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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Lieber unter'm Fuß der Heidenrosse p1b_330.002
Sterben und zerquetscht, zertreten werden, p1b_330.003
Als daß Einer der lebend'gen Christen p1b_330.004
Ehrlos uns vertreib aus der Gesellschaft.
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(Herder, Werke. Ausg. 1844. S. 213.)

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B. Gereimt.

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Eigensucht ist's, wenn bei deinem Leiden p1b_330.008
Du die andern willst mitleiden lassen; p1b_330.009
Nur verdienen wirst du ihr Mitleiden, p1b_330.010
Wenn du selbst dich in Geduld kannst fassen.
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(Rückert, Lieder und Sprüche 25.)

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(Die Tonverschiebung von Mitleid in Mitleid ist fehlerhaft.)

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Als weiteres Beispiel des gereimten fünftaktigen Trochäus verweisen wir p1b_330.014
auf Schillers Hektors Abschied, auf Lenaus Wandel der Sehnsucht und Kosegartens p1b_330.015
Der Traum.

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6. Sechstaktige trochäische Verse (trochäische Sechstakter).

p1b_330.017
Diese Verse wurden von Rückert öfter als von den übrigen p1b_330.018
Dichtern angewendet. (Vgl. z. B. Ges.=Ausg. V. 42, 205, 214; p1b_330.019
VII
. 76, 276 &c.)

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Beispiel:

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Jch bin König eines stillen Volks von Träumen, p1b_330.022
Herrscher in der Fantasieen Himmelsräumen. p1b_330.023
Kaiserkron' und Königskerze mir zu Füßen p1b_330.024
Blühen auf, mich ihren Oberherrn zu grüßen u. s. w. (Rückert.)

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7. Siebentaktige trochäische Verse (trochäische Siebentakter).

p1b_330.026
Dieser Vers findet sich in Rückerts Ghaselen (z. B. Ges.=Ausgabe p1b_330.027
V. 215, 218, 240; VII. 74, 163, 273 &c.), ferner bei Dräxler-Manfred, p1b_330.028
A. Grün und Dingelstedt.

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Beispiele:

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a. Akatalektische, trochäische Siebentakter.

p1b_330.031
Geist der Liebe, Weltenseele, Vaterohr, das keine p1b_330.032
Stimme überhöret der dich lobenden Gemeine. p1b_330.033
Eine Reihe Dankgebetes, Lobgesangs ein Faden, p1b_330.034
Zieht sich hin vom Duft des Morgens zu des Abends Scheine. p1b_330.035
Eine Reihe Lobgesanges, Dankgebets ein Faden, p1b_330.036
Zieht sich hin vom Duft des Abends zu des Morgens Scheine u. s. w.
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(Rückert.)

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b. Katalektische trochäische Siebentakter.

p1b_330.039
Als der weise König Salomo gestorben war, p1b_330.040
Lebte noch der Zauber, der durch ihn erworben war, p1b_330.041
Kräftig festgebannet an dem heil'gen Siegelring, p1b_330.042
Der an seinem Finger als ein Geisterzügel hing.
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(Dräxler-Manfred, Salomos Ring.)

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Lieber unter'm Fuß der Heidenrosse p1b_330.002
Sterben und zerquetscht, zertreten werden, p1b_330.003
Als daß Einer der lebend'gen Christen p1b_330.004
Ehrlos uns vertreib aus der Gesellschaft.
p1b_330.005

(Herder, Werke. Ausg. 1844. S. 213.)

p1b_330.006
B. Gereimt.

p1b_330.007
Eigensucht ist's, wenn bei deinem Leiden p1b_330.008
Du die andern willst mītlḗiden lassen; p1b_330.009
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Als weiteres Beispiel des gereimten fünftaktigen Trochäus verweisen wir p1b_330.014
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6. Sechstaktige trochäische Verse (trochäische Sechstakter).

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Jch bin König eines stillen Volks von Träumen, p1b_330.022
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7. Siebentaktige trochäische Verse (trochäische Siebentakter).

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Beispiele:

p1b_330.030
a. Akatalektische, trochäische Siebentakter.

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(Dräxler-Manfred, Salomos Ring.)

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/364>, abgerufen am 22.11.2024.