p1b_255.001 sind lang, mitteltonige, d. h. 3gradige Silben sind halblang, p1b_255.002 leichte, d. h. 2= und 1gradige Silben sind unbedingt kurz.
p1b_255.003 Wären die Metriker Westphal und Schmidt mit ihrer Lehre von den p1b_255.004 gleichlangen Silben innerhalb unserer Sprache im Rechte, so wäre die von p1b_255.005 ihnen beibehaltene Bezeichnung nach Jamben (Breve -), Trochäen (- Breve), Daktylen p1b_255.006 (- Breve Breve), Anapästen (Breve Breve -), mindestens recht überflüssig. Man würde dann p1b_255.007 nur Spondeen (- -), Molosse (- - -) und Dispondeen (- - - -) zu handhaben p1b_255.008 brauchen. Nun lehrt aber schon die erfahrungsmäßige Physiologie und p1b_255.009 die akustische Praxis, daß ein stark gesprochener Ton mehr Zeit zum Verklingenp1b_255.010 nötig hat als ein schwach gesprochener. Wer stärker oder schwächer p1b_255.011 an eine große helltönende Glocke wiederholt anschlägt, wird dieselbe Wahrnehmung p1b_255.012 machen. Der stärkere Ton tönt länger fort als der schwache. Emil p1b_255.013 Palleske, der jüngst verstorbene Meister der deutschen Vortragskunst und des p1b_255.014 richtigen Accentgebrauchs, fand sich veranlaßt, beim lauten Sprechen in großen p1b_255.015 resonanzhaltigen Räumen die vollbetonte Silbe länger anzuhalten als die p1b_255.016 weniger betonte, und giebt somit unserem oben zum erstenmal ausgesprochenen p1b_255.017 Quantitätsgesetze praktische Folge und Bestätigung. Er sagt, daß der stärkere p1b_255.018 Ton erst verklingen muß, ehe der schwächere folgt, und lehrt ("Kunst des Vortrags" p1b_255.019 S. 139): Nur so könne man es begreifen, daß die Griechen einen p1b_255.020 kurzen Vokal selbst vor zwei fast lautlosen Explosivkonsonanten als Länge p1b_255.021 maßen. Z. B.: upsothen ek petres. bomos d'ephuperthe tetukto.
p1b_255.022 Palleske fährt fort: Was konnte denn hier lang austönen? Die Explosivlaute p1b_255.023 p, k, t sicher nicht. Man sprach die Silbe stärker, weil das Ansatzrohr p1b_255.024 sich bei dem k aufs Äußerste verkürzt und die Aussprache des k die p1b_255.025 größte Anstrengung erfordert. Es mußte notwendigerweise eine Pause zwischen p1b_255.026 k-p entstehen, die nur dadurch überbrückt wurde, daß eine solche durch Explosiv= p1b_255.027 Position lange Silbe durch Wägung oder Hebung oder Tonstärke länger ausklang. p1b_255.028 Gerade die tonlosesten Konsonanten wurden in die Arsis gestellt, damit p1b_255.029 sie zu ihrem lautlichen Rechte kämen. Eine durch den Vokal von Natur p1b_255.030 lange Silbe bedurfte weniger Tonstärke. Gewiß bestand auch in diesem Wechsel p1b_255.031 ein Reiz der Recitation, dessen auch unsere Sprache nicht entbehrt. Auch p1b_255.032 wir üben das Recht, eine Tonstärke durch ein Verweilen der Stimme auf einem p1b_255.033 Vokal (selbst auf einem tönenden Konsonanten) fast zu ersetzen, z. B.
p1b_255.034
Und nach dem Kloster geht der Zug.
p1b_255.035 Vor der Physiologie verschwindet eigentlich das Gespenst der griechischen p1b_255.036 Quantität. Denn jene Explosivpositionen sind so faule Längen, wie sie p1b_255.037 Goethe in Hermann und Dorothea mit einem kurzen Vokal und einem tönenden p1b_255.038 Konsonanten, wie r, l, n, m gebildet hat. Sie sind aber ebenso gute Längen p1b_255.039 als unsere accentuierten Kürzen in Stammsilben, wenn wir annehmen, daß sie p1b_255.040 allein durch Tonstärke als Längen gesichert waren. So ergiebt sich die einfache p1b_255.041 Folgerung: Überall, wo Hebung und Senkung durch Tonstärke und Tonschwäche p1b_255.042 (also Wägen der Silbe) stattfindet, oder wo im Verstakt laut gesprochen p1b_255.043 wird, entsteht auch Messung oder Quantität, Länge und Kürze. Es
p1b_255.001 sind lang, mitteltonige, d. h. 3gradige Silben sind halblang, p1b_255.002 leichte, d. h. 2= und 1gradige Silben sind unbedingt kurz.
p1b_255.003 Wären die Metriker Westphal und Schmidt mit ihrer Lehre von den p1b_255.004 gleichlangen Silben innerhalb unserer Sprache im Rechte, so wäre die von p1b_255.005 ihnen beibehaltene Bezeichnung nach Jamben (⏑ –), Trochäen (– ⏑), Daktylen p1b_255.006 (– ⏑ ⏑), Anapästen (⏑ ⏑ –), mindestens recht überflüssig. Man würde dann p1b_255.007 nur Spondeen (– –), Molosse (– – –) und Dispondeen (– – – –) zu handhaben p1b_255.008 brauchen. Nun lehrt aber schon die erfahrungsmäßige Physiologie und p1b_255.009 die akustische Praxis, daß ein stark gesprochener Ton mehr Zeit zum Verklingenp1b_255.010 nötig hat als ein schwach gesprochener. Wer stärker oder schwächer p1b_255.011 an eine große helltönende Glocke wiederholt anschlägt, wird dieselbe Wahrnehmung p1b_255.012 machen. Der stärkere Ton tönt länger fort als der schwache. Emil p1b_255.013 Palleske, der jüngst verstorbene Meister der deutschen Vortragskunst und des p1b_255.014 richtigen Accentgebrauchs, fand sich veranlaßt, beim lauten Sprechen in großen p1b_255.015 resonanzhaltigen Räumen die vollbetonte Silbe länger anzuhalten als die p1b_255.016 weniger betonte, und giebt somit unserem oben zum erstenmal ausgesprochenen p1b_255.017 Quantitätsgesetze praktische Folge und Bestätigung. Er sagt, daß der stärkere p1b_255.018 Ton erst verklingen muß, ehe der schwächere folgt, und lehrt („Kunst des Vortrags“ p1b_255.019 S. 139): Nur so könne man es begreifen, daß die Griechen einen p1b_255.020 kurzen Vokal selbst vor zwei fast lautlosen Explosivkonsonanten als Länge p1b_255.021 maßen. Z. B.: ὑψόθεν ἐκ πέτρης. βωμὸς δ'εφύπερθε τέτυκτο.
p1b_255.022 Palleske fährt fort: Was konnte denn hier lang austönen? Die Explosivlaute p1b_255.023 p, k, t sicher nicht. Man sprach die Silbe stärker, weil das Ansatzrohr p1b_255.024 sich bei dem k aufs Äußerste verkürzt und die Aussprache des k die p1b_255.025 größte Anstrengung erfordert. Es mußte notwendigerweise eine Pause zwischen p1b_255.026 k─p entstehen, die nur dadurch überbrückt wurde, daß eine solche durch Explosiv= p1b_255.027 Position lange Silbe durch Wägung oder Hebung oder Tonstärke länger ausklang. p1b_255.028 Gerade die tonlosesten Konsonanten wurden in die Arsis gestellt, damit p1b_255.029 sie zu ihrem lautlichen Rechte kämen. Eine durch den Vokal von Natur p1b_255.030 lange Silbe bedurfte weniger Tonstärke. Gewiß bestand auch in diesem Wechsel p1b_255.031 ein Reiz der Recitation, dessen auch unsere Sprache nicht entbehrt. Auch p1b_255.032 wir üben das Recht, eine Tonstärke durch ein Verweilen der Stimme auf einem p1b_255.033 Vokal (selbst auf einem tönenden Konsonanten) fast zu ersetzen, z. B.
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Und nāch dem Klóster gēht der Zúg.
p1b_255.035 Vor der Physiologie verschwindet eigentlich das Gespenst der griechischen p1b_255.036 Quantität. Denn jene Explosivpositionen sind so faule Längen, wie sie p1b_255.037 Goethe in Hermann und Dorothea mit einem kurzen Vokal und einem tönenden p1b_255.038 Konsonanten, wie r, l, n, m gebildet hat. Sie sind aber ebenso gute Längen p1b_255.039 als unsere accentuierten Kürzen in Stammsilben, wenn wir annehmen, daß sie p1b_255.040 allein durch Tonstärke als Längen gesichert waren. So ergiebt sich die einfache p1b_255.041 Folgerung: Überall, wo Hebung und Senkung durch Tonstärke und Tonschwäche p1b_255.042 (also Wägen der Silbe) stattfindet, oder wo im Verstakt laut gesprochen p1b_255.043 wird, entsteht auch Messung oder Quantität, Länge und Kürze. Es
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ihnen beibehaltene Bezeichnung nach Jamben (⏑ –), Trochäen (– ⏑), Daktylen p1b_255.006
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nur Spondeen (– –), Molosse (– – –) und Dispondeen (– – – –) zu handhaben p1b_255.008
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die akustische Praxis, daß ein stark gesprochener Ton mehr Zeit zum Verklingen p1b_255.010
nötig hat als ein schwach gesprochener. Wer stärker oder schwächer p1b_255.011
an eine große helltönende Glocke wiederholt anschlägt, wird dieselbe Wahrnehmung p1b_255.012
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Palleske, der jüngst verstorbene Meister der deutschen Vortragskunst und des p1b_255.014
richtigen Accentgebrauchs, fand sich veranlaßt, beim lauten Sprechen in großen p1b_255.015
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Ton erst verklingen muß, ehe der schwächere folgt, und lehrt („Kunst des Vortrags“ p1b_255.019
S. 139): Nur so könne man es begreifen, daß die Griechen einen p1b_255.020
kurzen Vokal selbst vor zwei fast lautlosen Explosivkonsonanten als Länge p1b_255.021
maßen. Z. B.: ὑψόθεν ἐκ πέτρης. βωμὸς δ'εφύπερθε τέτυκτο.
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p, k, t sicher nicht. Man sprach die Silbe stärker, weil das Ansatzrohr p1b_255.024
sich bei dem k aufs Äußerste verkürzt und die Aussprache des k die p1b_255.025
größte Anstrengung erfordert. Es mußte notwendigerweise eine Pause zwischen p1b_255.026
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lange Silbe bedurfte weniger Tonstärke. Gewiß bestand auch in diesem Wechsel p1b_255.031
ein Reiz der Recitation, dessen auch unsere Sprache nicht entbehrt. Auch p1b_255.032
wir üben das Recht, eine Tonstärke durch ein Verweilen der Stimme auf einem p1b_255.033
Vokal (selbst auf einem tönenden Konsonanten) fast zu ersetzen, z. B.
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Und nāch dem Klóster gēht der Zúg.
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Vor der Physiologie verschwindet eigentlich das Gespenst der griechischen p1b_255.036
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Goethe in Hermann und Dorothea mit einem kurzen Vokal und einem tönenden p1b_255.038
Konsonanten, wie r, l, n, m gebildet hat. Sie sind aber ebenso gute Längen p1b_255.039
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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/289>, abgerufen am 21.11.2024.
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