Geist durch das Heiligungswerk unmöglich von dem Vater unterscheiden, weil Er, der heilige Geist dieses Werk nicht allein, sondern mit dem Vater ge- mein habe. Dadurch, (so heist es weiter,) finde er sich genöthiget einen Lehrgrif vors Hertz aus- zumachen, und den heiligen Geist die Mutter zu nennen. (§. 10. 11.) §. 41. Solchemnach hat Zinzendorf zweyerley zu was (*) Wie er die geistliche Zeugung, als das
persönliche angegebene Kennzeichen des Vaters, Herrnhuterey in ihrer Schalkheit heilige Geiſt heiliget: Und antwortet hier-auf: Der Vater heiliget auch. Daraus ſchlieſſet er, man koͤnne den heiligen Geiſt durch das Heiligungswerk unmoͤglich von dem Vater unterſcheiden, weil Er, der heilige Geiſt dieſes Werk nicht allein, ſondern mit dem Vater ge- mein habe. Dadurch, (ſo heiſt es weiter,) finde er ſich genoͤthiget einen Lehrgrif vors Hertz aus- zumachen, und den heiligen Geiſt die Mutter zu nennen. (§. 10. 11.) §. 41. Solchemnach hat Zinzendorf zweyerley zu was (*) Wie er die geiſtliche Zeugung, als das
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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
heilige Geiſt heiliget: Und antwortet hier-
auf: Der Vater heiliget auch. Daraus
ſchlieſſet er, man koͤnne den heiligen Geiſt durch
das Heiligungswerk unmoͤglich von dem Vater
unterſcheiden, weil Er, der heilige Geiſt dieſes
Werk nicht allein, ſondern mit dem Vater ge-
mein habe. Dadurch, (ſo heiſt es weiter,) finde
er ſich genoͤthiget einen Lehrgrif vors Hertz aus-
zumachen, und den heiligen Geiſt die Mutter
zu nennen. (§. 10. 11.)
§. 41.
Solchemnach hat Zinzendorf zweyerley zu
erweiſen, bevor er ſeinen neugeformten Glau-
bensartikeln eine goͤttliche Unfehlbarkeit beyle-
gen, und die alten ausmertzen kan. Erſtlich/
daß die heilige Schrift dem Vater das Er-
zeugen der geiſtlichen Kinder, dem Sohn die
Ehlichung/ und dem heiligen Geiſt das Aus-
gebaͤren ausdruͤcklich/ als beſondere Aemter
beyleget. Zum andern, daß jeder Perſon, die-
ſes ihr angewieſenes Amt gantz alleine, und
mit Ausſchlieſſung der andern Perſonen, zu-
komme. (§. 40.) Er ſchreibet, als ob dieſes
eine ausgemachte und in der Chriſtenheit un-
ſtreitige Warheit ſeye. Man ſiehet nicht ei-
ne (*) Sylbe zum Beweis dabey ſtehen. Und
was
(*) Wie er die geiſtliche Zeugung, als das
perſoͤnliche angegebene Kennzeichen des
Vaters,
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