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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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sie nur mit Mühe einen Blick auf das Seiende zu werfen vermögen. So sehen p1b_080.002
einige Seelen Einiges, andere sehen gar nichts. Die übrigen Seelen verlangen p1b_080.003
wohl auch nach Oben; durch ihr Andringen entsteht Gedränge, Tumult, Kampf, p1b_080.004
wobei Vielen das Gefieder beschädigt und zerknickt wird. So kehren sie ohne p1b_080.005
die Nahrung, welche das Schauen des Seienden gewährt, zurück. Jene Seelen, p1b_080.006
welche nie die Wahrheit sahen, gelangen nicht in menschliche Gestalt. Ein p1b_080.007
Mensch muß seine Einsicht nach Maßgabe dessen, was man Jdee nennt, gewonnen p1b_080.008
haben; die Jdee geht aber aus vielen Sinneswahrnehmungen als ein p1b_080.009
in der Vernunft zusammengefaßtes Eines hervor; dies aber ist die Erinnerung p1b_080.010
an Jenes,
was unsere Seele einst gesehen, als sie mit einem Gott p1b_080.011
umherwandelte und den Blick hoch über dasjenige erhob, was wir jetzt als p1b_080.012
Seiendes bezeichnen. Jede Seele eines Menschen hat von Natur aus das p1b_080.013
Seiende gesehen, aber wenige erinnern sich mehr daran. Die Wenigen, welche p1b_080.014
sich erinnern, werden beim Anblick eines Abbildes des Dortigen durchzuckt, p1b_080.015
durchschauert. Dem Abbilde wohnt kein Lichtglanz dessen bei, was für die p1b_080.016
Seele ehrwürdig ist. Die Schönheit war nur damals glänzend zu schauen, p1b_080.017
als Zeus wandelte und die Seele noch keinen Körper hatte. Die Schönheit p1b_080.018
glänzte damals mitten im Einherschreiten - als das Liebreizendste. Der Eingeweihte, p1b_080.019
der Vieles von dem damaligen geschaut, wird beim Anblick eines p1b_080.020
gottähnlichen Antlitzes, das eine gute Nachahmung der Schönheit ist, zusammenschaudern; p1b_080.021
es wird ihn eine der damaligen Furchtäußerungen überkommen; es p1b_080.022
regen sich nun die Keime des Gefieders seiner Seele von Neuem; er wird p1b_080.023
beim Hinschauen eine heilige Scheu wie vor einem Gott empfinden; am liebsten p1b_080.024
möchte er durch ein Opfer seine weihevolle Stimmung zeigen. Die Erinnerung p1b_080.025
an das Damalige ergreift ihn mächtig. Diese Erinnerung aber als p1b_080.026
Abspiegelung und Widerglanz des in unser Erdenleben überschimmernden p1b_080.027
Ewigen ist eben die Schönheit: das Schöne p1b_080.028
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Solange eine Erinnerung an dieses Schöne bleibt, wird niemals die p1b_080.030
Menschheit wieder völlig gegen die tierische, dunkle, jenem himmlischen entgegen p1b_080.031
gelagerte Seite hinabgedrückt werden. Von der Erinnerung erwärmt, lebt p1b_080.032
ewig in ihr die Sehnsucht, lebt die Begierde, wachsen die Flügel, sich dort wieder p1b_080.033
hinaufzuschwingen. - - - (Soviel aus dem für unsere Poetik wichtigen ersten p1b_080.034
Teil des Phädrus, in welchem Plato noch einmal mit allen Farben der Phantasie p1b_080.035
den Kampf schildert, den der Wagenlenker gegen das eine der Rosse zu bestehen hat &c. p1b_080.036
Der zweite Teil des Phädrus dreht sich um Reden, Redenhalten, Redenschreiben p1b_080.037
als schriftstellerische Thätigkeit, rhetorische Technik und Dialektik und bietet nur p1b_080.038
gelegentliche Aussprüche über Schönheit. So sagt er z. B. daß das Schöne zu p1b_080.039
unternehmen bereits selbst schön sei. Er schließt: "O lieber Pan und p1b_080.040
ihr übrigen Götter, so viele ihr hier seid, verleihet mir schön zu werden im p1b_080.041
Jnneren; was ich aber Äußeres habe, soll mir dem Jnneren befreundet sein &c.")

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Man ersieht, daß Plato dem Begriff des Schönen in unserem Sinne p1b_080.043
kaum die richtige Basis gab. Ebenso wenig haben Aristoteles (Poet. c. 7) p1b_080.044
und Batteux, welche die Schönheit in Nachahmung der Natur setzen, oder

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sie nur mit Mühe einen Blick auf das Seiende zu werfen vermögen. So sehen p1b_080.002
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wohl auch nach Oben; durch ihr Andringen entsteht Gedränge, Tumult, Kampf, p1b_080.004
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umherwandelte und den Blick hoch über dasjenige erhob, was wir jetzt als p1b_080.012
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Solange eine Erinnerung an dieses Schöne bleibt, wird niemals die p1b_080.030
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ihr übrigen Götter, so viele ihr hier seid, verleihet mir schön zu werden im p1b_080.041
Jnneren; was ich aber Äußeres habe, soll mir dem Jnneren befreundet sein &c.“)

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Man ersieht, daß Plato dem Begriff des Schönen in unserem Sinne p1b_080.043
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/114>, abgerufen am 21.11.2024.