Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Erster Band. Stuttgart, 1882.p1b_663.001 p1b_663.002 Nach Sevilla, nach Sevilla, p1b_663.004 Wo die hohen Prachtgebäude p1b_663.005 Jn den breiten Straßen stehn, p1b_663.006 Aus den Fenstern reiche Leute, p1b_663.007 Schön geputzte Frauen sehn; p1b_663.008 Dahin sehnt mein Herz sich nicht. (Cl. Brentano.) p1b_663.009 p1b_663.010 p1b_663.011 p1b_663.012 p1b_663.013 p1b_663.014 p1b_663.017 p1b_663.018 p1b_663.019 p1b_663.020 p1b_663.021 p1b_663.022 p1b_663.024 Morgen wird's - im Thal beginnt p1b_663.026 Unheimliches Wogen und Wallen. p1b_663.027 Die Sonne naht, - die Nebel der Nacht, p1b_663.028 Zürnend ob des Lichtes Macht, p1b_663.029 Sie beginnen die wilde Geisterschlacht; p1b_663.030 Ha, wie sie sich bäumen und ballen! (H. Allmers.) p1b_663.031 p1b_663.032 p1b_663.034 Was ist das Glück? - p1b_663.036 Nach jahrelangem Ringen, p1b_663.037 Nach schwerem Lauf ein kümmerlich Gelingen, p1b_663.038 Auf greise Locken ein vergoldend Licht, p1b_663.039 Ein spätes Ruhen mit gelähmten Schwingen -? p1b_663.040 Das ist es nicht! (B. Endrulat.) p1b_663.001 p1b_663.002 Nach Sevilla, nach Sevilla, p1b_663.004 Wo die hohen Prachtgebäude p1b_663.005 Jn den breiten Straßen stehn, p1b_663.006 Aus den Fenstern reiche Leute, p1b_663.007 Schön geputzte Frauen sehn; p1b_663.008 Dahin sehnt mein Herz sich nicht. (Cl. 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Menzel, Gesänge der Völker, S. 595.</p> <p><lb n="p1b_663.021"/> 28. <hi rendition="#aq">a b c c c b</hi>.</p> <p><lb n="p1b_663.022"/> Diese originelle Strophe, in welcher sich der <hi rendition="#aq">c c c</hi>=Reim zwischen das <lb n="p1b_663.023"/> <hi rendition="#aq">b b</hi>=Reimpaar schiebt, danken wir dem Friesischen Dichter Hermann Allmers.</p> <p> <lb n="p1b_663.024"/> <hi rendition="#g">Beispiel:</hi> </p> <lb n="p1b_663.025"/> <lg> <l>Morgen wird's ─ im Thal beginnt</l> <lb n="p1b_663.026"/> <l>Unheimliches Wogen und Wallen.</l> <lb n="p1b_663.027"/> <l>Die Sonne naht, ─ die Nebel der Nacht,</l> <lb n="p1b_663.028"/> <l>Zürnend ob des Lichtes Macht,</l> <lb n="p1b_663.029"/> <l>Sie beginnen die wilde Geisterschlacht;</l> <lb n="p1b_663.030"/> <l>Ha, wie sie sich bäumen und ballen!</l> </lg> <p> <hi rendition="#right">(H. 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22. a b c b c d.
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Einziges Beispiel: Nach Sevilla von Clemens Brentano.
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Nach Sevilla, nach Sevilla, p1b_663.004
Wo die hohen Prachtgebäude p1b_663.005
Jn den breiten Straßen stehn, p1b_663.006
Aus den Fenstern reiche Leute, p1b_663.007
Schön geputzte Frauen sehn; p1b_663.008
Dahin sehnt mein Herz sich nicht.
(Cl. Brentano.)
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23. a a b c d d.
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Beispiel: Die schöne Braut. Wunderhorn II. 12.
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24. a b c c d e.
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Beispiel: Sehnsucht. Kopisch in Agrumi S. 219.
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25. a a b c c d.
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Beispiele: Goethe: Der getreue Eckart. Wilh. Müller: Gebet in der p1b_663.015
Christnacht. Des Finken Abschied. Die größte Freude. Uhlands Volkslieder p1b_663.016
Nr. 60.
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26. a a b c d c.
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Einziges Beispiel: Der Fischerknabe (Es lächelt der See) in Schillers Tell.
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27. a a a b c b.
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Einziges Beispiel: Die Katze. S. Menzel, Gesänge der Völker, S. 595.
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28. a b c c c b.
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Diese originelle Strophe, in welcher sich der c c c=Reim zwischen das p1b_663.023
b b=Reimpaar schiebt, danken wir dem Friesischen Dichter Hermann Allmers.
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Beispiel:
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Morgen wird's ─ im Thal beginnt p1b_663.026
Unheimliches Wogen und Wallen. p1b_663.027
Die Sonne naht, ─ die Nebel der Nacht, p1b_663.028
Zürnend ob des Lichtes Macht, p1b_663.029
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Ha, wie sie sich bäumen und ballen!
(H. Allmers.)
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29. a b b c b c.
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Eine von dem Dichter Bernhard Endrulat schön gestaltete, originelle p1b_663.033
Strophe, welcher sich auch Wilh. Müller (Der Mai) und Platen bedienten.
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Beispiel:
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Was ist das Glück? ─ p1b_663.036
Nach jahrelangem Ringen, p1b_663.037
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Ein spätes Ruhen mit gelähmten Schwingen ─? p1b_663.040
Das ist es nicht!
(B. Endrulat.)
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