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Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883.

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drohte. "Wenn es heller Sommertag ist", fing Schwieger bescheidenen Tones p2b_393.005
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steht, und man das Rauchen nicht lassen will, so könnte unmaßgeblich das p2b_393.007
Licht und die ganze Qual, die es macht, als überflüssig erscheinen."

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Freimund drehte sich mit einem verwunderten Gesichte herum, sah dem p2b_393.009
alten Freunde mit aufgerissenem Auge ins Antlitz, setzte das brennende Licht p2b_393.010
verdrießlich auf den Tisch und sagte halb lachend, halb zornig: "Dummer Mensch! p2b_393.011
Konntest du mir denn das nicht früher sagen?"

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"Einem Salomo", antwortete jener, "der alles so genau kalkulieren und p2b_393.013
im weisheitsvollen Leben sich durch nichts will stören lassen, sagen wollen, er p2b_393.014
brauche am hellen Tage keine Kerze, hieße sich doch zu viel herausnehmen." &c.

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2. Aus L'Arrabbiata von Paul Heyse. (5. Aufl. S. 44.)

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Es war keiner außer ihm (Antonio) in den zwei Kammern, durch die er p2b_393.017
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das ruhige Meer, und in der Einsamkeit war ihm wohl. Er stand auch lange p2b_393.020
vor dem kleinen Bilde der Mutter Gottes und sah die aus Silberpapier daraufgeklebte p2b_393.021
Sternenglorie andächtig an. Doch zu beten fiel ihm nicht ein. Um p2b_393.022
was hätte er bitten sollen, da er nichts mehr hoffte?

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Und der Tag schien heute still zu stehn. Er sehnte sich nach der Dunkelheit, p2b_393.024
denn er war müde, und der Blutverlust hatte ihn auch mehr angegriffen, p2b_393.025
als er sich gestand. Er fühlte heftige Schmerzen an der Hand, setzte sich auf p2b_393.026
einen Schemel und löste den Verband. Das zurückgedrängte Blut schoß wieder p2b_393.027
hervor, und die Hand war stark um die Wunde angeschwollen. Er wusch sie p2b_393.028
sorgfältig und kühlte sie lange. Als er sie wieder vorzog, unterschied er deutlich p2b_393.029
die Spur von Laurellas Zähnen. Sie hatte recht, sagte er. Eine Bestie p2b_393.030
war ich und verdien' es nicht besser. Jch will ihr morgen das Tuch durch p2b_393.031
den Giuseppe zurückschicken. Denn mich soll sie nicht wiedersehen. - Und nun p2b_393.032
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die Hand wieder verbunden hatte, so gut er's mit der Linken und den Zähnen p2b_393.034
konnte. Dann warf er sich auf sein Bett und schloß die Augen.

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Der helle Mond weckte ihn aus einem halben Schlaf, zugleich der Schmerz p2b_393.036
in der Hand. Er sprang eben wieder auf, um die pochenden Schläge des p2b_393.037
Bluts in Wasser zu beruhigen, als er ein Geräusch an seiner Thür hörte. p2b_393.038
Wer ist das? rief er und öffnete. Laurella stand vor ihm.

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Ohne viel zu fragen, trat sie ein. Sie warf das Tuch ab, das sie über p2b_393.040
den Kopf geschlungen hatte, und stellte ein Körbchen auf den Tisch. Dann p2b_393.041
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Du kommst dein Tuch zu holen, sagte er; du hättest dir die Mühe sparen p2b_393.043
können, denn morgen in der Frühe hätte ich Giuseppe gebeten, es dir zu bringen.

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Es ist nicht um das Tuch, erwiderte sie rasch. Jch bin auf dem Berg

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mühsam, das Licht zu lenken, mit der rechten Hand die Akten zu sondern, sie p2b_393.002
anders zu packen und schnell einzusehen, und wieder, auf Augenblicke mindestens, p2b_393.003
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drohte. „Wenn es heller Sommertag ist“, fing Schwieger bescheidenen Tones p2b_393.005
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steht, und man das Rauchen nicht lassen will, so könnte unmaßgeblich das p2b_393.007
Licht und die ganze Qual, die es macht, als überflüssig erscheinen.“

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Freimund drehte sich mit einem verwunderten Gesichte herum, sah dem p2b_393.009
alten Freunde mit aufgerissenem Auge ins Antlitz, setzte das brennende Licht p2b_393.010
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Konntest du mir denn das nicht früher sagen?“

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„Einem Salomo“, antwortete jener, „der alles so genau kalkulieren und p2b_393.013
im weisheitsvollen Leben sich durch nichts will stören lassen, sagen wollen, er p2b_393.014
brauche am hellen Tage keine Kerze, hieße sich doch zu viel herausnehmen.“ &c.

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2. Aus L'Arrabbiata von Paul Heyse. (5. Aufl. S. 44.)

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Es war keiner außer ihm (Antonio) in den zwei Kammern, durch die er p2b_393.017
nun hin und her ging. Zu den offenen Fensterchen, die nur mit hölzernen p2b_393.018
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Der helle Mond weckte ihn aus einem halben Schlaf, zugleich der Schmerz p2b_393.036
in der Hand. Er sprang eben wieder auf, um die pochenden Schläge des p2b_393.037
Bluts in Wasser zu beruhigen, als er ein Geräusch an seiner Thür hörte. p2b_393.038
Wer ist das? rief er und öffnete. Laurella stand vor ihm.

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Ohne viel zu fragen, trat sie ein. Sie warf das Tuch ab, das sie über p2b_393.040
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schöpfte sie tief Atem.

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Du kommst dein Tuch zu holen, sagte er; du hättest dir die Mühe sparen p2b_393.043
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Zitationshilfe: Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Zweiter Band. Stuttgart, 1883, S. 393. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beyer_poetik02_1883/415>, abgerufen am 22.11.2024.