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[Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 3. Berlin, 1873.

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Weitere Unterhandlungen. -- Vormarsch des Heeres.
kia-van aufbrechen und keine Feindseligkeiten begehen, wenn sie
nicht angegriffen würden; die Commissare möchten beruhigende
Proclamationen an das Volk erlassen, damit es zu seinen Wohn-
stätten zurückkehre, die Läden öffne und Lebensmittel auf den
Markt bringe; dann solle Alles baar bezahlt, bei Abwesenheit der
Landbewohner aber das Nothwendige genommen werden. Lord
Elgin wolle zu Unterzeichnung der Convention mit tausend Mann
nach Tun-tsau, dann mit derselben Escorte zu Ratificirung des
Vertrages und Ueberreichung des königlichen Schreibens nach Pe-
kin
gehen. Nach Vollziehung dieser Handlungen sollten sich die
Truppen nach den im VII. Artikel der Convention bezeichneten
Stellungen zurückziehen. Am Schlusse giebt Lord Elgin den Com-
missaren zu bedenken, dass er schon zweimal durch Beamte mit
unzureichenden Vollmachten getäuscht worden sei.

Mit diesem Schreiben verliess Consul Parkes am 17. Sep-
tember Morgens zu Pferde das Hauptquartier bei Ho-si-wu, be-
gleitet von dem General-Quartiermeister der Cavallerie-Brigade
Colonel Walker, dem Intendantur-Officier Herrn Thomson, Lord
Elgins Privatsecretär Herrn Loch, dem Attache Herrn de Normann,
dem Times-Correspondenten Herrn Bowlby und einer Escorte von
fünf Mann Königs-Dragonern und zwanzig Mann vom Regimente
Fane's115) Horse unter Befehl des Lieutenant Anderson. Mit dem
Schreiben des Baron Gros gingen der Sous-Intendant Dubut, der
Artillerie-Oberst Foullon-Grandchamps, Generalstabscapitän Cha-
noine
, die Administrationsofficiere Ader und Gagey, Lieutenant
Kaid Osman, Abbe Duluc, die Botschafts-Attaches Herren de
Bastard
, de Meritens und d'Escayrac de Lauture, begleitet von eini-
gen Ordonnanzen nach Tun-tsau. -- Nur die auf den Bericht der
Secretäre gegründeten Friedensaussichten bewogen Sir Hope Grant
zum Aufgeben seines früheren Vorhabens, das schwere Geschütz,
die Verstärkungen und Vorräthe in den Stellungen von Ho-si-wu
abzuwarten.

Am 17. September marschirten die Truppen bis Ma-tau;
am 18. Morgens rückten sie gegen Tsan-kia-van vor, um den von
Colonel Walker ausgesuchten Lagerplatz zu beziehen. -- Herr
Parkes traf mit seinen Gefährten am 17. September in Tun-tsau
ein, besprach sich noch an demselben Abend mit dem Prinzen von

115) Ein nach seinem Commandeur benanntes unregelmässiges ostindisches Ca-
vallerie-Regiment, in welchem Sik's, Afganen und Perser dienten.

Weitere Unterhandlungen. — Vormarsch des Heeres.
kia-van aufbrechen und keine Feindseligkeiten begehen, wenn sie
nicht angegriffen würden; die Commissare möchten beruhigende
Proclamationen an das Volk erlassen, damit es zu seinen Wohn-
stätten zurückkehre, die Läden öffne und Lebensmittel auf den
Markt bringe; dann solle Alles baar bezahlt, bei Abwesenheit der
Landbewohner aber das Nothwendige genommen werden. Lord
Elgin wolle zu Unterzeichnung der Convention mit tausend Mann
nach Tuṅ-tšau, dann mit derselben Escorte zu Ratificirung des
Vertrages und Ueberreichung des königlichen Schreibens nach Pe-
kiṅ
gehen. Nach Vollziehung dieser Handlungen sollten sich die
Truppen nach den im VII. Artikel der Convention bezeichneten
Stellungen zurückziehen. Am Schlusse giebt Lord Elgin den Com-
missaren zu bedenken, dass er schon zweimal durch Beamte mit
unzureichenden Vollmachten getäuscht worden sei.

Mit diesem Schreiben verliess Consul Parkes am 17. Sep-
tember Morgens zu Pferde das Hauptquartier bei Ho-si-wu, be-
gleitet von dem General-Quartiermeister der Cavallerie-Brigade
Colonel Walker, dem Intendantur-Officier Herrn Thomson, Lord
Elgins Privatsecretär Herrn Loch, dem Attaché Herrn de Normann,
dem Times-Correspondenten Herrn Bowlby und einer Escorte von
fünf Mann Königs-Dragonern und zwanzig Mann vom Regimente
Fane’s115) Horse unter Befehl des Lieutenant Anderson. Mit dem
Schreiben des Baron Gros gingen der Sous-Intendant Dubut, der
Artillerie-Oberst Foullon-Grandchamps, Generalstabscapitän Cha-
noine
, die Administrationsofficiere Ader und Gagey, Lieutenant
Kaïd Osman, Abbé Duluc, die Botschafts-Attachés Herren de
Bastard
, de Méritens und d’Escayrac de Lauture, begleitet von eini-
gen Ordonnanzen nach Tuṅ-tšau. — Nur die auf den Bericht der
Secretäre gegründeten Friedensaussichten bewogen Sir Hope Grant
zum Aufgeben seines früheren Vorhabens, das schwere Geschütz,
die Verstärkungen und Vorräthe in den Stellungen von Ho-si-wu
abzuwarten.

Am 17. September marschirten die Truppen bis Ma-tau;
am 18. Morgens rückten sie gegen Tšaṅ-kia-van vor, um den von
Colonel Walker ausgesuchten Lagerplatz zu beziehen. — Herr
Parkes traf mit seinen Gefährten am 17. September in Tuṅ-tšau
ein, besprach sich noch an demselben Abend mit dem Prinzen von

115) Ein nach seinem Commandeur benanntes unregelmässiges ostindisches Ca-
vallerie-Regiment, in welchem Sik’s, Afganen und Perser dienten.
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[332/0354] Weitere Unterhandlungen. — Vormarsch des Heeres. kia-van aufbrechen und keine Feindseligkeiten begehen, wenn sie nicht angegriffen würden; die Commissare möchten beruhigende Proclamationen an das Volk erlassen, damit es zu seinen Wohn- stätten zurückkehre, die Läden öffne und Lebensmittel auf den Markt bringe; dann solle Alles baar bezahlt, bei Abwesenheit der Landbewohner aber das Nothwendige genommen werden. Lord Elgin wolle zu Unterzeichnung der Convention mit tausend Mann nach Tuṅ-tšau, dann mit derselben Escorte zu Ratificirung des Vertrages und Ueberreichung des königlichen Schreibens nach Pe- kiṅ gehen. Nach Vollziehung dieser Handlungen sollten sich die Truppen nach den im VII. Artikel der Convention bezeichneten Stellungen zurückziehen. Am Schlusse giebt Lord Elgin den Com- missaren zu bedenken, dass er schon zweimal durch Beamte mit unzureichenden Vollmachten getäuscht worden sei. Mit diesem Schreiben verliess Consul Parkes am 17. Sep- tember Morgens zu Pferde das Hauptquartier bei Ho-si-wu, be- gleitet von dem General-Quartiermeister der Cavallerie-Brigade Colonel Walker, dem Intendantur-Officier Herrn Thomson, Lord Elgins Privatsecretär Herrn Loch, dem Attaché Herrn de Normann, dem Times-Correspondenten Herrn Bowlby und einer Escorte von fünf Mann Königs-Dragonern und zwanzig Mann vom Regimente Fane’s 115) Horse unter Befehl des Lieutenant Anderson. Mit dem Schreiben des Baron Gros gingen der Sous-Intendant Dubut, der Artillerie-Oberst Foullon-Grandchamps, Generalstabscapitän Cha- noine, die Administrationsofficiere Ader und Gagey, Lieutenant Kaïd Osman, Abbé Duluc, die Botschafts-Attachés Herren de Bastard, de Méritens und d’Escayrac de Lauture, begleitet von eini- gen Ordonnanzen nach Tuṅ-tšau. — Nur die auf den Bericht der Secretäre gegründeten Friedensaussichten bewogen Sir Hope Grant zum Aufgeben seines früheren Vorhabens, das schwere Geschütz, die Verstärkungen und Vorräthe in den Stellungen von Ho-si-wu abzuwarten. Am 17. September marschirten die Truppen bis Ma-tau; am 18. Morgens rückten sie gegen Tšaṅ-kia-van vor, um den von Colonel Walker ausgesuchten Lagerplatz zu beziehen. — Herr Parkes traf mit seinen Gefährten am 17. September in Tuṅ-tšau ein, besprach sich noch an demselben Abend mit dem Prinzen von 115) Ein nach seinem Commandeur benanntes unregelmässiges ostindisches Ca- vallerie-Regiment, in welchem Sik’s, Afganen und Perser dienten.

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Zitationshilfe: [Berg, Albert]: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Bd. 3. Berlin, 1873, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasien03_1873/354>, abgerufen am 22.11.2024.