Beyer, Conrad: Deutsche Poetik. Handbuch der deutschen Dichtkunst nach den Anforderungen der Gegenwart. Dritter Band. Stuttgart, 1884.p3b_123.001 [Beginn Spaltensatz] O Röslein, dein Erblühen p3b_123.002 p3b_123.005Jst zaubrisch anzusehn; p3b_123.003 Jch muß um dich mich mühen, p3b_123.004 Sonst möcht' ich gar vergehn. Dich schau ich mit Begierde, p3b_123.006 p3b_123.009Du mein ersehntes Gut; p3b_123.007 Um solche Blumenzierde p3b_123.008 Darf fließen wohl mein Blut. Dich hol' ich jetzt hernieder p3b_123.010 [Spaltenumbruch]
p3b_123.101Zum Schmuck der Liebsten mein; Dich steck' ich an ihr Mieder, p3b_123.102 p3b_123.103Sie wird's vergelten fein. - Aufsteigt er kühn in Eile p3b_123.104 p3b_123.107Hinan die Felsenwand, p3b_123.105 Und knickt nach einer Weile p3b_123.106 Die Ros' an schmalem Rand: Doch heimwärts kam er nimmer, p3b_123.108 [Ende Spaltensatz]
p3b_123.111Er stürzte tief hinab; p3b_123.109 Des Rösleins Blütenschimmer p3b_123.110 Doch schmückt sein fernes Grab. 20. Trochäischer Viertakter. p3b_123.112[Beginn Spaltensatz] Dort an hohem Bergesrücken p3b_123.113 p3b_123.116Blüht ein Röslein purpurrot. p3b_123.114 Ach, wie gerne möcht' ich's pflücken, p3b_123.115 Doch mir dräut Gefahr und Tod. Alpenröslein, dein Erblühen p3b_123.117 p3b_123.120Jst so zaub'risch anzusehn; p3b_123.118 Muß um dich mich ernstlich mühen p3b_123.119 Oder sehnend gar vergehn. Dich beschau' ich mit Begierde, p3b_123.121 [Spaltenumbruch]
p3b_123.101Du mein heißerwünschtes Gut, p3b_123.122 Und um deine Blumenzierde p3b_123.123 Darf ja fließen selbst mein Blut. Freudig hol' ich dich hernieder p3b_123.102 p3b_123.105Zum Geschenk fürs Liebchen mein; p3b_123.103 Wenn du prangst an ihrem Mieder, p3b_123.104 Wird sie mir's vergelten fein. - Kühnlich steigt er auf in Eile, p3b_123.106 p3b_123.109Hoch hinan die Felsenwand, p3b_123.107 Und er knickt nach einer Weile p3b_123.108 Schon die Ros' an schmalem Rand. Doch zur Heimat kam er nimmer; p3b_123.110 [Ende Spaltensatz]
p3b_123.113Denn er stürzte tief hinab. p3b_123.111 Alpenrösleins Blütenschimmer p3b_123.112 Schmücket einzig ihm das Grab. 21. Jambische Viertakter (mit charakterist. Strophenschluß). p3b_123.114[Beginn Spaltensatz] An hohem Felsenrande fern p3b_123.115 p3b_123.121Ein Röslein seh' ich blühen, p3b_123.116 Das möcht' ich pflücken gar zu gern p3b_123.117 Und mich darum bemühen. p3b_123.118 Es blüht so schön, es blüht so rot; p3b_123.119 Soll ich darum den Weg zum Tod p3b_123.120 Wagen, zum allzufrühen? Wie bist, o liebes Röslein, du p3b_123.122 [Spaltenumbruch]
p3b_123.101So zaub'risch anzusehen! p3b_123.123 Mein Sehnen findet keine Ruh p3b_123.124 Und macht mich schier vergehen. p3b_123.125 Seit ich dich blühn seh' ferneher, p3b_123.126 Bist du mein Wunsch und mein Begehr, p3b_123.127 p3b_123.128 Anderes bringt mir Wehen. Jch muß, o Röslein, immerfort p3b_123.102 p3b_123.108Den Blick zu dir erheben. p3b_123.103 Du stehst so strahlend droben dort, p3b_123.104 Füllst mich mit Wonnebeben. p3b_123.105 Heiß wallt entgegen dir mein Blut; p3b_123.106 Dich muß ich brechen, süßes Gut, p3b_123.107 Kostet es auch mein Leben. O Röslein rot, mein mußt du p3b_123.109 [Ende Spaltensatz]
sein; p3b_123.110 Jch hole dich hernieder p3b_123.111 Zum Schmucke für die Liebste mein; p3b_123.112 Dich steck' ich ihr ans Mieder. p3b_123.113 Sie wird der Gabe freuen sich, p3b_123.114 Und ihre Freud' ist dann für mich p3b_123.115 Neue Belohnung wieder. - p3b_123.001 [Beginn Spaltensatz] O Röslein, dein Erblühen p3b_123.002 p3b_123.005Jst zaubrisch anzusehn; p3b_123.003 Jch muß um dich mich mühen, p3b_123.004 Sonst möcht' ich gar vergehn. Dich schau ich mit Begierde, p3b_123.006 p3b_123.009Du mein ersehntes Gut; p3b_123.007 Um solche Blumenzierde p3b_123.008 Darf fließen wohl mein Blut. Dich hol' ich jetzt hernieder p3b_123.010 [Spaltenumbruch]
p3b_123.101Zum Schmuck der Liebsten mein; Dich steck' ich an ihr Mieder, p3b_123.102 p3b_123.103Sie wird's vergelten fein. ─ Aufsteigt er kühn in Eile p3b_123.104 p3b_123.107Hinan die Felsenwand, p3b_123.105 Und knickt nach einer Weile p3b_123.106 Die Ros' an schmalem Rand: Doch heimwärts kam er nimmer, p3b_123.108 [Ende Spaltensatz]
p3b_123.111Er stürzte tief hinab; p3b_123.109 Des Rösleins Blütenschimmer p3b_123.110 Doch schmückt sein fernes Grab. 20. Trochäischer Viertakter. p3b_123.112[Beginn Spaltensatz] Dort an hohem Bergesrücken p3b_123.113 p3b_123.116Blüht ein Röslein purpurrot. p3b_123.114 Ach, wie gerne möcht' ich's pflücken, p3b_123.115 Doch mir dräut Gefahr und Tod. Alpenröslein, dein Erblühen p3b_123.117 p3b_123.120Jst so zaub'risch anzusehn; p3b_123.118 Muß um dich mich ernstlich mühen p3b_123.119 Oder sehnend gar vergehn. Dich beschau' ich mit Begierde, p3b_123.121 [Spaltenumbruch]
p3b_123.101Du mein heißerwünschtes Gut, p3b_123.122 Und um deine Blumenzierde p3b_123.123 Darf ja fließen selbst mein Blut. Freudig hol' ich dich hernieder p3b_123.102 p3b_123.105Zum Geschenk fürs Liebchen mein; p3b_123.103 Wenn du prangst an ihrem Mieder, p3b_123.104 Wird sie mir's vergelten fein. ─ Kühnlich steigt er auf in Eile, p3b_123.106 p3b_123.109Hoch hinan die Felsenwand, p3b_123.107 Und er knickt nach einer Weile p3b_123.108 Schon die Ros' an schmalem Rand. Doch zur Heimat kam er nimmer; p3b_123.110 [Ende Spaltensatz]
p3b_123.113Denn er stürzte tief hinab. p3b_123.111 Alpenrösleins Blütenschimmer p3b_123.112 Schmücket einzig ihm das Grab. 21. Jambische Viertakter (mit charakterist. Strophenschluß). p3b_123.114[Beginn Spaltensatz] An hohem Felsenrande fern p3b_123.115 p3b_123.121Ein Röslein seh' ich blühen, p3b_123.116 Das möcht' ich pflücken gar zu gern p3b_123.117 Und mich darum bemühen. p3b_123.118 Es blüht so schön, es blüht so rot; p3b_123.119 Soll ich darum den Weg zum Tod p3b_123.120 Wagen, zum allzufrühen? Wie bist, o liebes Röslein, du p3b_123.122 [Spaltenumbruch]
p3b_123.101So zaub'risch anzusehen! p3b_123.123 Mein Sehnen findet keine Ruh p3b_123.124 Und macht mich schier vergehen. p3b_123.125 Seit ich dich blühn seh' ferneher, p3b_123.126 Bist du mein Wunsch und mein Begehr, p3b_123.127 p3b_123.128 Anderes bringt mir Wehen. Jch muß, o Röslein, immerfort p3b_123.102 p3b_123.108Den Blick zu dir erheben. p3b_123.103 Du stehst so strahlend droben dort, p3b_123.104 Füllst mich mit Wonnebeben. p3b_123.105 Heiß wallt entgegen dir mein Blut; p3b_123.106 Dich muß ich brechen, süßes Gut, p3b_123.107 Kostet es auch mein Leben. O Röslein rot, mein mußt du p3b_123.109 [Ende Spaltensatz]
sein; p3b_123.110 Jch hole dich hernieder p3b_123.111 Zum Schmucke für die Liebste mein; p3b_123.112 Dich steck' ich ihr ans Mieder. p3b_123.113 Sie wird der Gabe freuen sich, p3b_123.114 Und ihre Freud' ist dann für mich p3b_123.115 Neue Belohnung wieder. ─ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0149" n="123"/> <lb n="p3b_123.001"/> <cb type="start"/> <lg> <l>O Röslein, dein Erblühen</l> <lb n="p3b_123.002"/> <l>Jst zaubrisch anzusehn;</l> <lb n="p3b_123.003"/> <l>Jch muß um dich mich mühen,</l> <lb n="p3b_123.004"/> <l>Sonst möcht' ich gar vergehn. </l> </lg> <lb n="p3b_123.005"/> <lg> <l>Dich schau ich mit Begierde,</l> <lb n="p3b_123.006"/> <l>Du mein ersehntes Gut;</l> <lb n="p3b_123.007"/> <l>Um solche Blumenzierde</l> <lb n="p3b_123.008"/> <l>Darf fließen wohl mein Blut. </l> </lg> <lb n="p3b_123.009"/> <lg> <l>Dich hol' ich jetzt hernieder</l> <lb n="p3b_123.010"/> <l>Zum Schmuck der Liebsten mein;</l> </lg> <cb/> <lb n="p3b_123.101"/> <lg> <l>Dich steck' ich an ihr Mieder,</l> <lb n="p3b_123.102"/> <l>Sie wird's vergelten fein. ─ </l> </lg> <lb n="p3b_123.103"/> <lg> <l>Aufsteigt er kühn in Eile</l> <lb n="p3b_123.104"/> <l>Hinan die Felsenwand,</l> <lb n="p3b_123.105"/> <l>Und knickt nach einer Weile</l> <lb n="p3b_123.106"/> <l>Die Ros' an schmalem Rand: </l> </lg> <lb n="p3b_123.107"/> <lg> <l>Doch heimwärts kam er nimmer,</l> <lb n="p3b_123.108"/> <l>Er stürzte tief hinab;</l> <lb n="p3b_123.109"/> <l>Des Rösleins Blütenschimmer</l> <lb n="p3b_123.110"/> <l>Doch schmückt sein fernes Grab.</l> </lg> <cb type="end"/> <lb n="p3b_123.111"/> <p> <hi rendition="#c">20. <hi rendition="#g">Trochäischer Viertakter.</hi></hi> </p> <lb n="p3b_123.112"/> <cb type="start"/> <lg> <l>Dort an hohem Bergesrücken</l> <lb n="p3b_123.113"/> <l>Blüht ein Röslein purpurrot.</l> <lb n="p3b_123.114"/> <l>Ach, wie gerne möcht' ich's pflücken,</l> <lb n="p3b_123.115"/> <l>Doch mir dräut Gefahr und Tod. </l> </lg> <lb n="p3b_123.116"/> <lg> <l>Alpenröslein, dein Erblühen</l> <lb n="p3b_123.117"/> <l>Jst so zaub'risch anzusehn;</l> <lb n="p3b_123.118"/> <l>Muß um dich mich ernstlich mühen</l> <lb n="p3b_123.119"/> <l>Oder sehnend gar vergehn. </l> </lg> <lb n="p3b_123.120"/> <lg> <l>Dich beschau' ich mit Begierde,</l> <lb n="p3b_123.121"/> <l>Du mein heißerwünschtes Gut,</l> <lb n="p3b_123.122"/> <l>Und um deine Blumenzierde</l> <lb n="p3b_123.123"/> <l>Darf ja fließen selbst mein Blut.</l> </lg> <cb/> <lb n="p3b_123.101"/> <lg> <l>Freudig hol' ich dich hernieder</l> <lb n="p3b_123.102"/> <l>Zum Geschenk fürs Liebchen mein;</l> <lb n="p3b_123.103"/> <l>Wenn du prangst an ihrem Mieder,</l> <lb n="p3b_123.104"/> <l>Wird sie mir's vergelten fein. ─ </l> </lg> <lb n="p3b_123.105"/> <lg> <l>Kühnlich steigt er auf in Eile,</l> <lb n="p3b_123.106"/> <l>Hoch hinan die Felsenwand,</l> <lb n="p3b_123.107"/> <l>Und er knickt nach einer Weile</l> <lb n="p3b_123.108"/> <l>Schon die Ros' an schmalem Rand. </l> </lg> <lb n="p3b_123.109"/> <lg> <l>Doch zur Heimat kam er nimmer;</l> <lb n="p3b_123.110"/> <l>Denn er stürzte tief hinab.</l> <lb n="p3b_123.111"/> <l>Alpenrösleins Blütenschimmer</l> <lb n="p3b_123.112"/> <l>Schmücket einzig ihm das Grab.</l> </lg> <cb type="end"/> <lb n="p3b_123.113"/> <p> <hi rendition="#c">21. <hi rendition="#g">Jambische Viertakter (mit charakterist. Strophenschluß</hi>).</hi> </p> <lb n="p3b_123.114"/> <cb type="start"/> <lg> <l>An hohem Felsenrande fern</l> <lb n="p3b_123.115"/> <l>Ein Röslein seh' ich blühen,</l> <lb n="p3b_123.116"/> <l>Das möcht' ich pflücken gar zu gern</l> <lb n="p3b_123.117"/> <l>Und mich darum bemühen.</l> <lb n="p3b_123.118"/> <l>Es blüht so schön, es blüht so rot;</l> <lb n="p3b_123.119"/> <l>Soll ich darum den Weg zum Tod</l> <lb n="p3b_123.120"/> <l>Wagen, zum allzufrühen? </l> </lg> <lb n="p3b_123.121"/> <lg> <l>Wie bist, o liebes Röslein, du</l> <lb n="p3b_123.122"/> <l>So zaub'risch anzusehen!</l> <lb n="p3b_123.123"/> <l>Mein Sehnen findet keine Ruh</l> <lb n="p3b_123.124"/> <l>Und macht mich schier vergehen.</l> <lb n="p3b_123.125"/> <l>Seit ich dich blühn seh' ferneher,</l> <lb n="p3b_123.126"/> <l>Bist du mein Wunsch und mein Begehr,</l> <lb n="p3b_123.127"/> <lb n="p3b_123.128"/> <l>Anderes bringt mir Wehen.</l> </lg> <cb/> <lb n="p3b_123.101"/> <lg> <l>Jch muß, o Röslein, immerfort</l> <lb n="p3b_123.102"/> <l>Den Blick zu dir erheben.</l> <lb n="p3b_123.103"/> <l>Du stehst so strahlend droben dort,</l> <lb n="p3b_123.104"/> <l>Füllst mich mit Wonnebeben.</l> <lb n="p3b_123.105"/> <l>Heiß wallt entgegen dir mein Blut;</l> <lb n="p3b_123.106"/> <l>Dich muß ich brechen, süßes Gut,</l> <lb n="p3b_123.107"/> <l>Kostet es auch mein Leben. </l> </lg> <lb n="p3b_123.108"/> <lg> <l>O Röslein rot, mein mußt du</l> <lb n="p3b_123.109"/> <l> <hi rendition="#et">sein;</hi> </l> <lb n="p3b_123.110"/> <l>Jch hole dich hernieder</l> <lb n="p3b_123.111"/> <l>Zum Schmucke für die Liebste mein;</l> <lb n="p3b_123.112"/> <l>Dich steck' ich ihr ans Mieder.</l> <lb n="p3b_123.113"/> <l>Sie wird der Gabe freuen sich,</l> <lb n="p3b_123.114"/> <l>Und ihre Freud' ist dann für mich</l> <lb n="p3b_123.115"/> <l>Neue Belohnung wieder. ─</l> </lg> <cb type="end"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [123/0149]
p3b_123.001
O Röslein, dein Erblühen p3b_123.002
Jst zaubrisch anzusehn; p3b_123.003
Jch muß um dich mich mühen, p3b_123.004
Sonst möcht' ich gar vergehn.
p3b_123.005
Dich schau ich mit Begierde, p3b_123.006
Du mein ersehntes Gut; p3b_123.007
Um solche Blumenzierde p3b_123.008
Darf fließen wohl mein Blut.
p3b_123.009
Dich hol' ich jetzt hernieder p3b_123.010
Zum Schmuck der Liebsten mein;
p3b_123.101
Dich steck' ich an ihr Mieder, p3b_123.102
Sie wird's vergelten fein. ─
p3b_123.103
Aufsteigt er kühn in Eile p3b_123.104
Hinan die Felsenwand, p3b_123.105
Und knickt nach einer Weile p3b_123.106
Die Ros' an schmalem Rand:
p3b_123.107
Doch heimwärts kam er nimmer, p3b_123.108
Er stürzte tief hinab; p3b_123.109
Des Rösleins Blütenschimmer p3b_123.110
Doch schmückt sein fernes Grab.
p3b_123.111
20. Trochäischer Viertakter.
p3b_123.112
Dort an hohem Bergesrücken p3b_123.113
Blüht ein Röslein purpurrot. p3b_123.114
Ach, wie gerne möcht' ich's pflücken, p3b_123.115
Doch mir dräut Gefahr und Tod.
p3b_123.116
Alpenröslein, dein Erblühen p3b_123.117
Jst so zaub'risch anzusehn; p3b_123.118
Muß um dich mich ernstlich mühen p3b_123.119
Oder sehnend gar vergehn.
p3b_123.120
Dich beschau' ich mit Begierde, p3b_123.121
Du mein heißerwünschtes Gut, p3b_123.122
Und um deine Blumenzierde p3b_123.123
Darf ja fließen selbst mein Blut.
p3b_123.101
Freudig hol' ich dich hernieder p3b_123.102
Zum Geschenk fürs Liebchen mein; p3b_123.103
Wenn du prangst an ihrem Mieder, p3b_123.104
Wird sie mir's vergelten fein. ─
p3b_123.105
Kühnlich steigt er auf in Eile, p3b_123.106
Hoch hinan die Felsenwand, p3b_123.107
Und er knickt nach einer Weile p3b_123.108
Schon die Ros' an schmalem Rand.
p3b_123.109
Doch zur Heimat kam er nimmer; p3b_123.110
Denn er stürzte tief hinab. p3b_123.111
Alpenrösleins Blütenschimmer p3b_123.112
Schmücket einzig ihm das Grab.
p3b_123.113
21. Jambische Viertakter (mit charakterist. Strophenschluß).
p3b_123.114
An hohem Felsenrande fern p3b_123.115
Ein Röslein seh' ich blühen, p3b_123.116
Das möcht' ich pflücken gar zu gern p3b_123.117
Und mich darum bemühen. p3b_123.118
Es blüht so schön, es blüht so rot; p3b_123.119
Soll ich darum den Weg zum Tod p3b_123.120
Wagen, zum allzufrühen?
p3b_123.121
Wie bist, o liebes Röslein, du p3b_123.122
So zaub'risch anzusehen! p3b_123.123
Mein Sehnen findet keine Ruh p3b_123.124
Und macht mich schier vergehen. p3b_123.125
Seit ich dich blühn seh' ferneher, p3b_123.126
Bist du mein Wunsch und mein Begehr, p3b_123.127
p3b_123.128
Anderes bringt mir Wehen.
p3b_123.101
Jch muß, o Röslein, immerfort p3b_123.102
Den Blick zu dir erheben. p3b_123.103
Du stehst so strahlend droben dort, p3b_123.104
Füllst mich mit Wonnebeben. p3b_123.105
Heiß wallt entgegen dir mein Blut; p3b_123.106
Dich muß ich brechen, süßes Gut, p3b_123.107
Kostet es auch mein Leben.
p3b_123.108
O Röslein rot, mein mußt du p3b_123.109
sein; p3b_123.110
Jch hole dich hernieder p3b_123.111
Zum Schmucke für die Liebste mein; p3b_123.112
Dich steck' ich ihr ans Mieder. p3b_123.113
Sie wird der Gabe freuen sich, p3b_123.114
Und ihre Freud' ist dann für mich p3b_123.115
Neue Belohnung wieder. ─
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |