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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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durch Rudolf von Hohen-Ems in "Barlaam und Josaphat" aufmerksam, welche p2b_171.003
anstatt des Kamels ein Einhorn nennt; ferner auf die Bearbeitung, wie sie p2b_171.004
sich im "Buch von den sieben Weisen" findet. Vgl. unsere Studie in Nachgel. p2b_171.005
Ged. Rückerts. Wien, Braumüller. 1878. Von den übrigen Parabeln Rückerts p2b_171.006
sind: "Jm Feld der König Salomo", und "Es ritt ein Herr, das war sein p2b_171.007
Recht" und "Die vier Thüren", welche an Lessings Erzählung von den 3 p2b_171.008
Ringen erinnern, in die besseren Schullesebücher und Mustersammlungen übergegangen. p2b_171.009
Desgleichen die allbekannte "Des fremden Kindes heiliger Christ", p2b_171.010
eine legendenartige Parabel. Man vergleiche auch die vielen Gleichnisse in p2b_171.011
Rückerts "Leben Jesu", denen des neuen Testaments nachgebildet, wie z. B. p2b_171.012
Der Weinstock und die Rebe; Der Säemann.)

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c. Parabel von Herder. (Ausgew. Werke. 1844. S. 104.)

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Ein Bleicher hatt' ein weites großes Haus. p2b_171.015
"Was soll das leer denn steh'n? Hier mach' ich Geld mir draus; p2b_171.016
Mein Vetter Köhler soll hier wohnen." p2b_171.017
Der Vetter Köhler thät' ihn lohnen. p2b_171.018
Der Bleicher machte weiß; der Köhler macht's voll Graus p2b_171.019
Mit seinem Kohlendampf! Der Köhler mußt' hinaus.
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[Abbildung] p2b_171.021
Christus und Belial, p2b_171.022
Was sollen sie in diesem großen Saal? p2b_171.023
Freund, deine Kohlendampfphilosophie p2b_171.024
Hier am Altar - o Freund, was soll sie hie?
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Zur Litteratur der Parabel.

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Die ältesten Parabeln finden wir in der Bibel, namentlich in den Gleichnissen p2b_171.027
Jesu. Durch Herder und später durch Rückert wurde die Parabel p2b_171.028
aus dem Orient zu uns gebracht. Seitdem hat man auf ethischen, religiösen p2b_171.029
und ästhetischen Gebieten durch sie gewirkt. Die meisten Parabeln sind in p2b_171.030
Prosa geschrieben, z. B. die von Krummacher (1768-1845), der seine p2b_171.031
Berühmtheit nur seinen kindlich frommen Parabeln zu danken hat. Hervorragende p2b_171.032
Parabeldichter sind ferner: Kosegarten (Das Gesicht des Arsenius), p2b_171.033
Herder (Wozu es wird), Voß, Richter, Niemeyer, Bürger, Schiller p2b_171.034
(Das verschleierte Bild zu Sais), Chamisso (Die Kreuzschau), Agnes p2b_171.035
Franz, Amara George
u. a.

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§ 81. Paramythie.

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1. Paramythie (griech. paramuthia == Ermunterung oder Ermahnung, p2b_171.038
Erholung, Trostrede) ist eine Art Parabel, in welcher mythische p2b_171.039
Wesen, also Götter aus der Mythologie, Engel, überhaupt höhere übermenschliche p2b_171.040
Wesen u. s. w. auftreten.

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2. Den Namen erhielt diese Dichtungsart durch Herder.

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1. Die Paramythie hat mit der Parabel gleiche Absicht, indem sie sittliche p2b_171.043
und religiöse Wahrheiten zur Anschauung bringt.

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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/193>, abgerufen am 22.11.2024.