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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Ausbeute des Schleppnetzes.
eines gefleckten Serranus (diacanthus Val.). Während unserer An-
wesenheit wurde frischer Fang von einem Einzelfischer an die
Dschunke abgeliefert: er bestand aus demselben Serranus, einem
Brassen (Pagrus) mit zwei verlängerten Strahlen der Rückenflosse nebst
einzelnen kleinen Haien (Carcharius acutus?), die noch am Leben
waren und schwach zu beissen versuchten, einigen Eidechsenfischen,
Saurus, und einem Caranx. Der Brassen war oben roth, unten
silberweiss; die Rücken-, Schwanz- und Afterflosse lebhaft roth;
auf dem Rumpf mehrere bläuliche und gelbliche Bänder von oben
nach unten, welche nach dem Tode des Fisches bald völlig ver-
schwanden.

Den 28., als wir nur 15 -- 20 englische Meilen von der
chinesischen Küste entfernt waren, brachte das Schleppnetz aus
25 Faden Tiefe eine ähnliche Ausbeute, wie in der südchinesischen
See, herauf: denselben Seestern, dieselbe Plumularie, wiederum
verschiedene Crustaceen, worunter selbst Einsiedlerkrebse, und eine
kleine Reihe lebender, ächt chinesischer Muscheln, wie Ficula
reticulata Lam., Cardium Asiaticum Brug., Pecten inaequivalvis Sow.;
unter den leeren Conchylien waren die interessanteren: Arca semitorta
Lam., Pleurotoma flavidula Lam. und Murex luculentus Hinds; sehr
erfreulich war mir eine graue Seefeder, Pennatula (Pteroides) Esperi
Herkl., und neben der Balanophyllia eine zweite Einzelkoralle,
Flabellum, mit scharlachrother Mundhaut und weissgesprenkelten,
an der Spitze dunkeln, keulenförmigen Fühlern in mehreren Reihen;
die Aussenwand nackt und lebhaft violett. Balanophyllia besitzt,
den Palissaden entsprechend, einen einfachen Kreis kürzerer, eben-
falls weisser Fühler innerhalb des wie bei Flabellum mehrfachen
Kreises der übrigen hier mehr kegelförmigen Fühler.

Auch dieselben Seeschlangen, wie im südchinesischen Meer,
und dasselbe Benehmen der verschiedenen Arten wurden auf einer
zweiten Bootsfahrt beobachtet, dieselbe Schwimmkrabbe und eben
so wieder eine Alutera an der Oberfläche gefangen, aber weder
schwimmendes Holz, noch Tange beobachtet.

Den 31. August, als wir auf dreissig englische Meilen der
Nordspitze von Formosa nahe waren, kamen mehrere Libellen
(Aeschna sp.) und eine Art Grasmücke an Bord geflogen; in der
nordchinesischen See zeigten sich noch einmal bei einer kurzen
Windstille am 2. September (demselben Tage, an welchem 7° nörd-
licher der Schooner Frauenlob in Taifun verloren wurde) in 26°

Ausbeute des Schleppnetzes.
eines gefleckten Serranus (diacanthus Val.). Während unserer An-
wesenheit wurde frischer Fang von einem Einzelfischer an die
Dschunke abgeliefert: er bestand aus demselben Serranus, einem
Brassen (Pagrus) mit zwei verlängerten Strahlen der Rückenflosse nebst
einzelnen kleinen Haien (Carcharius acutus?), die noch am Leben
waren und schwach zu beissen versuchten, einigen Eidechsenfischen,
Saurus, und einem Caranx. Der Brassen war oben roth, unten
silberweiss; die Rücken-, Schwanz- und Afterflosse lebhaft roth;
auf dem Rumpf mehrere bläuliche und gelbliche Bänder von oben
nach unten, welche nach dem Tode des Fisches bald völlig ver-
schwanden.

Den 28., als wir nur 15 — 20 englische Meilen von der
chinesischen Küste entfernt waren, brachte das Schleppnetz aus
25 Faden Tiefe eine ähnliche Ausbeute, wie in der südchinesischen
See, herauf: denselben Seestern, dieselbe Plumularie, wiederum
verschiedene Crustaceen, worunter selbst Einsiedlerkrebse, und eine
kleine Reihe lebender, ächt chinesischer Muscheln, wie Ficula
reticulata Lam., Cardium Asiaticum Brug., Pecten inaequivalvis Sow.;
unter den leeren Conchylien waren die interessanteren: Arca semitorta
Lam., Pleurotoma flavidula Lam. und Murex luculentus Hinds; sehr
erfreulich war mir eine graue Seefeder, Pennatula (Pteroides) Esperi
Herkl., und neben der Balanophyllia eine zweite Einzelkoralle,
Flabellum, mit scharlachrother Mundhaut und weissgesprenkelten,
an der Spitze dunkeln, keulenförmigen Fühlern in mehreren Reihen;
die Aussenwand nackt und lebhaft violett. Balanophyllia besitzt,
den Palissaden entsprechend, einen einfachen Kreis kürzerer, eben-
falls weisser Fühler innerhalb des wie bei Flabellum mehrfachen
Kreises der übrigen hier mehr kegelförmigen Fühler.

Auch dieselben Seeschlangen, wie im südchinesischen Meer,
und dasselbe Benehmen der verschiedenen Arten wurden auf einer
zweiten Bootsfahrt beobachtet, dieselbe Schwimmkrabbe und eben
so wieder eine Alutera an der Oberfläche gefangen, aber weder
schwimmendes Holz, noch Tange beobachtet.

Den 31. August, als wir auf dreissig englische Meilen der
Nordspitze von Formosa nahe waren, kamen mehrere Libellen
(Aeschna sp.) und eine Art Grasmücke an Bord geflogen; in der
nordchinesischen See zeigten sich noch einmal bei einer kurzen
Windstille am 2. September (demselben Tage, an welchem 7° nörd-
licher der Schooner Frauenlob in Taifun verloren wurde) in 26°

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[58/0076] Ausbeute des Schleppnetzes. eines gefleckten Serranus (diacanthus Val.). Während unserer An- wesenheit wurde frischer Fang von einem Einzelfischer an die Dschunke abgeliefert: er bestand aus demselben Serranus, einem Brassen (Pagrus) mit zwei verlängerten Strahlen der Rückenflosse nebst einzelnen kleinen Haien (Carcharius acutus?), die noch am Leben waren und schwach zu beissen versuchten, einigen Eidechsenfischen, Saurus, und einem Caranx. Der Brassen war oben roth, unten silberweiss; die Rücken-, Schwanz- und Afterflosse lebhaft roth; auf dem Rumpf mehrere bläuliche und gelbliche Bänder von oben nach unten, welche nach dem Tode des Fisches bald völlig ver- schwanden. Den 28., als wir nur 15 — 20 englische Meilen von der chinesischen Küste entfernt waren, brachte das Schleppnetz aus 25 Faden Tiefe eine ähnliche Ausbeute, wie in der südchinesischen See, herauf: denselben Seestern, dieselbe Plumularie, wiederum verschiedene Crustaceen, worunter selbst Einsiedlerkrebse, und eine kleine Reihe lebender, ächt chinesischer Muscheln, wie Ficula reticulata Lam., Cardium Asiaticum Brug., Pecten inaequivalvis Sow.; unter den leeren Conchylien waren die interessanteren: Arca semitorta Lam., Pleurotoma flavidula Lam. und Murex luculentus Hinds; sehr erfreulich war mir eine graue Seefeder, Pennatula (Pteroides) Esperi Herkl., und neben der Balanophyllia eine zweite Einzelkoralle, Flabellum, mit scharlachrother Mundhaut und weissgesprenkelten, an der Spitze dunkeln, keulenförmigen Fühlern in mehreren Reihen; die Aussenwand nackt und lebhaft violett. Balanophyllia besitzt, den Palissaden entsprechend, einen einfachen Kreis kürzerer, eben- falls weisser Fühler innerhalb des wie bei Flabellum mehrfachen Kreises der übrigen hier mehr kegelförmigen Fühler. Auch dieselben Seeschlangen, wie im südchinesischen Meer, und dasselbe Benehmen der verschiedenen Arten wurden auf einer zweiten Bootsfahrt beobachtet, dieselbe Schwimmkrabbe und eben so wieder eine Alutera an der Oberfläche gefangen, aber weder schwimmendes Holz, noch Tange beobachtet. Den 31. August, als wir auf dreissig englische Meilen der Nordspitze von Formosa nahe waren, kamen mehrere Libellen (Aeschna sp.) und eine Art Grasmücke an Bord geflogen; in der nordchinesischen See zeigten sich noch einmal bei einer kurzen Windstille am 2. September (demselben Tage, an welchem 7° nörd- licher der Schooner Frauenlob in Taifun verloren wurde) in 26°

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/76>, abgerufen am 11.12.2024.