Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_398.001 [Musik] p1b_398.003 Am dritten Morgen und all deiner Reden. p1b_398.007(Simrocks Edda.) p1b_398.008 p1b_398.009 Roland, der Ries', am p1b_398.011 Rathaus zu Bremen, p1b_398.012 Steht er im Standbild p1b_398.013 Standhaft und wacht. p1b_398.014 Roland, der Ries', am p1b_398.015 Rathaus zu Bremen, p1b_398.016 Kämpfer einst Kaisers p1b_398.017 Karls in der Schlacht. p1b_398.018 Roland, der Ries', am p1b_398.019 Rathaus zu Bremen, p1b_398.020 Männlich die Mark' einst p1b_398.021 Hütend mit Macht. (Man beachte, daß "mit" nicht allitteriert.) p1b_398.022 Roland, der Ries', am p1b_398.023 Rathaus zu Bremen; - p1b_398.024 Wollten ihm Wälsche p1b_398.025 Nehmen die Wacht. p1b_398.026 Roland, der Ries', am p1b_398.027 Rathaus zu Bremen; - p1b_398.028 Wollten ihn Wälsche p1b_398.029 Werfen in Nacht. p1b_398.030 Roland, der Ries', am p1b_398.031 Rathaus zu Bremen, p1b_398.032 Lehnet an langer p1b_398.033 Lanz' er und lacht. p1b_398.034 Roland, der Ries', am p1b_398.035 Rathaus zu Bremen; - p1b_398.036 Ende ward wälschem p1b_398.037 Wesen gemacht. (Die Allitteration "ward" würde tonlich inkorrekt sein.) p1b_398.038
Roland, der Ries', am p1b_398.039 Rathaus zu Bremen, p1b_398.040 Wieder wie weiland p1b_398.041 Wacht er und wacht! (Man beachte, daß "wie" nicht allitteriert.) p1b_398.001 [Musik] p1b_398.003 Am drītten Mōrgen und āll dĕinĕr Rēden. p1b_398.007(Simrocks Edda.) p1b_398.008 p1b_398.009 Roland, der Ries', am p1b_398.011 Rathaus zu Bremen, p1b_398.012 Steht er im Standbild p1b_398.013 Standhaft und wacht. p1b_398.014 Roland, der Ries', am p1b_398.015 Rathaus zu Bremen, p1b_398.016 Kämpfer einst Kaisers p1b_398.017 Karls in der Schlacht. p1b_398.018 Roland, der Ries', am p1b_398.019 Rathaus zu Bremen, p1b_398.020 Männlich die Mark' einst p1b_398.021 Hütend mit Macht. (Man beachte, daß „mit“ nicht allitteriert.) p1b_398.022 Roland, der Ries', am p1b_398.023 Rathaus zu Bremen; ─ p1b_398.024 Wollten ihm Wälsche p1b_398.025 Nehmen die Wacht. p1b_398.026 Roland, der Ries', am p1b_398.027 Rathaus zu Bremen; ─ p1b_398.028 Wollten ihn Wälsche p1b_398.029 Werfen in Nacht. p1b_398.030 Roland, der Ries', am p1b_398.031 Rathaus zu Bremen, p1b_398.032 Lehnet an langer p1b_398.033 Lanz' er und lacht. p1b_398.034 Roland, der Ries', am p1b_398.035 Rathaus zu Bremen; ─ p1b_398.036 Ende ward wälschem p1b_398.037 Wesen gemacht. (Die Allitteration „ward“ würde tonlich inkorrekt sein.) p1b_398.038
Roland, der Ries', am p1b_398.039 Rathaus zu Bremen, p1b_398.040 Wieder wie weiland p1b_398.041 Wacht er und wacht! (Man beachte, daß „wie“ nicht allitteriert.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0432" n="398"/> <p><lb n="p1b_398.001"/> Jn diesem Beispiele kann doch nur so betont werden;</p> <lb n="p1b_398.002"/> <figure type="notatedMusic"/> <p><lb n="p1b_398.003"/> Somit können die Wörter die und du nicht zur Allitteration verwendet <lb n="p1b_398.004"/> werden. Aus demselben Grunde durfte das Wort „deiner“ im folgenden <lb n="p1b_398.005"/> Beispiel nicht allitterieren. Die Betonung ist:</p> <lb n="p1b_398.006"/> <lg> <l>Am drītten Mōrgen und āll dĕinĕr Rēden.</l> </lg> <lb n="p1b_398.007"/> <p> <hi rendition="#right">(Simrocks Edda.)</hi> </p> <p> <lb n="p1b_398.008"/> <hi rendition="#g">Beispiele guter, den Accent beachtender Stabreime:</hi> </p> <p><lb n="p1b_398.009"/><hi rendition="#aq">a</hi>. <hi rendition="#g">Jede Zeile hat</hi> 2 <hi rendition="#g">Stäbe, die nicht sämtlich allitterieren.</hi></p> <lb n="p1b_398.010"/> <lg> <l>Roland, der Ries', am</l> <lb n="p1b_398.011"/> <l>Rathaus zu Bremen,</l> <lb n="p1b_398.012"/> <l>Steht er im Standbild</l> <lb n="p1b_398.013"/> <l>Standhaft und wacht. </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_398.014"/> <l>Roland, der Ries', am</l> <lb n="p1b_398.015"/> <l>Rathaus zu Bremen,</l> <lb n="p1b_398.016"/> <l>Kämpfer einst Kaisers</l> <lb n="p1b_398.017"/> <l>Karls in der Schlacht. </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_398.018"/> <l>Roland, der Ries', am</l> <lb n="p1b_398.019"/> <l>Rathaus zu Bremen,</l> <lb n="p1b_398.020"/> <l>Männlich die Mark' einst</l> <lb n="p1b_398.021"/> <l>Hütend mit Macht. (Man beachte, daß „mit“ nicht allitteriert.) </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_398.022"/> <l>Roland, der Ries', am</l> <lb n="p1b_398.023"/> <l>Rathaus zu Bremen; ─</l> <lb n="p1b_398.024"/> <l>Wollten ihm Wälsche</l> <lb n="p1b_398.025"/> <l>Nehmen die Wacht. </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_398.026"/> <l>Roland, der Ries', am</l> <lb n="p1b_398.027"/> <l>Rathaus zu Bremen; ─</l> <lb n="p1b_398.028"/> <l>Wollten ihn Wälsche</l> <lb n="p1b_398.029"/> <l>Werfen in Nacht. </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_398.030"/> <l>Roland, der Ries', am</l> <lb n="p1b_398.031"/> <l>Rathaus zu Bremen,</l> <lb n="p1b_398.032"/> <l>Lehnet an langer</l> <lb n="p1b_398.033"/> <l>Lanz' er und lacht. </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_398.034"/> <l>Roland, der Ries', am</l> <lb n="p1b_398.035"/> <l>Rathaus zu Bremen; ─</l> <lb n="p1b_398.036"/> <l>Ende ward wälschem</l> <lb n="p1b_398.037"/> <l>Wesen gemacht. (Die Allitteration „ward“ würde tonlich inkorrekt sein.) </l> </lg> <lg> <lb n="p1b_398.038"/> <l>Roland, der Ries', am</l> <lb n="p1b_398.039"/> <l>Rathaus zu Bremen,</l> <lb n="p1b_398.040"/> <l>Wieder wie weiland</l> <lb n="p1b_398.041"/> <l>Wacht er und wacht! (Man beachte, daß „wie“ nicht allitteriert.)</l> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [398/0432]
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Jn diesem Beispiele kann doch nur so betont werden;
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[Abbildung]
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Somit können die Wörter die und du nicht zur Allitteration verwendet p1b_398.004
werden. Aus demselben Grunde durfte das Wort „deiner“ im folgenden p1b_398.005
Beispiel nicht allitterieren. Die Betonung ist:
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Am drītten Mōrgen und āll dĕinĕr Rēden.
p1b_398.007
(Simrocks Edda.)
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Beispiele guter, den Accent beachtender Stabreime:
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a. Jede Zeile hat 2 Stäbe, die nicht sämtlich allitterieren.
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Rathaus zu Bremen, p1b_398.012
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Standhaft und wacht.
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Karls in der Schlacht.
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Rathaus zu Bremen, p1b_398.020
Männlich die Mark' einst p1b_398.021
Hütend mit Macht. (Man beachte, daß „mit“ nicht allitteriert.)
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Roland, der Ries', am p1b_398.023
Rathaus zu Bremen; ─ p1b_398.024
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Nehmen die Wacht.
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Rathaus zu Bremen; ─ p1b_398.028
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Lanz' er und lacht.
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Roland, der Ries', am p1b_398.035
Rathaus zu Bremen; ─ p1b_398.036
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Roland, der Ries', am p1b_398.039
Rathaus zu Bremen, p1b_398.040
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Wacht er und wacht! (Man beachte, daß „wie“ nicht allitteriert.)
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