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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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b. Die Römer. Jhre Begeisterung für griechische Kunst und Wissenschaft p2b_154.002
trieb sie zu eigenem Schaffen an. Wenn ihre Pflege der Lyrik auch p2b_154.003
hinter den griechischen Leistungen zurückstand, so waren die lyrischen Dichter p2b_154.004
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Horaz (von Ramler, Binder, Kayser u. a. übersetzt) schrieb seine Lyriken p2b_154.006
meist in der strengen Odenform. Sein Zeitgenosse Tibull schrieb vier Bücher p2b_154.007
Elegien, die von J. H. Voß übersetzt sind.

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Propertius, 9 Jahre jünger als der vorhergehende, dichtete ebenfalls Elegien.

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Catull (gest. 54 v. Chr.) schrieb 2 große Hochzeitslieder u. a.

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Publius Ovidius Naso, gewöhnlich Ovid genannt (geb. 43 v. Chr.), p2b_154.011
starb 17 n. Chr. in der Verbannung in Tomi (jetzt Anadol=köi bei Küstendsche p2b_154.012
am schwarzen Meer). Seine "Klagelieder" atmen tiefen Schmerz über die Verbannung. p2b_154.013
Er schrieb zuerst "Heroiden" (21 an der Zahl) u. s. w.

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theokratischen, unter spezieller Leitung Jehovahs stehenden Volkes. Den ältesten p2b_154.016
Siegesgesang stimmte Moses an nach dem Durchgang durchs rote Meer. Samuel p2b_154.017
errichtete Prophetenschulen, in denen die Lyrik gepflegt wurde. David (1055 p2b_154.018
bis 1015 v. Chr.) zeigte sich in seinen Psalmen als bedeutender Lyriker. p2b_154.019
Salomo (1015-975) hinterließ in dem zur Vermählung seiner Tochter mit p2b_154.020
dem ägyptischen Könige Hophra gedichteten "Hohen Liede" eines der wertvollsten p2b_154.021
lyrischen Gedichte. Auch bei den Propheten findet sich viel Lyrisches z. B. p2b_154.022
Jeremias (Klagelieder), Jesaias (Babels Fall), Ezechiel (Fall des Königs von p2b_154.023
Tyrus), Habakuk (Klaggesang) u. s. w. Vgl. auch das Buch Hiob u. a.

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d. Die Jtaliener. Den weichen Charakter der vokalreichen volltönenden p2b_154.025
Sprache der Jtaliener trägt auch ihre gefühlswarme, für den Gesang prädestinierte p2b_154.026
Lyrik. Der bedeutendste Lyriker der Jtaliener war: Petrarka (geb. p2b_154.027
1304 n. Chr.). Seiner lateinischen Gedichte wegen wurde er zu Rom als p2b_154.028
Dichter gekrönt. Seine Kanzonen und Sonette, die er seiner Laura widmete, p2b_154.029
sind mustergültig. (Er wurde von K. Forster in's Deutsche übersetzt, auch von p2b_154.030
Joh. Gotthard von Reinhold.) Noch sind zu nennen Pietro Bembo (+ 1547), p2b_154.031
Alamanni (+ 1556), Giovanni della Casa (+ 1556), Torquato Tasso (+ 1595), p2b_154.032
Filicaja (+ 1707), Carlo Gozzi (+ 1806), Giuseppi Giusti (+ 1880), der p2b_154.033
italienische Beranger, Goffredo Manelli, der Theodor Körner Jtaliens während p2b_154.034
des Krieges 1859, und besonders Giac. Leopardi (+ 1837) und Alessandro p2b_154.035
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Kampf des Christentums in Spanien mit dem Jslam entfaltete die religiöse p2b_154.040
Lyrik, die sich durch Prachtliebe und Jnnigkeit des Gefühls auszeichnet. Lope p2b_154.041
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(+ 1635 n. Chr. mit dem Beinamen "das Wunder der Natur"), p2b_154.042
dichtete wunderbar innige geistliche Lieder. Einige sind von Diepenbrock im p2b_154.043
"geistlichen Blumenstrauße" deutsch übersetzt. Von Lyrikern unseres Jahrhunderts p2b_154.044
sind zu nennen: Lista y Aragon, Jose Joaquin de Mora, Martinez

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b. Die Römer. Jhre Begeisterung für griechische Kunst und Wissenschaft p2b_154.002
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Propertius, 9 Jahre jünger als der vorhergehende, dichtete ebenfalls Elegien.

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Catull (gest. 54 v. Chr.) schrieb 2 große Hochzeitslieder u. a.

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starb 17 n. Chr. in der Verbannung in Tomi (jetzt Anadol=köi bei Küstendsche p2b_154.012
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/176>, abgerufen am 22.11.2024.