Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.p2b_094.001 Was soll ich mit dem Ringelein thun? p2b_094.002 Jch bin ein junges Blut. - p2b_094.003 Den leg' in deinen Kasten, p2b_094.004 Laß ihn liegen, laß ihn ruhen, laß ihn rasten p2b_094.005 Bis an den jüngsten Tag. p2b_094.006 p2b_094.011Und wenn ich dann vor Kisten und Kasten komm p2b_094.007 Und schau das Ringelein an, p2b_094.008 Das Herze möchte mir ja brechen, p2b_094.009 Jn's Herze möcht' ich mich ja stechen, p2b_094.010 O weh! mein Schatz ist tot! (Vgl. Schenkel II. 577.) b. Heitere Volkslieder. p2b_094.013 's ist mir Alles Eins, 's ist mir Alles Eins, p2b_094.017 Ob ich Geld hab' oder keins." p2b_094.018 c. Historische Volkslieder. p2b_094.023 p2b_094.024 p2b_094.025 p2b_094.026 Die nächtliche Heerschau (Nachts um die zwölfte Stunde verläßt der Tambour sein p2b_094.028 p2b_094.029 p2b_094.030 § 56. Wanderung durch die geographischen Bezirke des p2b_094.032 Volkslieds. p2b_094.033 p2b_094.037 1. Es reiten drei Reiter zu München hinaus (Von der schönen Bernauerin. p2b_094.041 p2b_094.001 Was soll ich mit dem Ringelein thun? p2b_094.002 Jch bin ein junges Blut. ─ p2b_094.003 Den leg' in deinen Kasten, p2b_094.004 Laß ihn liegen, laß ihn ruhen, laß ihn rasten p2b_094.005 Bis an den jüngsten Tag. p2b_094.006 p2b_094.011Und wenn ich dann vor Kisten und Kasten komm p2b_094.007 Und schau das Ringelein an, p2b_094.008 Das Herze möchte mir ja brechen, p2b_094.009 Jn's Herze möcht' ich mich ja stechen, p2b_094.010 O weh! mein Schatz ist tot! (Vgl. Schenkel II. 577.) b. Heitere Volkslieder. p2b_094.013 's ist mir Alles Eins, 's ist mir Alles Eins, p2b_094.017 Ob ich Geld hab' oder keins.“ p2b_094.018 c. Historische Volkslieder. p2b_094.023 p2b_094.024 p2b_094.025 p2b_094.026 Die nächtliche Heerschau (Nachts um die zwölfte Stunde verläßt der Tambour sein p2b_094.028 p2b_094.029 p2b_094.030 § 56. Wanderung durch die geographischen Bezirke des p2b_094.032 Volkslieds. p2b_094.033 p2b_094.037 1. 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Volksl. v. Soltau Nr. 85).</p> <p><lb n="p2b_094.025"/> Friederikus Rex, unser König und Herr (Wilibald Alexis).</p> <p><lb n="p2b_094.026"/> Bertrands Abschied (Leb wohl, du teures Land, das mich geboren).</p> <lb n="p2b_094.027"/> <p>Die nächtliche Heerschau (Nachts um die zwölfte Stunde verläßt der Tambour sein <lb n="p2b_094.028"/> Grab, von Zedlitz).</p> <p><lb n="p2b_094.029"/> Andreas Hofer (Schenkendorf).</p> <p><lb n="p2b_094.030"/> Das Blücherlied (Was blasen die Trompeten? &c. von Arndt. Vgl. <hi rendition="#aq">I</hi>. S. 604).</p> </div> </div> <lb n="p2b_094.031"/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#c">§ 56. 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Was soll ich mit dem Ringelein thun? p2b_094.002
Jch bin ein junges Blut. ─ p2b_094.003
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geschmauset; endlich an das allbekannte:
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's ist mir Alles Eins, 's ist mir Alles Eins, p2b_094.017
Ob ich Geld hab' oder keins.“
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Hieher sind auch zu rechnen die zu Volksliedern gewordenen bekannten p2b_094.019
Gedichte: Vanitas von Goethe, und Das Fläschlein von Langbein (Jch und p2b_094.020
mein Fläschlein sind immer beisammen), Die Bitte Noahs von Kopisch (Als p2b_094.021
Noah aus dem Kasten war), und Ein lustiger Musikante von Geibel.
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Als Probe für diese Gattung erinnere ich an die Volkslieder:
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Prinz Eugenius, der edle Ritter (Hist. Volksl. v. Soltau Nr. 85).
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Friederikus Rex, unser König und Herr (Wilibald Alexis).
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Andreas Hofer (Schenkendorf).
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Das Blücherlied (Was blasen die Trompeten? &c. von Arndt. Vgl. I. S. 604).
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§ 56. Wanderung durch die geographischen Bezirke des p2b_094.032
Volkslieds. p2b_094.033
Um einen Überblick über den zwar eigenartigen, aber dennoch einheitlichen p2b_094.034
Ton des Volksliedes zu gewinnen, dürfte es sich empfehlen, p2b_094.035
einzelne Volkslieder der verschiedensten Bezirke mit einander zu vergleichen.
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1. Es reiten drei Reiter zu München hinaus (Von der schönen Bernauerin. p2b_094.041
Simrock 492. Schenkel II. 568).
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