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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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die inhaltliche Fortführung des Gedankens noch durch irgend ein strophisches p1b_509.002
Charakteristikum verbunden. Ein eingehendes Studium der von uns dargelegten p1b_509.003
Gesetze der Strophik wird in Zukunft der Vermehrung solcher Strophen entgegentreten.

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§ 154. Gleichmäßige (symmetrische) und ungleichmäßige p1b_509.006
(unsymmetrische) Strophen.

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1. Gleichmäßige Strophen sind diejenigen, welche aus Versen p1b_509.008
gebildet sind, die aus einer gleichen Anzahl von Verstakten bestehen.

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2. Eine besondere Art ungleichmäßiger Strophen entsteht, wenn p1b_509.010
in einem Gedicht die Zeilenzahl jeder folgenden Strophe sich vermehrt.

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3. Unsymmetrische Strophenbildungen führten nicht selten zur p1b_509.012
Tändelei.

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1. Die gleichmäßigen Strophen nennt man auch gleichmetrig. Jm p1b_509.014
Gegensatz zu ihnen stehen die ungleichmäßigen oder ungleichmetrigen Strophen, p1b_509.015
welche aus ungleichen Versen zusammengesetzt sind, oder deren einzelne Verspaare p1b_509.016
durch längere oder kürzere Zeilen oder Paare unterbrochen sind.

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Beispiele gleichmäßiger Strophen:

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a.

Niemals nur in Kunst und Leben p1b_509.019
Schlechtem, Halbem Raum gegeben! p1b_509.020
Populär darf der nur heißen, p1b_509.021
Der zu seinen Höhn kann reißen.
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(Gottfr. Kinkel.)

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b.

Das erste Mal - p1b_509.024
Wie bebt' ich drum! - p1b_509.025
Ein Wiedersehn! p1b_509.026
Doch welche Qual, p1b_509.027
Sich fremd und stumm p1b_509.028
Vorübergehn.

(Elly Gregor.)

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Beispiele ungleichmäßiger Strophen finden sich in reicher Anzahl p1b_509.030
§ 152. I und II. S. 500 ff.

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2. Jene eigentümliche Art ungleichmetrig erscheinender Strophen, die in p1b_509.032
stetiger Stufenfolge in der Weise zuwachsen, daß immer die folgende Strophe p1b_509.033
eine Verszeile mehr enthält, als die ihr vorhergehende, könnte man als p1b_509.034
flüssige Strophe bezeichnen. Man findet sie angewandt in Rundgesängen, p1b_509.035
deren 1. Strophe mit einer Frage schließt, worauf die vom Angeredeten erteilte p1b_509.036
einzeilige Antwort auf diese Strophe bei der Wiederholung angefügt wird. Ferner p1b_509.037
in Kinderliedern (z. B. Der Bauer schickt den Jochem aus, er soll die Birnen p1b_509.038
holen &c.). Auch L. Wiese hat sich dieser Form bedient in seinen Kindermärchen p1b_509.039
(vgl. Unglück über Unglück S. 55). Wir schreiben zur Veranschaulichung p1b_509.040
Strophe 2-5 dieses Gedichts her:

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die inhaltliche Fortführung des Gedankens noch durch irgend ein strophisches p1b_509.002
Charakteristikum verbunden. Ein eingehendes Studium der von uns dargelegten p1b_509.003
Gesetze der Strophik wird in Zukunft der Vermehrung solcher Strophen entgegentreten.

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§ 154. Gleichmäßige (symmetrische) und ungleichmäßige p1b_509.006
(unsymmetrische) Strophen.

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1. Gleichmäßige Strophen sind diejenigen, welche aus Versen p1b_509.008
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2. Eine besondere Art ungleichmäßiger Strophen entsteht, wenn p1b_509.010
in einem Gedicht die Zeilenzahl jeder folgenden Strophe sich vermehrt.

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3. Unsymmetrische Strophenbildungen führten nicht selten zur p1b_509.012
Tändelei.

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Beispiele gleichmäßiger Strophen:

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a.

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(Elly Gregor.)

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2. Jene eigentümliche Art ungleichmetrig erscheinender Strophen, die in p1b_509.032
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/543>, abgerufen am 22.11.2024.