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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.

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begreifen, um poetische Bilder wahr zu machen, um enthüllte Gesetze p1b_033.002
der Natur einzuflechten, um das Jdeal dichterisch anzudeuten, nach dem die p1b_033.003
Nation zu steuern hat. Uhland äußerte in dieser Beziehung einmal sehr treffend p1b_033.004
zu Professor Chr. Schwab: "Große Dichter wirken nicht nur durch ihre Poesie, p1b_033.005
sie ziehen auch andere, eigentlich der Poesie fremde Gebiete, wie Philosophie, p1b_033.006
Geschichte, Naturwissenschaft in ihren Gesichtskreis, wecken dadurch Jnteresse und p1b_033.007
imponieren." Über die Poesie herrschten namentlich zur Zeit der Romantiker p1b_033.008
so verschwommene Ansichten, daß ein Dichter, welcher der Uhlandschen Forderung p1b_033.009
hätte genügen wollen, in Gefahr kam, als nicht geborenes Genie verketzert zu p1b_033.010
werden. Er sollte aus leerem, Kantischreinem Genie ein Weltbild aus p1b_033.011
Nichts schaffen, bei Mondscheinbeleuchtung schwärmen, am Fluß, im Haine p1b_033.012
fabulieren und diese Gedanken aufs Papier werfen, leicht, flüssig, - genial! p1b_033.013
Man liebte und glaubte eben an die aus Nichts schaffende Wunderthätigkeit p1b_033.014
des geborenen Genies. Jordan sagt: "Jn unserer gewaltigen Epoche des durch p1b_033.015
wissenschaftliche Erkenntnis triumphierenden Menschengeistes war die Poesie zu p1b_033.016
einem Spiel mit liebenswürdigen Kleinigkeiten ausgeartet, es war ihr fast p1b_033.017
mythisch geworden, daß auch sie wie jede andere Kunst die ungeteilte Kraft, p1b_033.018
den angestrengten Fleiß eines Lebens für sich allein verlange, daß p1b_033.019
sie nicht minder als Architektur, Malerei, Skulptur, Musik eine mühselige Technik, p1b_033.020
eine Schule des Handwerks erfordere, und eben deshalb gleich notwendig wie p1b_033.021
diese Künste als alleiniger Lebensberuf zugleich ein Gewerbe sein müsse."

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Wir schließen diese Erörterung durch Mitteilung der vom Begründer der p1b_033.023
poetischen Satire Joachim Rachel (+ 1669) schon im 17. Jahrhundert an den p1b_033.024
Dichter gerichteten Anforderungen, die manches Zutreffende auch für unsere Zeit p1b_033.025
enthalten. (Wer die Quellen nachlesen will, findet Belege für unsere Ansicht p1b_033.026
bei Plato, Aristoteles, Boileau u. A. Über erstere vgl. E. Müllers Geschichte p1b_033.027
der Theorie der Kunst bei den Alten. Bd. I, S. 90 ff. und Bd. II, S. 109 ff.)

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Der Poet.

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Wer ein Poet will sein, der sei ein solcher Mann, p1b_033.030
Der mehr als Worte nur und Reime machen kann, p1b_033.031
Der aus den Römern weiß, den Griechen hat gesehen, p1b_033.032
Was für gelahrt, beredt und sinnreich kann bestehen; p1b_033.033
Der nicht die Zunge nur nach seinem Willen rührt, p1b_033.034
Der Vorrat im Gehirn und Salz im Munde führt; p1b_033.035
Der durch den bleichen Fleiß aus Schriften hat erfahren, p1b_033.036
Was Merklich's ist geschehn vor vielmal hundert Jahren, p1b_033.037
Der guten Wissenschaft mit Fleiß hat nachgedacht, p1b_033.038
Mehr Öl, als Wein verzehrt, bemüht zu Mitternacht; p1b_033.039
Der endlich aus sich selbst was vorzubringen waget, p1b_033.040
Das kein Mensch hat gedacht, kein Mund zuvor gesaget; p1b_033.041
Folgt zwar dem Besten nach, doch außer Dieberei, p1b_033.042
Daß er dem Höchsten gleich, doch selber Meister sei. p1b_033.043
Dazu gemeines Ding und kahle Fratzen meidet, p1b_033.044
Und die Erfindung auch mit schönen Worten kleidet, p1b_033.045
Der keinen lahmen Vers läßt unterm Haufen gehn, p1b_033.046
Viel lieber zwanzig würgt, die nicht für gut bestehn.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik01_1882/67>, abgerufen am 23.11.2024.