Benner, Johann Hermann: Hernhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 4. Gießen, 1748.vierter Theil. hat Zinzendorf diesen Beruf zu einem Lutheri-schen man unter andern daraus, weil diese greu- liche Unwarheit, die obgedachter masen im Kreutzreich stehet, von seiner gantzen Kir- che als eine theure, und die Unschuld des Kreutzreichs Christi bezeugende Warheit, der Obrigkeit vorgeleget wird. Ja er, samt seinen Brüdern, rufen sogar den Heiland zum Mitzeugen an, daß er diese Lügen glaubhaft machen solle; wie aus dem Titel des Kreutzreichs erhellet: welches so gut als ein Eidschwur ist. Damit aber seine Frau Mutter nicht leer dabey ausgehe, so muß ihm seine Kirche an eben demselben Ort be- stätigen s. 55. welcher gestalt ihm dieselbe, nachdem sie sich seiner Sache erkundi- get/ dem Heiland übergeben habe/ wo ergehe und stehe. Jch muß bey dieser Ge- legenheit abermal der Warheit zu Steuer kommen. Hier sagt Zinzendorf, sein gräfli- cher Herr Vater habe ihn zu einem Herrn- hutischen Verführer eingeseegnet, und die Frau Mutter habe nach gnugsamer Erkun- digung seines Beginnens, ihn dem Heiland übergeben. Jch bitte hiebei zu lesen, was er an demselben Ort kurtz zuvor saget. Nachdem er seinen Gehorsam gegen das vierte Gebot über alle maasen angerühmet hatte; so macht er gleich diese Ausnahme: es Herrnh. IV. Theil. E
vierter Theil. hat Zinzendorf dieſen Beruf zu einem Lutheri-ſchen man unter andern daraus, weil dieſe greu- liche Unwarheit, die obgedachter maſen im Kreutzreich ſtehet, von ſeiner gantzen Kir- che als eine theure, und die Unſchuld des Kreutzreichs Chriſti bezeugende Warheit, der Obrigkeit vorgeleget wird. Ja er, ſamt ſeinen Bruͤdern, rufen ſogar den Heiland zum Mitzeugen an, daß er dieſe Luͤgen glaubhaft machen ſolle; wie aus dem Titel des Kreutzreichs erhellet: welches ſo gut als ein Eidſchwur iſt. Damit aber ſeine Frau Mutter nicht leer dabey ausgehe, ſo muß ihm ſeine Kirche an eben demſelben Ort be- ſtaͤtigen ſ. 55. welcher geſtalt ihm dieſelbe, nachdem ſie ſich ſeiner Sache erkundi- get/ dem Heiland uͤbergeben habe/ wo ergehe und ſtehe. Jch muß bey dieſer Ge- legenheit abermal der Warheit zu Steuer kommen. Hier ſagt Zinzendorf, ſein graͤfli- cher Herr Vater habe ihn zu einem Herrn- hutiſchen Verfuͤhrer eingeſeegnet, und die Frau Mutter habe nach gnugſamer Erkun- digung ſeines Beginnens, ihn dem Heiland uͤbergeben. Jch bitte hiebei zu leſen, was er an demſelben Ort kurtz zuvor ſaget. Nachdem er ſeinen Gehorſam gegen das vierte Gebot uͤber alle maaſen angeruͤhmet hatte; ſo macht er gleich dieſe Ausnahme: es Herrnh. IV. Theil. E
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vierter Theil.
hat Zinzendorf dieſen Beruf zu einem Lutheri-
ſchen
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(*) man unter andern daraus, weil dieſe greu-
liche Unwarheit, die obgedachter maſen im
Kreutzreich ſtehet, von ſeiner gantzen Kir-
che als eine theure, und die Unſchuld des
Kreutzreichs Chriſti bezeugende Warheit,
der Obrigkeit vorgeleget wird. Ja er, ſamt
ſeinen Bruͤdern, rufen ſogar den Heiland
zum Mitzeugen an, daß er dieſe Luͤgen
glaubhaft machen ſolle; wie aus dem Titel
des Kreutzreichs erhellet: welches ſo gut als
ein Eidſchwur iſt. Damit aber ſeine Frau
Mutter nicht leer dabey ausgehe, ſo muß
ihm ſeine Kirche an eben demſelben Ort be-
ſtaͤtigen ſ. 55. welcher geſtalt ihm dieſelbe,
nachdem ſie ſich ſeiner Sache erkundi-
get/ dem Heiland uͤbergeben habe/ wo
ergehe und ſtehe. Jch muß bey dieſer Ge-
legenheit abermal der Warheit zu Steuer
kommen. Hier ſagt Zinzendorf, ſein graͤfli-
cher Herr Vater habe ihn zu einem Herrn-
hutiſchen Verfuͤhrer eingeſeegnet, und die
Frau Mutter habe nach gnugſamer Erkun-
digung ſeines Beginnens, ihn dem Heiland
uͤbergeben. Jch bitte hiebei zu leſen, was
er an demſelben Ort kurtz zuvor ſaget.
Nachdem er ſeinen Gehorſam gegen das
vierte Gebot uͤber alle maaſen angeruͤhmet
hatte; ſo macht er gleich dieſe Ausnahme:
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