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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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mehr; ein Kleid genügte, die Genügsamkeit sammelte keine Schätze: p2b_166.002
der Staat wurde volklos. Die Moral lautet: Also lasset die Klagen. p2b_166.003
Die Reize der Welt, im Kriege Ruhm, und zugleich im Leben Luxus verlangen p2b_166.004
ohne große Laster, ist ein eitles, utopisches Hirngespinst. Durch die Gerechtigkeit p2b_166.005
gebändigt, hat auch das Laster sein Gutes; ja, sogar, wo das Volk p2b_166.006
groß dastehen will, ist es dem Staat ebenso notwendig, wie der Hunger notwendig p2b_166.007
ist, um zum Essen zu treiben u. s. w. Die Tendenz dieser Fabel ist p2b_166.008
nach dem Erwähnten ebensowenig eine Empfehlung des Lasters, als es eine p2b_166.009
Empfehlung des Zwanges wäre, wenn man sagt: "Hoffahrt muß Zwang p2b_166.010
leiden" u. s. w.).

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Von den zu uns verpflanzten Franzosen sind besonders zu nennen La p2b_166.012
Motte und La Fontaine, dessen humoristische Fabeln dem Tiere den gesellschaftlichen p2b_166.013
Unterhaltungston verleihen. (Vergl. Edition corrigee Paris Libr. p2b_166.014
classique d'Eugene Belin
.)

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Jn Deutschland sind außer den oben Genannten zu erwähnen: Hagedorn p2b_166.016
(z. B. der Hahn und der Fuchs; der Bauer und die Schlange). Kleist p2b_166.017
(der gelähmte Kranich); Gellert (er war wie Lichtwer und Gleim meist satirisch p2b_166.018
oder epigrammatisch; seine Sprache ist rein und seine Versifikation leicht, p2b_166.019
so daß er das Vorbild der meisten Fabeldichter der Folgezeit wurde). Eine p2b_166.020
gute Sammlung von Fabeln (Fabellese) gab Ramler heraus. Michaelis p2b_166.021
(+ 1772, z. B. Die Stadtmaus und die Feldmaus). Lichtwer schrieb vier p2b_166.022
Bücher Äsopischer Fabeln (z. B. Die Katzen und der Hausherr; Der Affe und p2b_166.023
die Uhr). Gleim (z. B. Der Greis und der Tod; Der Hirsch der sich im p2b_166.024
Wasser sieht). Müchler (Der Affe). Langbein (Das Pferd und der Stier). p2b_166.025
Tiedge (Das Privilegium). Pfeffel (schrieb sentimental=satirische Fabeln, z. B. p2b_166.026
Der Wolf, der Schöps und das Reh; Ochs und Esel zankten sich &c.). Gottl. p2b_166.027
Meißner (+ 1807. Fabelsammlung). Bertuch, der verdienstvolle Herausgeber p2b_166.028
des Bilderbuchs für Kinder in 237 Heften, schrieb wertvolle Fabeln von denen p2b_166.029
mehrere in Fabelsammlungen für Schüler übergingen (z. B. das Lämmchen; p2b_166.030
das milchweiße Mäuschen).

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Der Reformator der Fabel, der sie in seinen "Abhandlungen über die p2b_166.032
Fabel" wissenschaftlich begrenzte, war Lessing.

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Er hat häufig den Stoff anderer Fabeln benutzt, um neue zu bilden. p2b_166.034
So läßt er z. B. das Stück Fleisch, welches bei Äsop dem Raben aus dem p2b_166.035
Schnabel fällt, vergiftet sein und erhält nun die Fabel: Der Rabe und der p2b_166.036
Fuchs. Oder er gestaltet die Moral edler (in Fab. Aes. 112). Oder unter p2b_166.037
Benützung des hauptsächlichsten Moments einer Fabel macht er eine neue Fabel, p2b_166.038
(z. B. wie dem Wolf der Knochen im Halse stecken blieb) u. s. w.

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Um die Reform der poetischen Fabel hat sich nach Lessing besonders der p2b_166.040
Schweizer Abr. Em. Fröhlich verdient gemacht. (Vgl. Ellengröße; die Sanften; p2b_166.041
Wiederfinden &c.) Ebenso that auch Rückert manches für die Fabel. Nach p2b_166.042
seinem Vorgang wurde die Fabel für Kinderlitteratur gepflegt durch Güll, p2b_166.043
Hey, Franz Hoffmann, Holzmüller
&c.

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mehr; ein Kleid genügte, die Genügsamkeit sammelte keine Schätze: p2b_166.002
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Der Reformator der Fabel, der sie in seinen „Abhandlungen über die p2b_166.032
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/188>, abgerufen am 18.05.2024.