-- Hehe, was hat der Meister gesagt? Gottsei¬ dank, hat er gesagt, daß der kleine August säuft, sonst müßten wir uns einpacken lassen.
-- Und deshalb säufst Du ja blos, August, sagte Stilpe. Er säuft aus Liebe zu Wagner, weil er den nicht umbringen will. Es lebe August der Großmütige!
-- Halts Maul, Stilpe, ächzte August, Du bist die frechste Canaille, die ich kenne, aber ich liebe Dich, ich liebe alle frechen Canaillen. Hulda, klopf mir den Buckel ab!
Es dauerte nicht lange, und Alle waren be¬ trunken, sogar Girlinger, der sich abwechselnd einen Rabulisten nannte und provencalische Minnelieder sang.
Barmann hielt Volksreden, wobei er fortwährend wiederholte, nicht Bebel sei Präsident, sondern Bismarck.
Auch der kleine August schrie, daß er Bismarck liebte, nur wäre es schade, daß er kein Sachse wäre.
Wippert lag sehr lange auf den Knieen und küßte der roten Clara die Schuhe. Dazu sang er:
Lang, lang ists her.
Stilpe.
— Hehe, was hat der Meiſter geſagt? Gottſei¬ dank, hat er geſagt, daß der kleine Auguſt ſäuft, ſonſt müßten wir uns einpacken laſſen.
— Und deshalb ſäufſt Du ja blos, Auguſt, ſagte Stilpe. Er ſäuft aus Liebe zu Wagner, weil er den nicht umbringen will. Es lebe Auguſt der Großmütige!
— Halts Maul, Stilpe, ächzte Auguſt, Du biſt die frechſte Canaille, die ich kenne, aber ich liebe Dich, ich liebe alle frechen Canaillen. Hulda, klopf mir den Buckel ab!
Es dauerte nicht lange, und Alle waren be¬ trunken, ſogar Girlinger, der ſich abwechſelnd einen Rabuliſten nannte und provençaliſche Minnelieder ſang.
Barmann hielt Volksreden, wobei er fortwährend wiederholte, nicht Bebel ſei Präſident, ſondern Bismarck.
Auch der kleine Auguſt ſchrie, daß er Bismarck liebte, nur wäre es ſchade, daß er kein Sachſe wäre.
Wippert lag ſehr lange auf den Knieen und küßte der roten Clara die Schuhe. Dazu ſang er:
Lang, lang iſts her.
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Stilpe.
— Hehe, was hat der Meiſter geſagt? Gottſei¬
dank, hat er geſagt, daß der kleine Auguſt ſäuft,
ſonſt müßten wir uns einpacken laſſen.
— Und deshalb ſäufſt Du ja blos, Auguſt,
ſagte Stilpe. Er ſäuft aus Liebe zu Wagner, weil
er den nicht umbringen will. Es lebe Auguſt der
Großmütige!
— Halts Maul, Stilpe, ächzte Auguſt, Du biſt
die frechſte Canaille, die ich kenne, aber ich liebe
Dich, ich liebe alle frechen Canaillen. Hulda, klopf
mir den Buckel ab!
Es dauerte nicht lange, und Alle waren be¬
trunken, ſogar Girlinger, der ſich abwechſelnd einen
Rabuliſten nannte und provençaliſche Minnelieder
ſang.
Barmann hielt Volksreden, wobei er fortwährend
wiederholte, nicht Bebel ſei Präſident, ſondern
Bismarck.
Auch der kleine Auguſt ſchrie, daß er Bismarck
liebte, nur wäre es ſchade, daß er kein Sachſe wäre.
Wippert lag ſehr lange auf den Knieen und
küßte der roten Clara die Schuhe. Dazu ſang er:
Lang, lang iſts her.
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Bierbaum, Otto Julius: Stilpe. Ein Roman aus der Froschperspektive. Berlin, 1897, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bierbaum_stilpe_1897/292>, abgerufen am 22.11.2024.
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