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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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Züge bleiben. Beispielsweise gebe ich das letzte Gedicht der 2. Makame im p1b_592.002
wörtlichen Metrum:

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Grau macht das schwarze Verhängnis p1b_592.004
Und Menschen fort immer treibt es; p1b_592.005
Wenn's diesem heut auch gehorchet, p1b_592.006
Doch morgen stolz wieder siegt es; p1b_592.007
Wenn schwach von fern es auch blitzet, p1b_592.008
Vertrau ihm nicht; immer trügt es; p1b_592.009
Und wenn's dir schwere Gefahren p1b_592.010
Aufreget, standhaft empfang es! p1b_592.011
Denn wenn sich wendet im Feuer p1b_592.012
Das Gold, kein Flecken beschmutzt es.

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Bei Rückert lautet diese Stelle (Vgl. S. 39 der 1. und S. 13 der p1b_592.014
4. Aufl.):

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Grau macht die Zeit, die greuliche; p1b_592.016
Trau nicht auf die untreuliche! p1b_592.017
Sie lacht dir einen Augenblick, p1b_592.018
Und grinst dann, die abscheuliche. p1b_592.019
Die Jahre führen über's Haupt p1b_592.020
Dir manches Unerfreuliche. p1b_592.021
Die Stürme rütteln dir am Haus, p1b_592.022
Baufällig wird das Bäuliche. p1b_592.023
Dein Auge trübt sich, ungetrübt p1b_592.024
Blickt droben nur das bläuliche.

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(NB. Die den Makamen angefügten Anmerkungen, meist aus den arabischen p1b_592.026
Scholien bei Sacy entlehnt, sind mehr für das Bedürfnis der gebildeten Leser p1b_592.027
als der Sprachgelehrten.)

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Zur Geschichte der nicht arabischen Makamen. Von den Arabern p1b_592.029
gelangte die Makame ursprünglich zuerst zu den Juden, bei denen sie von p1b_592.030
Joseph Jbn Aknin aus Ceuta (Mitte des 12. Jahrh.), ferner von Charisi p1b_592.031
und Jmmanuel Rumi (Anfang des 14. Jahrh.) gepflegt wurde. Bei den p1b_592.032
Syrern wandte Ebed Jesu (zwischen 1291 bis 1316) die Makamenform p1b_592.033
in seinem Buche des Paradieses an. Bei den Deutschen finde ich eine durch p1b_592.034
Verbindung des Reimes mit der Prosa an die Makame erinnernde Form bei p1b_592.035
Johann Fischart, mit dem ich Rückert schon in Rücksicht auf Bildung neuer p1b_592.036
Wortformen (vgl. Fr. Rückert, ein biogr. Denkmal vom Verf. d. B. S. 311) verglichen p1b_592.037
habe. Zum Beleg mögen einige wenige Proben aus Fischarts "Affentheuerlich p1b_592.038
Naupengeheurliche Geschichtklitterung" (Ausg. von Scheible) dienen, wobei p1b_592.039
wir an einigen Stellen die Orthographie ändern: "Jhr all .. sollt samt und sonders p1b_592.040
hie sein, meine lieben Schulkinder lein; euch will ich zuschreiben dies mein Fünd= p1b_592.041
lein, Pfündlein von Pfründlein! Euer sei dies mein Büchlein gar mit Haut und p1b_592.042
Haar, weil ich doch euer bin so bar; euch ist der Schild ausgehenkt, kehrt p1b_592.043
hie ein, hie wird gut Wein geschenkt." (S. 17.) "Sie haben dachtröpfige p1b_592.044
Nasen, helle Stimmen, vergoldete Löcher und glitzende Ärmel und vor der Kinder p1b_592.045
Nötlichkeit vergeß man eines Gastes allezeit." (S. 73.) "Von des Gurgellantualustiger p1b_592.046
Kleidung und deren Bescheidung. Jm faulen veste Niemand

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Züge bleiben. Beispielsweise gebe ich das letzte Gedicht der 2. Makame im p1b_592.002
wörtlichen Metrum:

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/626>, abgerufen am 22.11.2024.